Produktdetails
- Verlag: MAAS Verlag
- ISBN-13: 9783929010565
- ISBN-10: 3929010569
- Artikelnr.: 08026048
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 11.01.2001 Krimi
Ein Blick in die
Hölle der Großstadt
„Paps saß auf der Couch und trank sein Abendessen”: in solch lakonischen Sätzen summieren sich ganze Existenzen. Der New Yorker Autor und Filmemacher Buddy Giovinazzo (Jahrgang 1960) lässt in seinem neuen Roman „Broken Street” (Maas Verlag, Berlin) den namenlosen Ich-Erzähler von seiner Jugend in einer tristen Ecke des Big Apple erzählen – vom Rumhängen mit Freunden und der beginnenden Karriere als Drogendealer und Autoknacker. Aber auch von seiner Zuneigung für ein Mädchen aus der Nachbarschaft, das ein schreckliches Geheimnis umgibt.
Dennoch steht am Ende ein Hoffnungsschimmer. Das ist schon viel für Buddy Giovinazzo, dessen Abneigung gegen Happy Ends seine Prosa ebenso prägt wie seine Filme. „Short Cuts mit Drogen” nannte er – auf Robert Altmans Raymond-Carver-Verfilmung anspielend – seine Kurzgeschichten „Cracktown” über das Leben in der Lower East Side Manhattans. Im Roman „Poesie der Hölle” (1998) waren es der Tumor im Kopf des Ich-Erzählers, und die Pillen, mit denen er ihn unter Kontrolle zu halten versuchte, die eine halluzinative Schreibweise beförderten. Demgegenüber ist „Broken Street” vergleichsweise leicht zugänglich, aber ebenso geprägt von der realistischen Beschreibung urbaner Gewalt. Aus diesem Roman (und einer noch unveröffentlichten Kurzgeschichte) liest Giovinazzo am Mittwoch, 17. Januar, in München, am Tag darauf präsentiert er seine Filme „Combat Shock” und „No Way Home” (Unter Brüdern) im Werkstattkino.
Frank Arnold
• Buddy Giovinazzo Mi. , 17. Jan. , 21 Uhr im Substanz, Ruppertstr. 26, nach der Lesung Party, Karten bei der Buchhandlung Glatteis, 201 48 44
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
Ein Blick in die
Hölle der Großstadt
„Paps saß auf der Couch und trank sein Abendessen”: in solch lakonischen Sätzen summieren sich ganze Existenzen. Der New Yorker Autor und Filmemacher Buddy Giovinazzo (Jahrgang 1960) lässt in seinem neuen Roman „Broken Street” (Maas Verlag, Berlin) den namenlosen Ich-Erzähler von seiner Jugend in einer tristen Ecke des Big Apple erzählen – vom Rumhängen mit Freunden und der beginnenden Karriere als Drogendealer und Autoknacker. Aber auch von seiner Zuneigung für ein Mädchen aus der Nachbarschaft, das ein schreckliches Geheimnis umgibt.
Dennoch steht am Ende ein Hoffnungsschimmer. Das ist schon viel für Buddy Giovinazzo, dessen Abneigung gegen Happy Ends seine Prosa ebenso prägt wie seine Filme. „Short Cuts mit Drogen” nannte er – auf Robert Altmans Raymond-Carver-Verfilmung anspielend – seine Kurzgeschichten „Cracktown” über das Leben in der Lower East Side Manhattans. Im Roman „Poesie der Hölle” (1998) waren es der Tumor im Kopf des Ich-Erzählers, und die Pillen, mit denen er ihn unter Kontrolle zu halten versuchte, die eine halluzinative Schreibweise beförderten. Demgegenüber ist „Broken Street” vergleichsweise leicht zugänglich, aber ebenso geprägt von der realistischen Beschreibung urbaner Gewalt. Aus diesem Roman (und einer noch unveröffentlichten Kurzgeschichte) liest Giovinazzo am Mittwoch, 17. Januar, in München, am Tag darauf präsentiert er seine Filme „Combat Shock” und „No Way Home” (Unter Brüdern) im Werkstattkino.
Frank Arnold
• Buddy Giovinazzo Mi. , 17. Jan. , 21 Uhr im Substanz, Ruppertstr. 26, nach der Lesung Party, Karten bei der Buchhandlung Glatteis, 201 48 44
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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Kolja Mensing ist der Ansicht, dass es sich bei Giavinazzo um einen "sehr ökonomisch denkenden Schriftsteller" handelt. Die Erzählweise sei "linear", Nebenstränge kann der Rezensent keine entdecken und auch die Figuren -abgesehen vom Protagonisten - verschwinden genauso schnell, wie sie erschienen sind. Mensing bewertet dies nicht eingehender, doch zu Begeisterung hat es ihn jedenfalls nicht hingerissen. Knapp erzählt er die Handlung, in der ein kleiner Junge in kürzester Zeit vom braven Kerlchen zum Drogendealer mutiert. Der Roman zeigt dabei alle Charakteristika eines "klassischen Entwicklungsromans unter den Bedingungen des spätmodernen Großstadtmilieus", so Mensing.
© Perlentaucher Medien GmbH
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