Diese Korrespondenz hat vielfache Bedeutung, ist mehr als nur ein wichtiger Beitrag zur Lebens- und Werkgeschichte Thomas Manns, mehr als die Dokumentation der Beziehungen zwischen einem großen Autor und seinem Verleger. Sie erhellt die Zustände und Situationen des deutschen Exils in den Jahren der nationalistischen Herrschaft und danach: die physische Gefahr, die materiellen Probleme, die geistige und moralische Bedrängnis, das Abenteuer, in der Fremde deutschsprachige Bücher herauszubringen. Die meisten Briefe erfüllt Unruhe. Es sind Briefe der Wanderung. Die Hauptetappen Thomas Manns: München - Zürich (Küsnacht) - Princeton - Pacific Palisades - Zürich (Erlenbach und Kilchberg). Die Stationen Gottfried Bermann Fischers: Berlin, der alte S. Fischer Verlag - Wien, dann Stockholm (Bermann-Fischer-Verlag) - New York - Amsterdam - Frankfurt, der neu errichtete S. Fischer Verlag. Die Werke des Schriftstellers sind Wegmale: von den Geschichten Jakobs bis zur Schiller-Rede.Der oft erregte, oft erregende Briefwechsel handelt von den Schicksalen der Bücher - und derer, die sie machten. Er verhehlt nicht Irritationen, Meinungsverschiedenheiten, Krisen; immer aber löst sich die Spannung in Vertrauen und Freundschaft. Diese Edition ergänzt gleichermaßen die Thomas-Mann-Literatur und Gottfried Bermann-Fischers Autobiographie 'Bedroht Bewahrt '. Peter de Mendelssohn, der Verfasser von 'S. Fischer und sein Verlag' und des im Entstehen begriffenen Werks 'Der Zauberer. Das Leben des deutschen Schriftstellers Thomas Mann', hat ihn mit profunder Sach- und Menschenkenntnis herausgegeben.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 29.06.1999Ein Millionär in Rage
Der Briefwechsel zwischen Thomas Mann und Käte Hamburger
Selten entgeht der Briefwechsel zwischen einem Dichter und seiner Verehrerin der Peinlichkeit, ja Komik. Im allgemeinen begegnet dabei die Arroganz der Anmaßung, die Eitelkeit des Poeten dem vorgespiegelten Feinsinn seiner Leserin. Käte Hamburger, die 1995 verstorbene Stuttgarter Literaturwissenschaftlerin, gehört zu den wenigen Frauen, die dem Adressaten ihrer Bewunderung, Thomas Mann, intellektuell ebenbürtig und, das zeigt die nun edierte schmale Korrespondenz, menschlich überlegen war. Die "Darbringung" der "Logik der Dichtung", ihres Spätwerks, an den Dichter ("Thomas Mann dargebracht") ist das Eingeständnis, daß ohne die Auseinandersetzung mit dem Werk gerade dieses Autors ihr philosophisch-formalistischer Versuch einer Theorie des Erzählens, eines der wenigen germanistischen Werke im Nachkriegsdeutschland von Weltrang und -ruhm, nie hätte gelingen können. Thomas Manns Werk ist auf dem Gipfel und am Ende der Geschichte des bürgerlichen Romans angesiedelt, und Käte Hamburger faßt in ihm alle Elemente einer zweihundertjährigen literarischen Tradition.
Geblendet von der Aura, die, wie zu allen Zeiten, auch heute noch den Dichter umgibt, mag der Leser die Dokumente dieser ungewöhnlichen Begegnung von Poesie und Wissenschaft zunächst einmal nur als Begleittext zur Entstehung von Thomas Manns Josephs-Tetralogie zur Kenntnis nehmen. Das ist freilich der Briefwechsel auch, denn Käte Hamburger ist erste Leserin und erste Interpretin in einer Person. Aus der Deutung des Werkes, die die Gelehrte vornimmt, gehen jedoch die Konzepte ihrer eigenen Bücher hervor, zunächst der Entwurf zu einer Abhandlung über Thomas Manns gesamtes Romanwerk, die vom Autor, der den Scharfsinn seiner Briefpartnerin zu nutzen weiß, mit herzlicher Ermunterung und praktischer Empfehlung an die Verleger befördert wird; später das Buch über Tolstoi, das zu rezensieren sich Thomas Mann mit dem üblichen Argument der Arbeitsüberlastung entzieht; die Summe beider Bücher aber ist die "Logik der Dichtung", deren Erscheinen 1957 der Dichter nicht mehr erlebt hat.
