Der Physio-Chemiker Hervè This, der seit vielen Jahren die chemischen Reaktionen beim Kochen erforscht, sagte mal bei einem Interview mit der Financial Times: "Ich hatte zwei Großmütter. Eine machte leckeres Essen, sie war voller LIEBE. Wir aßen kein Protein, keine Lipide, keine Glucose - wir aßen die Liebe meiner Großmutter."So verhält es sich auch mit diesem Kochbuch. Es ist eine Liebeserklärung an Omas kosovarische Küche.Ob Petlla, mit Schafskäse und Zucker, Fli mit einem frischen Salat aus Birnen, Walnüssen, Ziegenkäse oder Kaçamak mit Parmesankäse und einem Pilzragout. Alle Rezepte sind inspiriert von Arta Ramadanis Großmüttern und deren Liebe zum Kochen.Diese Familienrezepte spiegeln das Essen vieler Kosovaren wieder - völlig egal wo sie leben. Ob in der Diaspora oder im ehemaligen Jugoslawien.Das Sprichwort: Buke, e krype e zemer - Brot, Salz und Herz - ist bezeichnend für die Albaner. Nicht nur, weil ihnen ihr Brot heilig ist, sondern weil sie selbst in den schwierigsten Zeiten ihr Brot mit Fremden und Notleidenden teilen. Gastfreundschaft und Freundlichkeit fremden gegenüber hat bei ihnen nämlich eine lange Tradition und einen hohen Stellenwert.Arta Ramadani und Halim Meißner preisen mit ihrem Buch nicht nur den Geschmack der Kosovaren an. Sie erzählen Familiengeschichten, zeigen, wie fast vergessene Rezepte in der Migration aufleben, und wecken die Sehnsucht nach den Lieblingsgerichten aus Omas Küche.Die Autoren zeigen aber auch, welchen Stellenwert die albanischen Frauen in der Küche haben, wie sich Rollenfunktionen in der Küche durch die Migration verändern, und sie versuchen nachzuverfolgen, welche Spuren das Osmanische Reich in der Küche der Kosovo-Albaner hinterlassen hat.
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