Fast ein halbes Jahrhundert korrespondiert der Verleger Reinhard Piper mit seinem Autor Alfred Kubin, einem der wichtigsten Künstler seiner Zeit. Geht es anfangs um Geschäftliches wie Kubins Illustrationen zu Pipers großer erster Dostojewski-Ausgabe, so werden die Briefe immer mehr Zeugnis enger Freundschaft und offener gegenseitiger Verehrung. Vor allem Kubin, den Piper gern »den weisen Magier« nennt, gibt viel Persönliches von sich preis, berichtet von Krisen und Krankheiten, von seiner Kunst und seinen Plänen. Mit über 500 Briefen und zahlreichen Illustrationen von Kubin ist dieser Briefwechsel nicht zuletzt ein wichtiges Dokument des kulturellen Lebens im frühen 20. Jahrhundert.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 27.07.2011Mir geht's äußerst mittel
Von Hindenburg und Beckmann, Atemnot und Nervenschwäche - der Briefwechsel zwischen dem Verleger Reinhard Piper und dem Künstler Alfred Kubin entwirft ein politisches und persönliches Panorama des zwanzigsten Jahrhunderts.
Sie sind einer der wenigen Menschen, die mir menschlich persönliche Briefe schreiben", schreibt Reinhard Piper am 22. Oktober 1918 an Alfred Kubin: "Wie wohl das tut! Ich bringe Ihre Briefe stets nach Hause meiner Frau u. stets sind Sie dann unter uns!" Mehr als vierzig Jahre lang, von 1907 bis 1953, korrespondieren der Münchner Verleger und der in Oberösterreich lebende Künstler miteinander. Anfangs handelt es sich um Mitteilungen, die mit Aufträgen zu tun haben, den Illustrationen zu Dostojewskis "Doppelgänger" etwa, die Kubin 1912 für Piper zeichnen soll: "Ich glaube, dass Sie gerade für diese spukhafte und mysteriöse Erzählung der geeignete Zeichner sind." Ein Jahr später schreibt Kubin nach getaner Arbeit an Piper: "Auch der Mischung von menschlich-innigem Mitleid mit transzendentem Humor, welche die furchtbare Intensität des Werkes verklärt, suchte ich, soweit es meine Mittel zulassen, wenigstens einigermaßen näher zu kommen."
Bald wird in diesen Briefen die wachsende Nähe und Vertrautheit zwischen diesen beiden ganz unterschiedlichen Männern sichtbar, die schließlich eine lebenslange Freundschaft und gegenseitige Bewunderung verbindet. Reinhard Piper (1879 bis 1953), Sohn einer großbürgerlichen Familie, nimmt schon als Buchhändlerlehrling mit zeitgenössischen Dichtern Kontakt auf, interessiert sich zudem lebhaft für die damalige künstlerische Avantgarde und gründet im Jahr 1904 mit vierundzwanzig Jahren den Verlag R. Piper & Co. in München - ohne jede praktische Erfahrung, aber mit großem Idealismus: Der Verlag solle "ein Diener und nicht Selbstzweck sein", wie er einmal schreibt.
Alfred Kubin (1877 bis 1959) wird im nordböhmischen Leitmeritz als Sohn eines k. u. k.-Beamten und auch Offiziers und einer Pianistin geboren. Die Mutter stirbt, als er zehn Jahre alt ist. Danach erlebt er eine traumatische Kindheit und Jugend: Zunächst scheitert er im Gymnasium und in der Gewerbeschule. Er hasst seine Fotolehre und begeht am Grab der Mutter einen Selbstmordversuch. Seine kurze Militärlaufbahn endet in einem Nervenzusammenbruch. Doch danach darf er zum Kunststudium nach München und lebt endlich auf. Seine erste Einzelausstellung in der Berliner Galerie Bruno Cassirer 1902 - also noch vor Pipers Verlagsgründung - wird zu Kubins künstlerischem Durchbruch. Mit seiner Frau, Hedwig Gründler, einer vermögenden Witwe, zieht er ins Schlösschen Zwickledt bei Wernstein am Inn. Dort schreibt er, des Zeichnens plötzlich unfähig, 1908 seinen einzigen hochgelobten Roman "Die andere Seite".
