"Adieu, teurer Voltaire, möge Gott Sie vor Schlaflosigkeit, Fieber und erbosten Menschen bewahren". Fast immer mit leichter Hand schrieben sich Friedrich II. von Preußen und Voltaire Briefe, die nicht ihresgleichen haben: ein lebenslanger Gedankenaustausch auf höchster Ebene. Die kommentierte Edition, die rasch zum Standardwerk avancierte, liegt nun als überarbeitete Neuausgabe vor.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Am 8. August 1736, so der mit "lx" zeichnende Rezensent, schrieb Friedrich der Große den ersten Brief an Voltaire, und zwar einen äußerst schmeichelhaften Brief, in dem sich ein Satz wie "Ohne Sie in einen unwürdigen Weihrauch zu hüllen, kann ich Ihnen versichern, dass ich in Ihren Werken Schönheiten sonder Zahl entdecke" schon fast "karg" ausnimmt. Der damit begonnene Briefwechsel dauerte 42 Jahre und überdauerte, laut Rezensent, auch manche zeitweilige Delle in der Freundschaft der beiden Briefeschreiber, etwa die Affäre Hirschel, der Voltaire mit dem bissigen Vorhaben begegnete, "ein kleines Wörterbuch für Könige" zu verfassen ("Mein Freund bedeutet: mein Sklave, mein lieber Freund bedeutet: Sie sind mir völlig gleichgültig"). Insgesamt hat der Rezensent die Lektüre der von Hans Pleschinski ausgewählten und übersetzten 245 Briefe genossen und sich am "waghalsigen" Wechsel zwischen "hochkarätiger Ironie, nonchalant kommentierter Zeitgeschichte" und banalen Geschirrgesprächen erfreut.
© Perlentaucher Medien GmbH
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