Coburg. Während des Schlossplatzfestes wird im Herzog-Alfred-Brunnen die Leiche einer Frau entdeckt. Maria Dolores Enrico aus der Dominikanischen Republik wurde ermordet, wie die Obduktion ergibt. Das Team um Kriminalrätin Maximilia Frohn und Kommissar Richard Levin nimmt die Ermittlungen auf und
muss schnell feststellen, dass dieser Fall rätselhafter ist, als zunächst angenommen, denn bei Maria…mehrCoburg. Während des Schlossplatzfestes wird im Herzog-Alfred-Brunnen die Leiche einer Frau entdeckt. Maria Dolores Enrico aus der Dominikanischen Republik wurde ermordet, wie die Obduktion ergibt. Das Team um Kriminalrätin Maximilia Frohn und Kommissar Richard Levin nimmt die Ermittlungen auf und muss schnell feststellen, dass dieser Fall rätselhafter ist, als zunächst angenommen, denn bei Maria handelt es sich um die tot geglaubte Melinda Hauptmann, die vor 17 Jahren während eines Segeltörns in der Karibik angeblich von ihrem Mann Walter über Bord geworfen wurde…
Ilona Schmidt versteht es mit ihrem angenehm zu lesenden Schreibstil ganz ausgezeichnet, die Spannung schon nach wenigen Seiten auf ein hohes Level zu katapultieren. Schnell ist man mittendrin im Geschehen und erlebt nicht nur die Ermittlungen, sondern auch die persönlichen Probleme sowie das Miteinander und das Gegeneinander der Akteure hautnah mit.
Der Aufbau des Krimis hat mir besonders gut gefallen – sowohl die Aufteilung in drei Perspektiven (Walter, Maxi, Richard) wie auch der Verlauf der Handlung auf unterschiedlichen Zeitebenen.
Walters Part beginnt mit dem für ihn so verhängnisvollen Segeltörn. In weiteren Rückblenden erfährt der Leser, was Walter über die Jahre hinweg erlebt hat bzw. was er während seiner Inhaftierung in der Karibik und danach erdulden musste.
Maxi hat sich erst vor wenigen Wochen von München nach Coburg versetzen lassen und die Leitung des Kommissariats übernommen. Sie hat sich bisher weder in Coburg eingelebt noch in ihrem neuen Aufgabengebiet richtig Fuß gefasst und man merkt ihr ihre Unsicherheit aufgrund mangelnder Routine deutlich an.
Richard ist ein Ermittler, wie man sich ihn vorstellt: scharfsinnig und akribisch. Er kommt mit allen Kollegen bestens aus, nur Maxi steht er zwiespältig gegenüber – es ärgert ihn, dass man ihm jemanden mit so wenig Erfahrung vor die Nase gesetzt hat, dennoch fühlt er sich zu ihr hingezogen.
Der Fall um die ermordete Melinda Hauptmann ist knifflig. Immer neue Fakten und Ereignisse halten die Handlung bis zum dramatischen Finale lebendig und haben mir genauso wie die zahlreichen im Verlauf des Krimis auftauchenden Fragen viel Platz zum Miträtseln über Hintergründe, mögliche Motive und die Identität des Täters gegeben.
Ilona Schmidt kann auch mit einer großen Portion Lokalkolorit punkten. Dank der detailreichen Beschreibungen kann man sich die Schauplätze in und um Coburg prima vorstellen.
„Brunnenleich“ hat mir sehr gut gefallen - ein Krimi, der mit interessanten Charakteren und einer fesselnden Handlung zu überzeugen weiß.