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Zum ersten Mal wird der Briefwechsel Sigmund Freuds mit einem seiner Kinder veröffentlicht. Die knapp 300 Schriftstücke vereinigen vertraute und vertrauliche Äußerungen über Ereignisse in der engeren und weiteren Familien- und Freundessphäre - etwa Ferienerlebnisse, Geselligkeit, Geburten und einschneidende Todesfälle, Kriegs- und Nachkriegswirkungen, Wohnungsprobleme, Gesundheitsfragen und Kuraufenthalte - mit dem Austausch über berufliche Themen: Fortschritte in Freuds, später auch in Annas wissenschaftlichen Arbeiten, Schüler und Mitarbeiter, internationale Ausbreitung und Publikationen der…mehr

Produktbeschreibung
Zum ersten Mal wird der Briefwechsel Sigmund Freuds mit einem seiner Kinder veröffentlicht. Die knapp 300 Schriftstücke vereinigen vertraute und vertrauliche Äußerungen über Ereignisse in der engeren und weiteren Familien- und Freundessphäre - etwa Ferienerlebnisse, Geselligkeit, Geburten und einschneidende Todesfälle, Kriegs- und Nachkriegswirkungen, Wohnungsprobleme, Gesundheitsfragen und Kuraufenthalte - mit dem Austausch über berufliche Themen: Fortschritte in Freuds, später auch in Annas wissenschaftlichen Arbeiten, Schüler und Mitarbeiter, internationale Ausbreitung und Publikationen der Psychoanalyse; sie spiegeln so die charakteristische Verknüpfung wider, die das Individuell-Private mit dem Psychoanalytischen verbindet. Zugleich vermitteln uns diese Zeugnisse eine Vorstellung von der Alltagskultur einer bürgerlichen Familie in den ersten Jahrzehnten des vergangenen Jahrhunderts, geben Einblicke in das wechselvolle Heranwachsen Annas aus einer schwierigen Kinder- und Jugendzeit zur kreativen, weltberühmten Analytikerin, Hüterin und Fortsetzerin des väterlichen Werkes und machen den durch seine Tochter ausgelösten bedeutsamen Wandlungsprozeß Sigmund Freuds und seines Frauenbildes deutlich. Die zahlreichen editorischen Anmerkungen ergänzen die Korrespondenz zu einer materialreichen wissenschaftshistorischen Quelle ersten Ranges für die klassischen Jahrzehnte der psychoanalytischen Bewegung - bis hin zu ersten Eindrücken in der Londoner Emigration.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Autorenporträt
Sigmund Freud, geb. 1856 in Freiberg (Mähren); Studium an der Wiener medizinischen Fakultät; 1885/86 Studienaufenthalt in Paris, unter dem Einfluss von J.-M. Charcot Hinwendung zur Psychopathologie; danach in der Wiener Privatpraxis Beschäftigung mit Hysterie und anderen Neurosenformen; Begründung und Fortentwicklung der Psychoanalyse als eigener Behandlungs- und Forschungsmethode sowie als allgemeiner, auch die Phänomene des normalen Seelenlebens umfassender Psychologie. 1938 emigrierte Freud nach London, wo er 1939 starb. Anna Freud, geboren 1895 in Wien, gestorben 1982 in London, erhielt ihre psychoanalytische Ausbildung in Wien. 1935-1938 war sie Direktorin des dortigen Psychoanalytischen Instituts. In jenem Jahr emigrierte sie nach London, wo sie von 1940 bis 1945 die von ihr gegründeten Hampstead Nurseries leitete. Ab 1952 war sie Direktorin der Hampstead Child-Therapy Clinic sowie des Hampstead Child-Therapy Course, der wichtigsten europäischen Ausbildungsstätte auf dem Gebiet der Psychoanalyse des Kindes. Ingeborg Meyer-Palmedo, langjährige Mitarbeiterin im Freud-Lektorat des S. Fischer Verlags, Herausgeberin des Briefwechsels zwischen Sigmund Freud und Anna Freud (2006).
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Der "Briefwechsel 1904-1938" zwischen Sigmund Freud und seiner jüngsten Tochter Anna, herausgegeben von Ingeborg Meyer-Palmedo, spiegele die Intimität der Beziehung und ihre Wandlung im Laufe der Jahre wieder, stimmt der Rezensent Ludger Lütkehaus der Meinung der Herausgeberin zu. Er ist begeistert von der fast vollständigen Sammlung der Briefe, die einen Einblick in die Charaktere der Verfasser biete, muss aber einräumen, dass viele der Briefe auch Belangloses zum Thema hätten, etwa die Meldungen aus den Ferien. Außerdem hätten Freud und seine Tochter ohnehin nicht häufig so weit voneinander entfernt gelebt, dass sie mit Briefen miteinander kommunizieren mussten, was einige Lücken enstehen lässt. Quasi als Ausgleich hatte die Herausgeberin einen "riesigen" Kommentar verfasst, der den Rezensenten aufgrund seiner Detailliertheit besonders beeindruckt. Allerdings fragt er sich auch, ob dieser "Exzess an Kommentar" wirklich immer notwendig ist, um einen Einblick in die innige Beziehung zwischen Sigmund und Anna Freud zu erhalten.

© Perlentaucher Medien GmbH