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Mittels eines Zeitkompasses springt der Mandarin Kao-tai aus dem China des 10. Jahrhunderts mitten ins 20. Jahrhundert nach München in Bayern. Zunächst findet er sich gar nicht zurecht in der Welt der "Großnasen" und "A-taos", glaubt an Rauchopfer, die einer Gottheit dargebracht werden, wenn er Leute beim Zigaretterauchen sieht, und wundert sich über "Quellen", die in den Wohnungen fließen, wenn man an einem Strick zieht. Seine eigenen Maßstäbe sind die eines gebildeten aufgeklärten Chinesen der frühen Sung-Zeit: Er kennt seinen "Weisen vom Aprikosenhügel", seinen Meng-tzu und das…mehr

Produktbeschreibung
Mittels eines Zeitkompasses springt der Mandarin Kao-tai aus dem China des 10. Jahrhunderts mitten ins 20. Jahrhundert nach München in Bayern. Zunächst findet er sich gar nicht zurecht in der Welt der "Großnasen" und "A-taos", glaubt an Rauchopfer, die einer Gottheit dargebracht werden, wenn er Leute beim Zigaretterauchen sieht, und wundert sich über "Quellen", die in den Wohnungen fließen, wenn man an einem Strick zieht. Seine eigenen Maßstäbe sind die eines gebildeten aufgeklärten Chinesen der frühen Sung-Zeit: Er kennt seinen "Weisen vom Aprikosenhügel", seinen Meng-tzu und das Tao-te-ching. Und er hat klare, wenn auch zeitgebundene Vorstellungen von Würde und Sitte. Dass aus dieser Perspektive seine Sicht auf die betriebsame Welt der Technik und Arbeitsteilung nicht nur die groteskesten Missverständnisse, sondern auch die treffendsten Urteil zeitigen muss, ist unvermeidlich.Mit der Unbefangenheit, die ein zeitlicher Abstand von 1 000 Jahren und ein völlig anderer Kulturkreis ermöglichen, betrachtet Kao-tai die "Errungenschaften" des 20. Jahrhunderts, die politischen und sozialen Systeme der Erde, die "Fern-Blick-Maschine" und die "Sao-na", vor allem aber den "Fortschritt" der "Großnasen", die nicht ruhen und rasten, sondern beständig von sich fortschreiten ...
Autorenporträt
Herbert Rosendorfer, geb. 1934 in Bozen, ist Jurist und Professor für Bayerische Literaturgeschichte. Er war Gerichtsassessor in Bayreuth, dann Staatsanwalt und ab 1967 Richter in München, von 1993-97 in Naumburg/Saale. Seit 1969 zahlreiche Veröffentlichungen, unter denen die Briefe in die chinesische Vergangenheit am bekanntesten geworden sind. Herbert Rosendorfer, Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste sowie der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz, wurde mit zahlreichen bedeutenden Auszeichnungen geehrt, u.a. dem Tukan-Preis, dem Jean-Paul-Preis, dem Deutschen Fantasypreis, dem Bundesverdienstkreuz Erster Klasse und zuletzt 2010 mit dem Corine-Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten. Er lebte bis zu seinem Tod im September 2012 mit seiner Familie in Südtirol.