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Die Bedeutung Leo Kestenbergs als Pianist, Musikpädagoge und Kulturpolitiker wird heute immer deutlicher gesehen und weist ihn als eine herausragende europäische Persönlichkeit aus, die die Kultur- und Bildungspolitik im 20. Jahrhundert zunächst in Preußen, dann in ganz Deutschland und später auch in Israel entscheidend geprägt hat. Als Repräsentant des europäischen Geisteslebens stand Kestenberg mit vielen Intellektuellen, Bildenden Künstlern, Musikern, Schriftstellern und Philosophen in Kontakt. Die äußeren politischen Umstände der nationalsozialistischen Machtübernahme wie seine geistige,…mehr

Produktbeschreibung
Die Bedeutung Leo Kestenbergs als Pianist, Musikpädagoge und Kulturpolitiker wird heute immer deutlicher gesehen und weist ihn als eine herausragende europäische Persönlichkeit aus, die die Kultur- und Bildungspolitik im 20. Jahrhundert zunächst in Preußen, dann in ganz Deutschland und später auch in Israel entscheidend geprägt hat. Als Repräsentant des europäischen Geisteslebens stand Kestenberg mit vielen Intellektuellen, Bildenden Künstlern, Musikern, Schriftstellern und Philosophen in Kontakt. Die äußeren politischen Umstände der nationalsozialistischen Machtübernahme wie seine geistige, künstlerische und politische Einstellung ließen Kestenberg zum Kosmopoliten werden, dessen Internationalismus alle geistigen Fesseln sprengte, dessen Denken aber fest in der deutschen Geistes- und Kulturgeschichte verwurzelt war.
Die Ausgabe der Gesammelten Schriften macht die wichtigsten Dokumente seines kulturpolitischen Wirkens und seine umfangreiche Korrespondenz wieder neu zugänglich, eröffnet damit eine faszinierende Perspektive auf die Kulturgeschichte im 20. Jahrhundert und dokumentiert zugleich die eminente Bedeutung deutsch-jüdischer Kulturgeschichte.
Die Fülle der Briefe, die Leo Kestenberg (1882-1962) schrieb und erhielt, ist bis heute weithin unbekannt. Dabei war er ein passionierter und vielseitiger Korrespondenzpartner. Der erste Teilband enthält den Briefwechsel mit entscheidenden Personen aus der ersten Lebenshälfte (bis 1933): mit dem Vater Adolf Kestenberg (1856-1930), einem jüdischen Kantor, mit dem Komponisten und Klaviervirtuosen Ferruccio Busoni (1866-1924), seinem Mentor und Freund, sowie mit dem Musikwissenschaftler Georg Schünemann (1884-1945), der in der Zeit der Weimarer Republik sein Weggefährte und enger Verbündeter in den Auseinandersetzungen um die Kestenberg-Reform war. Den Band beschließt die Korrespondenz mit dem Staatssekretär und Kultusminister Carl Heinrich Becker (1876-1933), dem Kestenberg zum Zeitpunkt seiner Entlassung aus dempreußischen Kultusministerium besonders nahekam.
Autorenporträt
Wilfried Gruhn, Dr. phil., Professor em. für Musikpädagogik an der Musikhochschule Freiburg und Leiter des Gordon-Instituts für frühkindliches Musiklernen, Freiburg (GIfM). Schulmusikstudium mit Germanistik, Musikwissenschaft und Psychologie in Mainz und Saarbrücken. Lehrtätigkeit an den Musikhochschulen in Saarbrücken, Essen und zuletzt in Freiburg. Arbeitsschwerpunkt im Bereich historischer und systematischer musikpädagogischer Forschung.

Dr. phil. Dietmar Schenk, Leiter des Archivs der Universität der Künste Berlin, das er in seiner heutigen Form aufbaute. Studium der Geschichte, Philosophie und Mathematik in Hamburg und Münster/Westf., wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Gießen, Archivreferendar am Hauptstaatsarchiv Düsseldorf (mit Besuch der Archivschule Marburg). Arbeitsschwerpunkte auf dem Gebiet der Kulturgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts sowie der Archivtheorie und Archivgeschichte.