Mit der Publikation dieses Buches, das wegen seiner analytischen Klarheit unter den Fachleuten Aufsehen erregt und mehr noch Verstörung bewirkt, kehrt die jüdische Philosophin und Literaturwissenschaftlerin aus dem schwedischen Exil nach Deutschland zurück. Solange Käte Hamburger noch in Göteborg von Gelegenheitsarbeiten hatte leben müssen, bedeutete die Auseinandersetzung mit Thomas Manns Adaption alttestamentarischer Stoffe an die moderne Form des Romans für sie auch die Chance, sich ihres politisch-intellektuellen Dilemmas als Jüdin und Deutsche bewußt zu werden. Exil, Opposition zum Dritten Reich und Festhalten an der Tradition eines besseren Deutschlands vereinten den Dichter und seine Interpretin.
Die Josephs-Romane versteht sie als poetische Theologie, die den welthistorisch notwendigen Übergang vom Judentum zum Christentum in anschauliche Handlungen und Charaktere faßt. Der Roman begreife, so schreibt sie an Thomas Mann 1934, die Religionsgeschichte als Ablösung des jüdischen Gottes, der jenseits von menschlicher Reflexion und Moral in seinem "Sein" verharrt, durch die verstehende Humanität des Abendlandes: "Es wurde mir hier ein Gedankenzusammenhang erst ganz deutlich, mit dem ich schon oft beschäftigt war: daß der Gott des Alten Testamentes ein höchster und umfassender Ausdruck für das ,Sein' schlechthin ist, der Inbegriff alles Lebendigen überhaupt, das Jenseits von Gut und Böse ist . . ., der aber wie das Sein selbst nie ganz, nie ohne Rest erkannt werden kann . . . Der christliche Gott, in dem der jüdische Gottesbegriff seine Weiterentwicklung erfuhr gemäß dem Fortschreiten des menschlichen Denkens, ist nicht mehr dieser Seins- und Naturgott. Sondern in ihm sucht sich der Mensch als Mensch, in seinem . . . Geist- und Seelensein, in seinem Lieben-Können."
Angesichts der geschichtsphilosophischen Erwartungen, die Käte Hamburger auf die Fortsetzung des Werkes richtet, gerät sein Autor in die Verlegenheit, ob der noch unfertige nächste Band solchen Ansprüchen würde genügen können. Käte Hamburger spricht denn doch, wenngleich auf höchstem Niveau, als Verehrerin, die ihrem Adressaten eine geradezu heilsgeschichtliche Mission auflädt. Mit Charme weiß Thomas Mann sich der Gewaltsamkeit dieses verehrenden Zugriffs zu erwehren, indem er seine Interpretin an die Ironie im Entwurf seines "religiösen Hochstaplerchens" erinnert.
Courage und Leistung der Interpretin verdecken die Probleme ihres Lebens, die der Leser leicht übersieht, denn die Briefschreiberin will sie nicht zur Sprache bringen: die Schwierigkeiten einer Frau in der Wissenschaft, die historische Krise in der Epoche des europäischen Faschismus, die Armut im Exil, der Mangel an Ruhe zur Arbeit, die geringen Chancen, als deutsche Autorin im Ausland zu publizieren. Zur Klage ist Käte Hamburger nicht geboren, Probleme akzeptiert sie nur, soweit ihre Taktik eine Lösung sucht und nicht findet. Das Leben hinter dem wissenschaftlichen Text, als den man die Briefe lesen könnte, erschiene also als vernachlässigenswerte Unwesentlichkeit, gäbe es nicht Thomas Manns Brief vom 2. Februar 1948. Blitzartig beleuchtet dieser den menschlichen Hintergrund in der Verbindung der beiden Briefpartner: Wo das Leben beginnt, hört das Denken auf.
