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Das Buch hat prähistorische Felsbilder (Petroglyphen) aus dem nördlichen Grenzsaum der Sahara, zwischen westlichem Anti-Atlas, Dschebel Bani und Wadi Draa zum Gegenstand. Die kulturgeschichtliche Auswertung der vorgestellten Quellen betrifft hauptsächlich Fragen ihrer Klassifikation, ihres Kontextes und ihrer Chronologie. Sie werden mit Bezug auf die Kulturgeschichte sowie die Klimaentwicklung, die Geographie und die Ethnographie des mittleren Draa-Tales erörtert. Die der Arbeit zugrunde liegenden Quellen wurden im Rahmen eigener Feldforschungen der Verfasserin systematisch aufgenommen.
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Produktbeschreibung
Das Buch hat prähistorische Felsbilder (Petroglyphen) aus dem nördlichen Grenzsaum der Sahara, zwischen westlichem Anti-Atlas, Dschebel Bani und Wadi Draa zum Gegenstand. Die kulturgeschichtliche Auswertung der vorgestellten Quellen betrifft hauptsächlich Fragen ihrer Klassifikation, ihres Kontextes und ihrer Chronologie. Sie werden mit Bezug auf die Kulturgeschichte sowie die Klimaentwicklung, die Geographie und die Ethnographie des mittleren Draa-Tales erörtert. Die der Arbeit zugrunde liegenden Quellen wurden im Rahmen eigener Feldforschungen der Verfasserin systematisch aufgenommen.
Die Auswirkungen der fortschreitenden Desertifikation werfen an der Wende vom 20. zum 21. Jahrhundert am nordwestlichen Grenzsaum der Sahara vielfältige Probleme auf. Frühere klimatische Bedingungen sind nur indirekt aus Erkenntnissen über andere Umweltfaktoren erschließbar. Dabei besteht die Gefahr zirkulärer Argumentationen, sofern der Wandel bestimmter Umweltbedingungen zugleich auch als Reaktion auf die daraus abgeleiteten klimatischen Veränderungen gedeutet wird. Die zur Rekonstruktion von Klimawerten herangezogenen Felsbilder werden häufig keiner hinreichenden Kritik unterzogen. So gelangte die Überweidung vor allem aufgrund von Felsbildern und daraus abgeleiteten Annahmen über die Viehhaltung im Neolithikum als Desertifikationsursache in die Diskussion. Felsbilddarstellungen tropischer Tierarten galten als wichtiger Beleg dafür, dass im 6. Jahrtausend v. Chr. in der Nordwestsahara feuchtwarme klimatische Bedingungen herrschten. Die Gravierungen des Bubalin (hier Tazina-Stil) und des Bovidien wurden als Zeugnisse eines durch Desertifikation bedingten kulturellen Wandels in der marokkanischen Präsahara und den angrenzenden Gebirgszonen angesehen. Diese unzureichend fundierte Interpretation ist aufgrund der Ergebnisse einer systematischen und methodisch innovativen Analyse von 20 Felsbildstationen aus dem Gebiet zwischen westlichem Anti-Atlas, Dschebel Bani und Wadi Draa zu revidieren. Dort wurden auf 919 Bildfeldern insgesamt 1881 Gravierungen gefunden. Dieser Felsbildfundstoff enthält keinerlei Beleg für die Ablösung einer jägerischen durch eine pastorale Wirtschaftsweise. Die herkömmliche Bezeichnung der Urheber der Petroglyphen als "Jäger", "Jäger-Hirten" oder "Rinderhirten" entbehrt somit jeglicher Grundlage. Aus dem Motivspektrum der unterschiedlichen Gruppen geschliffener und gepunzter gegenständlicher Abbildungen ergeben sich keine Anhaltspunkte, die frühere Annahmen über einen desertifikationsbedingten Kulturwandel in Südmarokko bestätigen. Darüber hinaus ist in Anbetracht der überraschenden Motivzusammensetzung der erstmals auf breiter Materialbasis neu definierten Felsbildgruppen die Zeitstellung der südmarokkanischen Petroglyphen neu zu bewerten. Wesentliche Teile des Felsbildfundstoffes sind aufgrund der Analyseergebnisse als jünger anzusehen, als bislang angenommen wurde. Dies gilt insbesondere für die geschliffenen und gepunzten gegenständlichen Abbildungen, deren Deutung die Grundlage für die bisherigen Vermutungen über einen desertifikationsbedingten Kulturwandel in Südmarokko bildete. Die Varianten der neu definierten Felsbildgruppen verteilen sich entlang der wichtigsten Wadisysteme, die in südlicher Richtung vom westlichen Anti-Atlas zum Wadi Draa hin abfließen. Zwischen Gebirge und Gebirgsvorland dürften die Felsbilder im Zusammenhang mit einer an die vorherrschenden semi-ariden Bedingungen angepassten Wanderweidewirtschaft bronze- bzw. eisenzeitlicher Rinderhalter entstanden sein.
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Rezensionen
"To summarise, Renate Heckendorf has written an exemplary study of thorough empirical rock art archaeology with very strong and commendable methodological parts. Her study sets a mark for the north-western end of the Sahara and further studies of petroglyphs have to be gauged according to the frame set in this study. This book is particularly inspiring for the specialists but perhaps not so much for the many amateurs who continue to play an important role in generating new knowledge about Saharan rock art."

In: Journal of African Archaeology. Vol. 7 (2009) 1. S. 127-130.