Bru¨cken sind oft das Ergebnis einer technischen Meisterleistung - exakte Messungen und Berechnungen sind notwendig, damit aus den Bauwerken verschiedenster Art und Materialien ein sichererÜbergang zur Überwindung von Gewässern, Schluchten oder Straßen wird, der extremen Belastungen wie Verkehr, Wetter und Erdbewegungen standhalten muss. Weltweit gibt es nicht nur eine große Bandbreite unterschiedlicher Typen, sie stellen zudem Rekorde auf, sind von historischer Bedeutung, zeigen zumeisteinen bestimmten Entwicklungsstand der Technik und haben nicht zuletzt einen hohen symbolischen Gehalt, der oft in Kunst und Literatur thematisiert wurde. Karl Lang, der als professioneller Fotograf Arbeitsreisen auf allen Kontinente der Erde absolviert hat, hat sich u¨ber Jahre mit dem Thema fotografisch auseinandergesetzt und zahlreiche Bru¨cken porträtiert, darunter imposante Beispiele wie die japanische Akashi-KaikyO-Bru¨cke,die Bru¨cke mit der größten Stu¨tzweite der Welt, die Ponte Vasco da Gama, eine der längsten Bru¨cken der Welt oder die SidneyHarbour Bridge, das denkmalgeschu¨tzte Wahrzeichen der australischen Hauptstadt.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 09.02.2014NEUES REISEBUCH
Es ist doch immer das Gleiche: Natürlich gewachsene Einheiten sind schön und gut und wichtig, wirklich aufregend wird es aber doch meist erst da, wo sich Brüche zeigen, Abgründe auftun und Dinge vereint werden, die vielleicht gar nicht zusammengehören. Im Deutschen sagt man, wenn solch getrennte Pole zueinandergeführt werden, "es wurde eine Brücke geschlagen", was im Grunde so viel heißt wie: Über dem tosenden Fluss, der diese zwei Ufer trennt, schwebt nun ein zartes Band, das sie verbindet.
Vielleicht sind Brücken deshalb so wunderbar. Sie geben einem, neben der Sicherheit "nicht alle Brücken abzubrechen", auch immer ein bisschen das Gefühl von Freiheit, Aufbruch und Eroberung. Und das sogar, wenn sie nur zwei Teile einer Stadt verbinden. Natürlich hängt das auch ganz einfach damit zusammen, dass sie in der Luft schweben, aber eben nicht nur.
Stellen Sie sich nur mal vor, was Paris für eine Stadt wäre, gäbe es nicht die Rive Gauche und die Rive Droite, nicht den Pont Neuf, Pont Alexandre, Pont Royal und so weiter. Wo würden die Liebenden ihre Schlösser einhaken, wenn nicht auf dem Pont des Arts? Wo würde man nachts auf dem Nachhauseweg stehen bleiben, über das Wasser in Richtung Grand Palais schauen und sich ganz unverhältnismäßig über sein Leben freuen? Wie wäre das wohl, wenn "tout Paris" eins wäre, ohne Brüche, ohne Brücken, ohne die Seine zwischen den Ufern? Es wäre alles nur halb so schön. Das Gleiche gilt natürlich für sehr viele Orte. Denken Sie nur an Istanbul und daran, wie unglaublich es ist, wenn man über die Galata-Brücke vom alten Teil der Stadt in den neuen Teil oder umgekehrt geht. Wie verblüfft man darüber bleibt, in wenigen Minuten zu Fuß von einer Welt in eine andere, ja sogar von einem Kontinent in einen anderen spazieren zu können, ganz egal, wie oft man es schon gemacht hat.
Die "Brücken der Welt", die dieses Buch in wunderschönen, ausnahmsweise mal großzügig doppelseitig gedruckten Bildern vorstellt, sind phantastische Konstruktionen. Manche, das sieht man, erfüllen einfach nur ihren Zweck, andere sind architektonische Meisterwerke. Das Beste ist aber: Das erquickende Gefühl eines Brückengangs überkommt einen sogar ein bisschen beim Durchblättern.
anhi
Karl Lang: "Brücken der Welt". Edition Panorama, 320 Seiten, 78 Euro
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Es ist doch immer das Gleiche: Natürlich gewachsene Einheiten sind schön und gut und wichtig, wirklich aufregend wird es aber doch meist erst da, wo sich Brüche zeigen, Abgründe auftun und Dinge vereint werden, die vielleicht gar nicht zusammengehören. Im Deutschen sagt man, wenn solch getrennte Pole zueinandergeführt werden, "es wurde eine Brücke geschlagen", was im Grunde so viel heißt wie: Über dem tosenden Fluss, der diese zwei Ufer trennt, schwebt nun ein zartes Band, das sie verbindet.
Vielleicht sind Brücken deshalb so wunderbar. Sie geben einem, neben der Sicherheit "nicht alle Brücken abzubrechen", auch immer ein bisschen das Gefühl von Freiheit, Aufbruch und Eroberung. Und das sogar, wenn sie nur zwei Teile einer Stadt verbinden. Natürlich hängt das auch ganz einfach damit zusammen, dass sie in der Luft schweben, aber eben nicht nur.
Stellen Sie sich nur mal vor, was Paris für eine Stadt wäre, gäbe es nicht die Rive Gauche und die Rive Droite, nicht den Pont Neuf, Pont Alexandre, Pont Royal und so weiter. Wo würden die Liebenden ihre Schlösser einhaken, wenn nicht auf dem Pont des Arts? Wo würde man nachts auf dem Nachhauseweg stehen bleiben, über das Wasser in Richtung Grand Palais schauen und sich ganz unverhältnismäßig über sein Leben freuen? Wie wäre das wohl, wenn "tout Paris" eins wäre, ohne Brüche, ohne Brücken, ohne die Seine zwischen den Ufern? Es wäre alles nur halb so schön. Das Gleiche gilt natürlich für sehr viele Orte. Denken Sie nur an Istanbul und daran, wie unglaublich es ist, wenn man über die Galata-Brücke vom alten Teil der Stadt in den neuen Teil oder umgekehrt geht. Wie verblüfft man darüber bleibt, in wenigen Minuten zu Fuß von einer Welt in eine andere, ja sogar von einem Kontinent in einen anderen spazieren zu können, ganz egal, wie oft man es schon gemacht hat.
Die "Brücken der Welt", die dieses Buch in wunderschönen, ausnahmsweise mal großzügig doppelseitig gedruckten Bildern vorstellt, sind phantastische Konstruktionen. Manche, das sieht man, erfüllen einfach nur ihren Zweck, andere sind architektonische Meisterwerke. Das Beste ist aber: Das erquickende Gefühl eines Brückengangs überkommt einen sogar ein bisschen beim Durchblättern.
anhi
Karl Lang: "Brücken der Welt". Edition Panorama, 320 Seiten, 78 Euro
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Die "Brücken der Welt", die dieses Buch in wunderschönen, ausnahmsweise mal großzügig doppelseitig gedruckten Bildern vorstellt, sind phantastische Konstruktionen." (Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung) "Spektakuläre Fotos" (Augsburger Allgemeine) "Jedes Bild ist eine ästhetische Komposition - gesehen aus raffinierten Blickwinkeln" (FAZ) "Ein exzellenter Band" (Heilbronner Stimme) "Ein Buch, das zum Träumen einlädt" (Welt.de)