Die Doppelbegabung des sprachmächtigen Zeichners wird in seinen Briefen sichtbar - und sie finden ein begeistertes Echo bei Piper: Kunst und Literatur sind die beiden Leidenschaften des Verlegers. Wie der Kontakt zwischen ihnen entstand, ist unbekannt. Im ersten erhaltenen Brief von 1907 geht es um die Zeichnungen "Die Leiche des Gefolterten" oder "Seele eines zu Tode gequälten Pferdes", die Kubin an den Verleger auf dessen Bitte als Illustrationen der Stadelmannschen Studie "Die Stellung der Psychopathologie zur Kunst" schickt. Nach fünf Jahren Pause beginnt die Korrespondenz wieder, nun regelmäßig und intensiv. Ausführlich erörtern der Künstler und sein Verleger in der folgenden Zeit die verschiedenen Verlagsprojekte mit Kubin-Zeichnungen, etwa für die Illustrationen zu Jean Pauls "Die wunderbare Gesellschaft in der Neujahrsnacht". Aber die Zeiten sind schwierig.
Und es wird noch ärger, als Hitler an die Macht kommt. Für ein geplantes Kubin-Buch ist Piper ganz vorsichtig: nichts "Grausiges, ,Krankhaftes', kein Verfall und dergleichen" soll auf den Blättern zu sehen sein, sondern Landschaftliches, Märchenhaftes, Dorfszenen. Es nützt nichts, der Reichsbeauftragte für Formgebung lehnt die Publikation der Zeichnungen ab.
Es ist eine Korrespondenz, welche die politischen und kulturellen Verhältnisse in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts widerspiegelt. So diskutieren die beiden Freunde ihre unterschiedliche Meinung über Hindenburg oder stellen mit Bedauern fest, dass Kubins Werk oft wenig günstig vom einflussreichen Kritiker Julius Meier-Graefe beurteilt wird. Sie schreiben über den großen Kunsthistoriker Wilhelm Hausenstein, dem Kubin eng verbunden ist, dessen einflussreiches Amt als erster deutscher Botschafter in Frankreich von 1950 bis 1955 in den Fußnoten erstaunlicherweise unerwähnt bleibt. Sie tauschen sich über den verehrten Max Beckmann und ihre Vorlieben für die großen Maler früherer Jahrhunderte aus, über Bücher und Reisen und ihre Freundschaften zu Autoren.
Mit geistvollem Wortwitz, einer metaphernreichen Sprache, Selbstironie und vielen wunderbaren Zeichnungen beschreibt Kubin seinem Verleger aber auch sein Leben im Schlösschen Zwickledt. Und die Erfolge: Liebermann lädt ihn zur einer Ausstellung in der Akademie der Künste in Berlin ein. Als Kubin die österreichische Staatsmedaille erhält, schickt er Piper die hinreißende Zeichnung "Preisgekrönt". Aber er berichtet ihm auch von seinen dunklen Seiten: Immer wieder wird Piper mit den qualvollen Befindlichkeitsschilderungen des Künstlers konfrontiert. "Mir geht's äußerst mittel", teilt der achtunddreißig Jahre alte Kubin dem zwei Jahre jüngeren Piper mit, als sei dieser sein väterlicher Freund: "Herzbeklemmungen, Atemnot, Nervenschwäche, Hypochondrie, Strikturen, Rückenschmerzen, Erschöpfungen sind für meinen Kadaver im Sommer 1915 charakteristisch."
