Eines Tages mußte es kommen: Ein Buch (und eine Ausstellung) zu den beiden größten Bilddichtern der letzten Jahrhunderte: Was Günter Brus mit dem Londoner Künstler William Blake (1757-1827) verbindet, ist die gedankliche Einheit von Schrift und Bild und die Besessenheit beider, Bilddichtung als künstlerische Gattung durchzusetzen. Die Basis der Arbeit von Brus war das Überarbeiten von 82 Zeichnungen Blakes, welche dieser zu den verschiedensten biblischen und naturmystischen Themen skizzierte und zeichnete. In bester Tradition des Wiener Aktionismus überzeichnete, übermalte und neuvertextete Brus diese reproduzierten Zeichnungen. Bei aller formalen Nähe der beiden Künstler und Dichter wird die enorme Spannung sichtbar, mit der der agnostische Brus die religiöse Welt von Blake aus heutiger Sicht betrachtet und darauf künstlerisch reagiert.
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