Broken Street in Uptown New York: Hier wohnen die armen Leute, hier werden Verbrecherkarrieren geschmiedet. Auch der heranwachsende Held arbeitet sich schnell hoch vom kleinen Autoknacker zum professionellen Drogenhändler - doch dann stolpert er in eine verrückte Liebesgeschichte mit Cathy, die auch nicht gerade aus bestem Hause kommt...
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 11.01.2001 Krimi
Ein Blick in die
Hölle der Großstadt
„Paps saß auf der Couch und trank sein Abendessen”: in solch lakonischen Sätzen summieren sich ganze Existenzen. Der New Yorker Autor und Filmemacher Buddy Giovinazzo (Jahrgang 1960) lässt in seinem neuen Roman „Broken Street” (Maas Verlag, Berlin) den namenlosen Ich-Erzähler von seiner Jugend in einer tristen Ecke des Big Apple erzählen – vom Rumhängen mit Freunden und der beginnenden Karriere als Drogendealer und Autoknacker. Aber auch von seiner Zuneigung für ein Mädchen aus der Nachbarschaft, das ein schreckliches Geheimnis umgibt.
Dennoch steht am Ende ein Hoffnungsschimmer. Das ist schon viel für Buddy Giovinazzo, dessen Abneigung gegen Happy Ends seine Prosa ebenso prägt wie seine Filme. „Short Cuts mit Drogen” nannte er – auf Robert Altmans Raymond-Carver-Verfilmung anspielend – seine Kurzgeschichten „Cracktown” über das Leben in der Lower East Side Manhattans. Im Roman „Poesie der Hölle” (1998) waren es der Tumor im Kopf des Ich-Erzählers, und die Pillen, mit denen er ihn unter Kontrolle zu halten versuchte, die eine halluzinative Schreibweise beförderten. Demgegenüber ist „Broken Street” vergleichsweise leicht zugänglich, aber ebenso geprägt von der realistischen Beschreibung urbaner Gewalt. Aus diesem Roman (und einer noch unveröffentlichten Kurzgeschichte) liest Giovinazzo am Mittwoch, 17. Januar, in München, am Tag darauf präsentiert er seine Filme „Combat Shock” und „No Way Home” (Unter Brüdern) im Werkstattkino.
Frank Arnold
• Buddy Giovinazzo Mi. , 17. Jan. , 21 Uhr im Substanz, Ruppertstr. 26, nach der Lesung Party, Karten bei der Buchhandlung Glatteis, 201 48 44
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
Ein Blick in die
Hölle der Großstadt
„Paps saß auf der Couch und trank sein Abendessen”: in solch lakonischen Sätzen summieren sich ganze Existenzen. Der New Yorker Autor und Filmemacher Buddy Giovinazzo (Jahrgang 1960) lässt in seinem neuen Roman „Broken Street” (Maas Verlag, Berlin) den namenlosen Ich-Erzähler von seiner Jugend in einer tristen Ecke des Big Apple erzählen – vom Rumhängen mit Freunden und der beginnenden Karriere als Drogendealer und Autoknacker. Aber auch von seiner Zuneigung für ein Mädchen aus der Nachbarschaft, das ein schreckliches Geheimnis umgibt.
Dennoch steht am Ende ein Hoffnungsschimmer. Das ist schon viel für Buddy Giovinazzo, dessen Abneigung gegen Happy Ends seine Prosa ebenso prägt wie seine Filme. „Short Cuts mit Drogen” nannte er – auf Robert Altmans Raymond-Carver-Verfilmung anspielend – seine Kurzgeschichten „Cracktown” über das Leben in der Lower East Side Manhattans. Im Roman „Poesie der Hölle” (1998) waren es der Tumor im Kopf des Ich-Erzählers, und die Pillen, mit denen er ihn unter Kontrolle zu halten versuchte, die eine halluzinative Schreibweise beförderten. Demgegenüber ist „Broken Street” vergleichsweise leicht zugänglich, aber ebenso geprägt von der realistischen Beschreibung urbaner Gewalt. Aus diesem Roman (und einer noch unveröffentlichten Kurzgeschichte) liest Giovinazzo am Mittwoch, 17. Januar, in München, am Tag darauf präsentiert er seine Filme „Combat Shock” und „No Way Home” (Unter Brüdern) im Werkstattkino.
Frank Arnold
• Buddy Giovinazzo Mi. , 17. Jan. , 21 Uhr im Substanz, Ruppertstr. 26, nach der Lesung Party, Karten bei der Buchhandlung Glatteis, 201 48 44
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