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Die zwei Novellen von Adalbert Stifter (1805-1868) entstanden im nahen zeitlichen Zusammenhang zwischen 1842 und 1844 und gehören nicht zuletzt aufgrund ihrer eigenartigen psychologischen Konstellation zu den bedeutendsten Werken des Autors. "Brigitta" erzählt die Geschichte einer weiblichen Emanzipation. Als Kind hässlich und isoliert, lebt die energische und arbeitssame Brigitta mit ihrem Sohn auf einem ungarischen Gut. Als ihr Ehemann, der sie betrogen und von dem sie sich vor 15 Jahren getrennt hatte, wieder auftaucht, ist ihre Selbstständigkeit in Frage gestellt. "Abdias" hingegen…mehr

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Produktbeschreibung
Die zwei Novellen von Adalbert Stifter (1805-1868) entstanden im nahen zeitlichen Zusammenhang zwischen 1842 und 1844 und gehören nicht zuletzt aufgrund ihrer eigenartigen psychologischen Konstellation zu den bedeutendsten Werken des Autors. "Brigitta" erzählt die Geschichte einer weiblichen Emanzipation. Als Kind hässlich und isoliert, lebt die energische und arbeitssame Brigitta mit ihrem Sohn auf einem ungarischen Gut. Als ihr Ehemann, der sie betrogen und von dem sie sich vor 15 Jahren getrennt hatte, wieder auftaucht, ist ihre Selbstständigkeit in Frage gestellt. "Abdias" hingegen schildert den unaufhaltsamen Abstieg eines reichen jüdischen Händlers aus Nordafrika, der erst sein Vermögen, dann seine Heimat und schließlich seine geliebte Tochter verliert, die blind ist und auf seltsame Weise elektrische Spannungen wahrzunehmen vermag.
Autorenporträt
Adalbert Stifter, geb. 1805 in Oberplan/Böhmerwald), war der Sohn eines Leinewebers und Flachshändlers. Nach der Gymnasiumszeit im Benediktinerstift Kremsmünster studierte er ab 1826 die Rechte in Wien, ohne aber eine Schlußprüfung zu absolvieren. In den 1830er Jahren bewarb er sich mehrmals erfolglos um Anstellungen als Lehrer und verdiente dann seinen Lebensunterhalt als Privatlehrer. Nachdem ihm 1840 die Veröffentlichung der Erzählungen 'Der Condor' und 'Feldblumen' erste Erfolge gebracht hatte, lebte er bis 1850 als freier Schriftsteller. Nach den Märzunruhen von 1848 in Wien zog sich Stifter nach Linz zurück, wurde zum Schulrat ernannt, 1853 von der "Kommission zur Erforschung und Erhaltung der Kunst und historischen Denkmale" zum Konservator für Oberösterreich bestellt.
1865 trat Stifter, wohl seit 1863 unheilbar erkrankt, durch lästige Verwaltungsarbeit und finanzielle Bedrängnis verbittert, in den Ruhestand. Nach einem Selbstmordversuch starb er 1868 in Linz.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 18.10.2016

Christian Brückner
liest Stifters „Abdias“
In einer Ruinenstadt im Atlasgebirge wächst als Sohn eines reichen jüdischen Kaufmanns Abdias heran, gesegnet mit Schönheit und Glück bei allem, was er beginnt. Doch das Schicksal liebt die jähen Wendungen. Pockennarben entstellen sein Gesicht, seine Frau wendet sich von ihm ab, seine Wohnung wird verwüstet, er flieht mit seiner Tochter nach Europa, besser scheint es zu werden, das Glück zurückzukehren, aber das erweist sich nur als Aufschub, bis die schlimmstmögliche Wendung eintritt.
  1843 hat Adalbert Stifter seine Novelle „Abdias“ zum ersten Mal veröffentlicht, eine Variation auf die Geschichte des Hiob. Christian Brückner spricht die Erzählung ruhig und mit ungeheurer Kraft zugleich, energisch, zügig, aber ohne zu forcieren. Er greift den Rhythmus der Sätze auf, sodass der Hörer glauben muss, sie könnten nur auf diese Weise gesprochen werden. Dank seiner großen Vortragskunst haben Stifters Grübeleien über das Schicksal alle Patina verloren.
JBY
Adalbert Stifter: Abdias. Ungekürzte Lesung. Gelesen von Christian Brückner. Parlando, Berlin 2016, 4 CDs, 273 Minuten, 18,99 Euro.
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