Eine kleinlichere Reaktion auf Liebesentzug läßt sich nicht denken, als der Dichter sie seiner jahrzehntelangen Verehrerin gegenüber an den Tag legt. Käte Hamburgers kritischer Geist, unbestechlich, wie er sich trotz aller Begeisterung auch im Briefwechsel mit jedem Wort erweist, hat sich dem "Doktor Faustus" verschlossen und ihn kühl rezensiert. Thomas Mann putzt sie, die er bislang für eine verläßliche Propagandistin seiner Werke nutzte, herunter wie eine dumme Gans, er macht sich selbst zum Gänserich, der sich auf das höchste Podest schwingt, mit den Flügeln schlägt und viel Wind um sich macht: "Früheres von mir hat allerlei Wirkung hervorgebracht, aber zum erstenmal sehe ich Tränen in den Augen meiner Leser. Die Ihrigen sind trocken und blicken leer." Die Rezensentin zeige "nicht die Spur eines Gefühls für die singuläre Stellung" dieses Buches und dafür, daß er hier ein "erlittenstes Symbol und Bild der Epoche" geschaffen habe. Hier tobt ein Millionär die Wut über den verlorenen Groschen aus.
Die Rage wäre als Verzweiflung über den Liebesverlust geradezu ehrenwert für die Adressatin, zielte der Angriff nicht auf Verletzung. Thomas Mann diagnostiziert den Verlust ihrer Intelligenz und wirft ihr auch noch vor, durch Übelrederei und Tratsch seine Freunde gegen ihn aufgebracht zu haben. Käte Hamburger siegt über solche Ungerechtigkeit durch Heiterkeit, wenngleich es ihr in den folgenden Jahren nicht mehr entgehen kann, daß sie bei Thomas Mann keinen Wunsch frei hat, nicht einmal, wenn sie den Weltberühmten in Göteborg ihren Schülern vorstellen will. Dennoch bleibt sie bis zur letzten hochherzigen Widmung dabei, Thomas Mann auf den Sockel zu stellen. Der Briefwechsel, in dem ein menschliches Beben grollt, macht den Sockel ein bißchen wanken und schiebt den der Käte Hamburger um einiges in die Höhe.
HANNELORE SCHLAFFER
Thomas Mann/Käte Hamburger: "Briefwechsel 1932-1955". Herausgegeben von Hubert Brunträger (Thomas-Mann-Studien. Herausgegeben vom Thomas-Mann-Archiv der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich. Bd. 20). Verlag Vittorio Klostermann, Frankfurt am Main 1999, 201 S., geb., 78.- DM.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Der Briefwechsel zwischen Thomas Mann und Käte Hamburger
Selten entgeht der Briefwechsel zwischen einem Dichter und seiner Verehrerin der Peinlichkeit, ja Komik. Im allgemeinen begegnet dabei die Arroganz der Anmaßung, die Eitelkeit des Poeten dem vorgespiegelten Feinsinn seiner Leserin. Käte Hamburger, die 1995 verstorbene Stuttgarter Literaturwissenschaftlerin, gehört zu den wenigen Frauen, die dem Adressaten ihrer Bewunderung, Thomas Mann, intellektuell ebenbürtig und, das zeigt die nun edierte schmale Korrespondenz, menschlich überlegen war. Die "Darbringung" der "Logik der Dichtung", ihres Spätwerks, an den Dichter ("Thomas Mann dargebracht") ist das Eingeständnis, daß ohne die Auseinandersetzung mit dem Werk gerade dieses Autors ihr philosophisch-formalistischer Versuch einer Theorie des Erzählens, eines der wenigen germanistischen Werke im Nachkriegsdeutschland von Weltrang und -ruhm, nie hätte gelingen können. Thomas Manns Werk ist auf dem Gipfel und am Ende der Geschichte des bürgerlichen Romans angesiedelt, und Käte Hamburger faßt in ihm alle Elemente einer zweihundertjährigen literarischen Tradition.
