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Die Edition präsentiert den Briefwechsel zwischen zwei bedeutenden Juristen des Öffentlichen Rechts: Ernst Forsthoff (1902-1974) und Carl Schmitt (1888-1985). Sie umfasst 359 Dokumente, 218 Briefe von Forsthoff, 141 von Schmitt. In einem schriftlichen Gespräch über fast ein halbes Jahrhundert hinweg tauscht man sich über das eigene Fach, über Theorien und Publikationen der Kollegen, über den wissenschaftlichen Nachwuchs, über die eigene Karriereplanung und über den beruflichen Lebenslauf von Fachgenossen aus, dabei gelegentlich die Grenze zum akademischen Klatsch überspringend. Daneben steht…mehr

Produktbeschreibung
Die Edition präsentiert den Briefwechsel zwischen zwei bedeutenden Juristen des Öffentlichen Rechts: Ernst Forsthoff (1902-1974) und Carl Schmitt (1888-1985). Sie umfasst 359 Dokumente, 218 Briefe von Forsthoff, 141 von Schmitt. In einem schriftlichen Gespräch über fast ein halbes Jahrhundert hinweg tauscht man sich über das eigene Fach, über Theorien und Publikationen der Kollegen, über den wissenschaftlichen Nachwuchs, über die eigene Karriereplanung und über den beruflichen Lebenslauf von Fachgenossen aus, dabei gelegentlich die Grenze zum akademischen Klatsch überspringend. Daneben steht die Beobachtung der politischen Entwicklung, vor allem in der jungen Bundesrepublik Deutschland, die oftmals kritisch-konservativ gemustert und kommentiert wird.

In der Einleitung gehen die Herausgeber im Wesentlichen auf die Biographie von Ernst Forsthoff ein, da zu ihm bisher kaum einschlägige Studien vorliegen. Viele Einzelheiten werden in dem Sachkommentar erläutert, der jedem Brief beigegeben ist.

Forsthoff verleugnete nie, dass Schmitt sein akademischer Lehrer gewesen ist. Diese Haltung brachte ihm manche Anfeindungen ein. Der Briefwechsel dokumentiert zunächst das akademische Lehrer-Schüler-Verhältnis, nachdem Schmitt und Forsthoff sich erstmals 1923 in Bonn begegnet waren, wo Forsthoff 1925 bei Schmitt promovierte. Der Briefwechsel bricht im Dritten Reich fast völlig ab und wird von Forsthoff erst anlässlich von Schmitts 60. Geburtstag 1948 wieder aufgenommen. Er erstreckt sich dann als ein Gespräch unter gleichen bis zum Tode Forsthoffs im August 1974.
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Autorenporträt
Carl Schmitt, geb. 1888 in Plettenberg, lehrte als Professor für Verfassungs- und Völkerrecht in Greifswald (1921), Bonn (1922), Berlin (Handelshochschule, 1926), Köln (1932) sowie an der Universität Berlin (1933-45). Seine Definitionen der Begriffe Politische Romantik und Politische Theologie, Souveränität, Diktatur, Legalität und Legitimität sowie des Politischen (Freund-Feind-Theorie) hatten starken Einfluss weit über die Grenzen Deutschlands und seines Faches hinaus. Der Autor verstarb 1985 in seinem Geburtsort.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Mit hohem Lob bedenkt Wolfgang Schuller diese Ausgabe des Briefwechsels von Ernst Forsthoff und Carl Schmitt, den Dorothee Mußgnug, Reinhard Mußgnug und Angela Reinthal herausgegeben haben. Er schätzt nicht nur die ausgezeichnete Edition von 359 Briefen und kurzen Mitteilungen, sondern auch die instruktive Einleitung, den eingehenden, detailreichen und sehr nützlichen Kommentar sowie den Bildteil des Bands. Interessant scheint ihm die Unterbrechung der Korrespondenz zwischen 1933 und 1948, auffällig findet er, dass die kritischen Punkte, wie Schmitts judenfeindlichen Äußerungen und Handlungen später nie zur Sprache kommen, zumal sich Forsthoff im Unterschied zu Schmitt früh vom Nationalsozialismus abgewandt hatte, dafür von der Partei verfolgt wurde. Schuller betrachtet den Briefwechsel dann auch als ein "Dokument der Vermeidung". Über die Gründe, warum Forsthoff über die NS-Phase Schmitts hinwegsah, lassen sich seines Erachtens nur Vermutungen anstellen. Jedenfalls berichtet er ausführlich über ihre gemeinsame Ablehnung von opportunistischen Formen der Vergangenheitsbewältigung sowie ähnliche Beobachtungen und Einschätzungen etwa im Blick auf das politische System der BRD. Zu bemängeln hat er nur einige wenige sachlichen Fehler. Zudem hätte er sich gewünscht, dass die antisemitischen Ausfälle Schmitts in der Einleitung deutlicher thematisiert worden wären.