Nach dem Tod von Franz Marc erleidet er einen "bösartigen Nervenzusammenbruch", doch sei es ihm gelungen, den Dämonen zu entrinnen, wie er schreibt. "Nun hänge ich, schwebe balanziere ich wieder irgendwie, irgendwo ... Leben Sie wohl und bringen sie sich nicht um ehe dass sie das vorher mit mir verabreden. Immer Ihr Kubinäis tenebrionides." Auf diese Klagen geht Piper selten ein. Der Ton seiner Briefe ist liebenswürdig und persönlich und - trotz mancher Konflikte - niemals unfreundlich. So teilt er dem Künstler nur vorsichtig mit, dass er sich einen Akt vielleicht nicht gerade für die Umschlagzeichnung des Dostojewski-Buches gewünscht hätte. Die lakonische Antwort: Dezentere Anschauung des Nackten gebe es nicht, er habe ja den tragischen Akzent (nicht den sinnlichen) herausgearbeitet.
Kubin kann sehr diskret sein. "Es gab nichts außer intimes Erleben und damit füllt man nicht Briefe, wenn man bei Jahren ist", schreibt er 1933. Er meint seine Affären mit den Schwägerinnen Tilly Spier und Emma Schmitz und sein Verhältnis mit der Malerin Emmy Haesele, das er mit desaströsen Folgen für die Geliebte beendete. Als die Liebe zu ihr noch in voller Blüte steht, klingt es in seinen Briefen richtig munter: "Mir geht es so gut, wie es einem alten k.k. Hypochonder gehen kann. Hauptsache ist dabei, dass der Körper des Zeichners diese 3 Eigenschaften reichlich besitzt: 1. ein Falkenauge, 2. die Hand des Chirurgen 3. den Arsch eines Schusters. Des Zeichners Seele hingegen ist komplizierter."
Das Buch bietet Erkenntnisgewinne und Unterhaltungswert - und macht melancholisch: Ein fast ein halbes Jahrhundert lang geführter Briefwechsel, der uns die oft qualvolle innere Existenz eines großen Künstler und die Freuden und Leiden eines Verlegers in glanzvoll formulierten und oft bewegenden Aussagen nahebringt, ist ein spätestens im Zeitalter der E-Mails ausgestorbenes Genre.
KONSTANZE CRÜWELL
Alfred Kubin / Reinhard Piper: "Briefwechsel 1907-1953".
Piper Verlag, München/Zürich 2010. 933 S., 124 Zeichnungen von Kubin und Piper, geb., 49,95 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Von Hindenburg und Beckmann, Atemnot und Nervenschwäche - der Briefwechsel zwischen dem Verleger Reinhard Piper und dem Künstler Alfred Kubin entwirft ein politisches und persönliches Panorama des zwanzigsten Jahrhunderts.
Sie sind einer der wenigen Menschen, die mir menschlich persönliche Briefe schreiben", schreibt Reinhard Piper am 22. Oktober 1918 an Alfred Kubin: "Wie wohl das tut! Ich bringe Ihre Briefe stets nach Hause meiner Frau u. stets sind Sie dann unter uns!" Mehr als vierzig Jahre lang, von 1907 bis 1953, korrespondieren der Münchner Verleger und der in Oberösterreich lebende Künstler miteinander. Anfangs handelt es sich um Mitteilungen, die mit Aufträgen zu tun haben, den Illustrationen zu Dostojewskis "Doppelgänger" etwa, die Kubin 1912 für Piper zeichnen soll: "Ich glaube, dass Sie gerade für diese spukhafte und mysteriöse Erzählung der geeignete Zeichner sind." Ein Jahr später schreibt Kubin nach getaner Arbeit an Piper: "Auch der Mischung von menschlich-innigem Mitleid mit transzendentem Humor, welche die furchtbare Intensität des Werkes verklärt, suchte ich, soweit es meine Mittel zulassen, wenigstens einigermaßen näher zu kommen."
Bald wird in diesen Briefen die wachsende Nähe und Vertrautheit zwischen diesen beiden ganz unterschiedlichen Männern sichtbar, die schließlich eine lebenslange Freundschaft und gegenseitige Bewunderung verbindet. Reinhard Piper (1879 bis 1953), Sohn einer großbürgerlichen Familie, nimmt schon als Buchhändlerlehrling mit zeitgenössischen Dichtern Kontakt auf, interessiert sich zudem lebhaft für die damalige künstlerische Avantgarde und gründet im Jahr 1904 mit vierundzwanzig Jahren den Verlag R. Piper & Co. in München - ohne jede praktische Erfahrung, aber mit großem Idealismus: Der Verlag solle "ein Diener und nicht Selbstzweck sein", wie er einmal schreibt.