Geblendet von der Aura, die, wie zu allen Zeiten, auch heute noch den Dichter umgibt, mag der Leser die Dokumente dieser ungewöhnlichen Begegnung von Poesie und Wissenschaft zunächst einmal nur als Begleittext zur Entstehung von Thomas Manns Josephs-Tetralogie zur Kenntnis nehmen. Das ist freilich der Briefwechsel auch, denn Käte Hamburger ist erste Leserin und erste Interpretin in einer Person. Aus der Deutung des Werkes, die die Gelehrte vornimmt, gehen jedoch die Konzepte ihrer eigenen Bücher hervor, zunächst der Entwurf zu einer Abhandlung über Thomas Manns gesamtes Romanwerk, die vom Autor, der den Scharfsinn seiner Briefpartnerin zu nutzen weiß, mit herzlicher Ermunterung und praktischer Empfehlung an die Verleger befördert wird; später das Buch über Tolstoi, das zu rezensieren sich Thomas Mann mit dem üblichen Argument der Arbeitsüberlastung entzieht; die Summe beider Bücher aber ist die "Logik der Dichtung", deren Erscheinen 1957 der Dichter nicht mehr erlebt hat.
Mit der Publikation dieses Buches, das wegen seiner analytischen Klarheit unter den Fachleuten Aufsehen erregt und mehr noch Verstörung bewirkt, kehrt die jüdische Philosophin und Literaturwissenschaftlerin aus dem schwedischen Exil nach Deutschland zurück. Solange Käte Hamburger noch in Göteborg von Gelegenheitsarbeiten hatte leben müssen, bedeutete die Auseinandersetzung mit Thomas Manns Adaption alttestamentarischer Stoffe an die moderne Form des Romans für sie auch die Chance, sich ihres politisch-intellektuellen Dilemmas als Jüdin und Deutsche bewußt zu werden. Exil, Opposition zum Dritten Reich und Festhalten an der Tradition eines besseren Deutschlands vereinten den Dichter und seine Interpretin.
Die Josephs-Romane versteht sie als poetische Theologie, die den welthistorisch notwendigen Übergang vom Judentum zum Christentum in anschauliche Handlungen und Charaktere faßt. Der Roman begreife, so schreibt sie an Thomas Mann 1934, die Religionsgeschichte als Ablösung des jüdischen Gottes, der jenseits von menschlicher Reflexion und Moral in seinem "Sein" verharrt, durch die verstehende Humanität des Abendlandes: "Es wurde mir hier ein Gedankenzusammenhang erst ganz deutlich, mit dem ich schon oft beschäftigt war: daß der Gott des Alten Testamentes ein höchster und umfassender Ausdruck für das ,Sein' schlechthin ist, der Inbegriff alles Lebendigen überhaupt, das Jenseits von Gut und Böse ist . . ., der aber wie das Sein selbst nie ganz, nie ohne Rest erkannt werden kann . . . Der christliche Gott, in dem der jüdische Gottesbegriff seine Weiterentwicklung erfuhr gemäß dem Fortschreiten des menschlichen Denkens, ist nicht mehr dieser Seins- und Naturgott. Sondern in ihm sucht sich der Mensch als Mensch, in seinem . . . Geist- und Seelensein, in seinem Lieben-Können."
