Bruno Paul zählt zu den einflussreichen Gestaltern in Deutschland der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Zu seinen frühen Betätigungsfeldern gehörten die Illustrationen für die Zeitschrift „Jugend“ und die Karikaturen für den „Simplicissimus“. Während des ersten Weltkriegs gab er die Zeitschrift „Wieland“ heraus. Ende der 1890er Jahre begann er mit der Gestaltung von kunsthandwerklichen Gegenständen und dem Entwurf von Möbeln sowie kompletten Inneneinrichtungen. Kurz nach Gründung der „Vereinigten Werkstätten für Kunst und Handwerk“ in München wurden seine ersten Möbel dort produziert. Es folgten Entwürfe für Inneneinrichtungen von Wohnhäusern sowie von Reiseschiffen.1906 berief Kaiser Wilhelm II ihn zum Direktor der Unterrichtsanstalt am Kunstgewerbemuseum Berlin.. Im selben Jahr war Bruno Paul Gründungsmitglied des Deutschen Werkbunds. Von 1924 bis 1932 war er Direktor der Vereinigten Staatsschulen für freie und angewandte Kunst in Berlin, in welche die Unterrichtsanstalt am Kunstgewerbemuseum und die Hochschule für Bildende Künste mit einem erweiterten Bildungskonzept zusammengeführt wurden. Diese Publikation thematisiert das Werk des Ateliers für Architektur von Bruno Paul und stellt eine Bestandsaufnahme der heute noch erhaltenen Gebäude dar. Einige Gebäude wurden kriegsbedingt zerstört oder noch bis in die 1970er-Jahre abgerissen, einige wurden in den vergangenen Jahren bis zur Unkenntlichkeit verändert. Allerdings sind zahlreiche Häuser gerade aufgrund der Wertschätzung ihrer Eigentümer und den denkmalpflegerischen Bemühungen sehr gut und nahezu im Originalzustand erhalten.