Alfred Kubin (1877 bis 1959) wird im nordböhmischen Leitmeritz als Sohn eines k. u. k.-Beamten und auch Offiziers und einer Pianistin geboren. Die Mutter stirbt, als er zehn Jahre alt ist. Danach erlebt er eine traumatische Kindheit und Jugend: Zunächst scheitert er im Gymnasium und in der Gewerbeschule. Er hasst seine Fotolehre und begeht am Grab der Mutter einen Selbstmordversuch. Seine kurze Militärlaufbahn endet in einem Nervenzusammenbruch. Doch danach darf er zum Kunststudium nach München und lebt endlich auf. Seine erste Einzelausstellung in der Berliner Galerie Bruno Cassirer 1902 - also noch vor Pipers Verlagsgründung - wird zu Kubins künstlerischem Durchbruch. Mit seiner Frau, Hedwig Gründler, einer vermögenden Witwe, zieht er ins Schlösschen Zwickledt bei Wernstein am Inn. Dort schreibt er, des Zeichnens plötzlich unfähig, 1908 seinen einzigen hochgelobten Roman "Die andere Seite".
Die Doppelbegabung des sprachmächtigen Zeichners wird in seinen Briefen sichtbar - und sie finden ein begeistertes Echo bei Piper: Kunst und Literatur sind die beiden Leidenschaften des Verlegers. Wie der Kontakt zwischen ihnen entstand, ist unbekannt. Im ersten erhaltenen Brief von 1907 geht es um die Zeichnungen "Die Leiche des Gefolterten" oder "Seele eines zu Tode gequälten Pferdes", die Kubin an den Verleger auf dessen Bitte als Illustrationen der Stadelmannschen Studie "Die Stellung der Psychopathologie zur Kunst" schickt. Nach fünf Jahren Pause beginnt die Korrespondenz wieder, nun regelmäßig und intensiv. Ausführlich erörtern der Künstler und sein Verleger in der folgenden Zeit die verschiedenen Verlagsprojekte mit Kubin-Zeichnungen, etwa für die Illustrationen zu Jean Pauls "Die wunderbare Gesellschaft in der Neujahrsnacht". Aber die Zeiten sind schwierig.
Und es wird noch ärger, als Hitler an die Macht kommt. Für ein geplantes Kubin-Buch ist Piper ganz vorsichtig: nichts "Grausiges, ,Krankhaftes', kein Verfall und dergleichen" soll auf den Blättern zu sehen sein, sondern Landschaftliches, Märchenhaftes, Dorfszenen. Es nützt nichts, der Reichsbeauftragte für Formgebung lehnt die Publikation der Zeichnungen ab.
Es ist eine Korrespondenz, welche die politischen und kulturellen Verhältnisse in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts widerspiegelt. So diskutieren die beiden Freunde ihre unterschiedliche Meinung über Hindenburg oder stellen mit Bedauern fest, dass Kubins Werk oft wenig günstig vom einflussreichen Kritiker Julius Meier-Graefe beurteilt wird. Sie schreiben über den großen Kunsthistoriker Wilhelm Hausenstein, dem Kubin eng verbunden ist, dessen einflussreiches Amt als erster deutscher Botschafter in Frankreich von 1950 bis 1955 in den Fußnoten erstaunlicherweise unerwähnt bleibt. Sie tauschen sich über den verehrten Max Beckmann und ihre Vorlieben für die großen Maler früherer Jahrhunderte aus, über Bücher und Reisen und ihre Freundschaften zu Autoren.