Angesichts der geschichtsphilosophischen Erwartungen, die Käte Hamburger auf die Fortsetzung des Werkes richtet, gerät sein Autor in die Verlegenheit, ob der noch unfertige nächste Band solchen Ansprüchen würde genügen können. Käte Hamburger spricht denn doch, wenngleich auf höchstem Niveau, als Verehrerin, die ihrem Adressaten eine geradezu heilsgeschichtliche Mission auflädt. Mit Charme weiß Thomas Mann sich der Gewaltsamkeit dieses verehrenden Zugriffs zu erwehren, indem er seine Interpretin an die Ironie im Entwurf seines "religiösen Hochstaplerchens" erinnert.
Courage und Leistung der Interpretin verdecken die Probleme ihres Lebens, die der Leser leicht übersieht, denn die Briefschreiberin will sie nicht zur Sprache bringen: die Schwierigkeiten einer Frau in der Wissenschaft, die historische Krise in der Epoche des europäischen Faschismus, die Armut im Exil, der Mangel an Ruhe zur Arbeit, die geringen Chancen, als deutsche Autorin im Ausland zu publizieren. Zur Klage ist Käte Hamburger nicht geboren, Probleme akzeptiert sie nur, soweit ihre Taktik eine Lösung sucht und nicht findet. Das Leben hinter dem wissenschaftlichen Text, als den man die Briefe lesen könnte, erschiene also als vernachlässigenswerte Unwesentlichkeit, gäbe es nicht Thomas Manns Brief vom 2. Februar 1948. Blitzartig beleuchtet dieser den menschlichen Hintergrund in der Verbindung der beiden Briefpartner: Wo das Leben beginnt, hört das Denken auf.
Eine kleinlichere Reaktion auf Liebesentzug läßt sich nicht denken, als der Dichter sie seiner jahrzehntelangen Verehrerin gegenüber an den Tag legt. Käte Hamburgers kritischer Geist, unbestechlich, wie er sich trotz aller Begeisterung auch im Briefwechsel mit jedem Wort erweist, hat sich dem "Doktor Faustus" verschlossen und ihn kühl rezensiert. Thomas Mann putzt sie, die er bislang für eine verläßliche Propagandistin seiner Werke nutzte, herunter wie eine dumme Gans, er macht sich selbst zum Gänserich, der sich auf das höchste Podest schwingt, mit den Flügeln schlägt und viel Wind um sich macht: "Früheres von mir hat allerlei Wirkung hervorgebracht, aber zum erstenmal sehe ich Tränen in den Augen meiner Leser. Die Ihrigen sind trocken und blicken leer." Die Rezensentin zeige "nicht die Spur eines Gefühls für die singuläre Stellung" dieses Buches und dafür, daß er hier ein "erlittenstes Symbol und Bild der Epoche" geschaffen habe. Hier tobt ein Millionär die Wut über den verlorenen Groschen aus.
Die Rage wäre als Verzweiflung über den Liebesverlust geradezu ehrenwert für die Adressatin, zielte der Angriff nicht auf Verletzung. Thomas Mann diagnostiziert den Verlust ihrer Intelligenz und wirft ihr auch noch vor, durch Übelrederei und Tratsch seine Freunde gegen ihn aufgebracht zu haben. Käte Hamburger siegt über solche Ungerechtigkeit durch Heiterkeit, wenngleich es ihr in den folgenden Jahren nicht mehr entgehen kann, daß sie bei Thomas Mann keinen Wunsch frei hat, nicht einmal, wenn sie den Weltberühmten in Göteborg ihren Schülern vorstellen will. Dennoch bleibt sie bis zur letzten hochherzigen Widmung dabei, Thomas Mann auf den Sockel zu stellen. Der Briefwechsel, in dem ein menschliches Beben grollt, macht den Sockel ein bißchen wanken und schiebt den der Käte Hamburger um einiges in die Höhe.
HANNELORE SCHLAFFER
Thomas Mann/Käte Hamburger: "Briefwechsel 1932-1955". Herausgegeben von Hubert Brunträger (Thomas-Mann-Studien. Herausgegeben vom Thomas-Mann-Archiv der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich. Bd. 20). Verlag Vittorio Klostermann, Frankfurt am Main 1999, 201 S., geb., 78.- DM.
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