© Perlentaucher Medien GmbH
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"Viele wichtige Bemerkungen zu verfassungsrechtlichen Problemen der Bundesrepublik und zu eigenen Plänen und Schriften finden sich in diesem dichten, starken Band. Als stärkster EIndruck aber bleibt die scharfe Distanz zur Bundesrepublik und ihrer Universität, der Forsthoff seinen verehrten Lehrer gegenüber in langen Briefen bitteren Ausdruck gibt. ... Forsthoffs kritische Sicht der Bundesrepublik ist wohl die eigentliche Überraschung dieses gewichtigen Bandes. So dürfte dieses zentrale Dokument zur Geschichte des öffentlichen Rechts in der Bundesrepublik strittig aufgenommen werden." Reinhard Mehring in: Juristen Zeitung, 65. Jg., (2008) Heft 2 "Wer sich in Zukunft mit dem bundesdeutschen Konservativismus beschäftigt, wird an diesem Band schwerlich vorbeikommen." Frieder Günther in: H-Soz-u-Kult, 28. Februar 2008 "Der Jurist Ernst Forsthoff war Carl Schmitts ergebener Musterschüler und lebenslanger Gesprächspartner. Er klagte über die Dummheit der Linken und den Rückzug des Staates. Und er war ein Vordenker der Biomacht. (...) Der nun edierte Briefwechsel zwischen Schmitt und seinem Meisterschüler eröffnet die Gelegenheit, mehr darüber zu erfahren, was Forsthoff gelernt hat, als er zu Schmitts Füßen saß." Friedrich Balke in: Literaturen, Heft 4/2008 "Der Briefwechsel Schmitts mit Forsthoff ist sorgfältig ediert und kompetent kommentiert, wobei insbesondere die akribischen Recherchen zu der Vielzahl der genannten Personen hervorzuheben sind. Dies macht auch den umfangreichen, wohltuend sachlich gehaltenen Apparat zu einer überaus erhellenden Lektüre." Andreas Anter in: Neue Zürcher Zeitung, 12./13. April 2008 "Dieser gewaltige Briefwechsel [...] lässt die Topographie konservativen Denkens nach 1945 neu entstehen. [...] Am Vorabend des sechzigjährigen Geburtstages der Republik kommen hier noch einmal ihre schärfsten Kritiker zu Wort. Diese Korrespondenz ist der große konservative Gegenkommentar zur saturierten Erfolgsgeschichte der Bundesrepublik." Stephan Schlak in: Süddeutsche Zeitung, 1. Dezember 2008 "Mit der Publikation der einstmals in der "SIcherheit des Schweigens", (Dirk van Laak) geführten Gespräche werden Motive und Abründe einer mit scharfen antidemokratischen Ressentiments aufgeladenen und gleichzeitig Einfluss auf die juristische Neuordnung der Bundesrepublik ausübenden Elite dokumentiert." Thomas Meyer in: ZfG - Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, 56. Jg., 2008, Heft 7/8 "[...] eine mustergültige Edition [...]." Gerd Roellecke in: Der Staat, 47. Band (2008) 2 "Die Lektüre des Briefwechsels und der akribisch angefertigten editorischen Kommentare (mit einem bewunderswerten Arbeitsaufwand erstellt) lässt den Leser nachdenklich zurück." Bernd Rüthers in: myops, 2.Jg., September 2008 "Der Briefwechsel rückt Forsthoff durch den ausführlichen Kommentar in den Mittelpunkt Diese Entscheidung ist gerechtfertigt, denn an dem Juristen lassen sich exemplarisch die Kämpfe einer in der Weimarer Republik und im "Dritten Reich" privilegierten Generation ausmachen, die danach die Gesinnung zwischen die Zeilen schob und ansonsten hervorragende Schüler um sich scharte." Thomas Meyer in: Die Zeit, 19. Juni 2008 "Der Briefband ist vorzüglich erschlossen [...]." Anzumerken ist, "daß der Kommentar [...] alle Wünsche zufriedenstellt und ein Muster an Genauigkeit, auch fremdsprachiger Namen und Zitate, darstellt." Frank-Rutger Hausmann in: Informationsmittel, 15. Jg., Heft 2/ 2007…mehr