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»Schreibt man denn nur darum, um immer Recht zu haben?« Der dies schrieb, der treffsichere Fechter Lessing in seinem Streit mit Klotz, hat sich im Brief die Freiheit bewahrt, sich selbst auch in Frage zu stellen. Lessings genialische Individualität, wie Schlegel sie staunend beschrieb - in seinen Briefen wird sie sichtbarer als in seinen Werken und in den Zeugnissen über ihn. Erst in ihnen - und in den Gegenbriefen - wird Lessings bahnbrechende Originalität erkennbar in ihrer normsprengenden Kraft: materiellen Schwierigkeiten gegenüber ebenso wie intellektuellen Widerständen, denen er…mehr

Produktbeschreibung
»Schreibt man denn nur darum, um immer Recht zu haben?« Der dies schrieb, der treffsichere Fechter Lessing in seinem Streit mit Klotz, hat sich im Brief die Freiheit bewahrt, sich selbst auch in Frage zu stellen. Lessings genialische Individualität, wie Schlegel sie staunend beschrieb - in seinen Briefen wird sie sichtbarer als in seinen Werken und in den Zeugnissen über ihn. Erst in ihnen - und in den Gegenbriefen - wird Lessings bahnbrechende Originalität erkennbar in ihrer normsprengenden Kraft: materiellen Schwierigkeiten gegenüber ebenso wie intellektuellen Widerständen, denen er Lebensform und Werk abrang: »Um seinen Verstand auszubreiten, muß man seine Begierden einschränken.« Die dreibändige Ausgabe versammelt erstmals in zeitlicher Folge Lessings gesamten Briefwechsel von 1743 bis 1781: diese »ganz aus dem wirklichen Leben genommene Unterhaltung« (Hegel) mit ihrer überraschend großen Vielfalt von Motiven und Themen, die schlechterdings nicht zu benennen, sondern nur dem Leser erfahrbar sind.
Autorenporträt
Gotthold Ephraim Lessing wurde am 22. Januar 1729 geboren und verstarb am 15. Februar 1781. Seine Dramen und kunsttheoretischen Schriften machen ihn zu einem der bedeutendsten Dichter der deutschen Aufklärung.

Helmuth Kiesel, geboren 1947, lehrte Neuere Deutsche Literaturgeschichte an der Universität Heidelberg. Zahlreiche Veröffentlichungen zu Gotthold Ephraim Lessing, Alfred Döblin, Erich Kästner, Ernst Jünger, Martin Walser und anderen. Er ist Herausgeber der zwölfbändigen Werkausgabe Martin Walsers.