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Am 28. September 1943 zeigte der Leiter des Altersheimbüros der Bürgermeisterei der französischen Stadt Montauban an, dass um sieben Uhr dreißig Minuten der 67 Jahre alte deutsche Emigrant Bruno Süß verstorben sei. Über die näheren Umstände seines Todes sagt die Urkunde nichts. Wer war dieser Mann, in dem kleinen sächsischen Dörfchen Hennerbach als neuntes Kind eines Tagelöhners, geboren? Wer sich mit der Geschichte der Angestelltengewerkschaften befasst hat, kennt Siegfried Aufhäuser, den Begründer und langjährigen Vorsitzenden des Allgemeinen freien Angestelltenbundes (AfA-Bundes), oder den…mehr

Produktbeschreibung
Am 28. September 1943 zeigte der Leiter des Altersheimbüros der Bürgermeisterei der französischen Stadt Montauban an, dass um sieben Uhr dreißig Minuten der 67 Jahre alte deutsche Emigrant Bruno Süß verstorben sei. Über die näheren Umstände seines Todes sagt die Urkunde nichts. Wer war dieser Mann, in dem kleinen sächsischen Dörfchen Hennerbach als neuntes Kind eines Tagelöhners, geboren? Wer sich mit der Geschichte der Angestelltengewerkschaften befasst hat, kennt Siegfried Aufhäuser, den Begründer und langjährigen Vorsitzenden des Allgemeinen freien Angestelltenbundes (AfA-Bundes), oder den Gauleiter des Zentralverbandes der Angestellten Hans Gottfurcht, der nach Großbritannien emigriert war, nachdem er nach 1933 eine antifaschistische Widerstandsgruppe geleitet hatte, zusammen mit dem Sekretär des AfA-Bundes Bernhard Göring, beide beteiligt am gewerkschaftlichen Neuaufbau nach 1945. Aber wer kennt heute Bruno Süß, Mitbegründer des AfA-Bundes, dessen 2. Vorsitzender er für einige Jahre war? Es ist seinem Enkel zu danken, der auf ein Bündel Briefe seines Großvaters gestoßen war, dass er nun über den Verfasser dieser Briefe mehr wissen wollte. Durch Recherchen in Archiven und Bibliotheken stieß er auf die Lebensgeschichte eines Mannes, der sein ganzes Leben der sozialistisch orientierten Angestelltenbewegung gewidmet hat, der seit seiner Jugend als Holzarbeiter bis zu seinem Tode mit der Sozialdemokratie verbunden blieb und gleichzeitig stets für die parteipolitische Unabhängigkeit der Gewerkschaften eintrat, der sich in leitender Stellung für den Aufbau des AfA-Bundes einsetzte und als Gauleiter des Zentralverbandes der Angestellten die Mühen der Gewerkschaftsarbeit an der Basis kennenlernte, der sich in der Emigration in Frankreich von Paris aus um die Organisation und die Verbesserung der Lage der Gewerkschaftsflüchtlinge bemühte, bis er nach seiner Flucht in das südfranzösische Montauban ums Leben kam. Gleichzeitig konnten falsche Angaben über sein Leben und seinen Tod, die Eingang in verschiedene Nachschlagewerke gefunden haben, korrigiert werden.