Mit geistvollem Wortwitz, einer metaphernreichen Sprache, Selbstironie und vielen wunderbaren Zeichnungen beschreibt Kubin seinem Verleger aber auch sein Leben im Schlösschen Zwickledt. Und die Erfolge: Liebermann lädt ihn zur einer Ausstellung in der Akademie der Künste in Berlin ein. Als Kubin die österreichische Staatsmedaille erhält, schickt er Piper die hinreißende Zeichnung "Preisgekrönt". Aber er berichtet ihm auch von seinen dunklen Seiten: Immer wieder wird Piper mit den qualvollen Befindlichkeitsschilderungen des Künstlers konfrontiert. "Mir geht's äußerst mittel", teilt der achtunddreißig Jahre alte Kubin dem zwei Jahre jüngeren Piper mit, als sei dieser sein väterlicher Freund: "Herzbeklemmungen, Atemnot, Nervenschwäche, Hypochondrie, Strikturen, Rückenschmerzen, Erschöpfungen sind für meinen Kadaver im Sommer 1915 charakteristisch."
Nach dem Tod von Franz Marc erleidet er einen "bösartigen Nervenzusammenbruch", doch sei es ihm gelungen, den Dämonen zu entrinnen, wie er schreibt. "Nun hänge ich, schwebe balanziere ich wieder irgendwie, irgendwo ... Leben Sie wohl und bringen sie sich nicht um ehe dass sie das vorher mit mir verabreden. Immer Ihr Kubinäis tenebrionides." Auf diese Klagen geht Piper selten ein. Der Ton seiner Briefe ist liebenswürdig und persönlich und - trotz mancher Konflikte - niemals unfreundlich. So teilt er dem Künstler nur vorsichtig mit, dass er sich einen Akt vielleicht nicht gerade für die Umschlagzeichnung des Dostojewski-Buches gewünscht hätte. Die lakonische Antwort: Dezentere Anschauung des Nackten gebe es nicht, er habe ja den tragischen Akzent (nicht den sinnlichen) herausgearbeitet.
Kubin kann sehr diskret sein. "Es gab nichts außer intimes Erleben und damit füllt man nicht Briefe, wenn man bei Jahren ist", schreibt er 1933. Er meint seine Affären mit den Schwägerinnen Tilly Spier und Emma Schmitz und sein Verhältnis mit der Malerin Emmy Haesele, das er mit desaströsen Folgen für die Geliebte beendete. Als die Liebe zu ihr noch in voller Blüte steht, klingt es in seinen Briefen richtig munter: "Mir geht es so gut, wie es einem alten k.k. Hypochonder gehen kann. Hauptsache ist dabei, dass der Körper des Zeichners diese 3 Eigenschaften reichlich besitzt: 1. ein Falkenauge, 2. die Hand des Chirurgen 3. den Arsch eines Schusters. Des Zeichners Seele hingegen ist komplizierter."
Das Buch bietet Erkenntnisgewinne und Unterhaltungswert - und macht melancholisch: Ein fast ein halbes Jahrhundert lang geführter Briefwechsel, der uns die oft qualvolle innere Existenz eines großen Künstler und die Freuden und Leiden eines Verlegers in glanzvoll formulierten und oft bewegenden Aussagen nahebringt, ist ein spätestens im Zeitalter der E-Mails ausgestorbenes Genre.
KONSTANZE CRÜWELL
Alfred Kubin / Reinhard Piper: "Briefwechsel 1907-1953".
Piper Verlag, München/Zürich 2010. 933 S., 124 Zeichnungen von Kubin und Piper, geb., 49,95 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Ob dieser Briefwechsel Impulse geben kann, möchte Hansjörg Graf nicht beantworten. Für ihn allerdings hat die Korrespondenz zwischen dem Zeichner und Grafiker Alfred Kubin und seinem Verleger Reinhard Piper etwas entschieden Monumentales. Nicht nur schätzt er den Band als Edition von Lebenszeugnissen zweier besonderer Persönlichkeiten, vierzig Jahre Kulturgeschichte einer schwierigen Epoche spiegeln sich für ihn darin. Zum Einstieg in dieses Epochenpanorama aus Text und Bildern Kubins empfiehlt Graf die Lektüre des gelungenen Vorworts.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH