Die unversöhnlichen Gegensätze der Ideologien in Österreich, die seit dem Justizpalastbrand 1927 eskalierten, schlugen sich in einer Flut von Propaganda- und Kampfschriften nieder. Die rivalisierenden politischen Lager entwickelten Strategien, ihre Standpunkte bereits auf dem Umschlag dieser Publikationen vorzutragen: Bücher, Broschüren oder Heftchen dienten als "kleine Plakate", die vielfältig innovativ und hoch emotional um Aufmerksamkeit warben. Die Montage von Foto und Schrift wurde zum Medium der Mobilisierung und Verschärfung der ideologischen Konflikte. Wirklichkeitssplitter, zusammengesetzt zu aggressiven Montagen, spiegelten die Verzweiflung über die wirtschaftliche Lage der Arbeitenden und - immer zahlreicheren - Arbeitslosen nach dem Ersten Weltkrieg, während auf der anderen Seite des politischen Spektrums Bilder ungetrübter Harmonie zur Rückkehr zu einem traditionellen Weltbild aufriefen. Die Publikation erscheint anlässlich der Ausstellung "Buchumschlag! Fotomontagen im politischen Kampf der 1930er-Jahre in Österreich", Photoinstitut Bonartes, Wien, (2025), Fotohof, Salzburg (2025/26), Deutsches Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek, Leipzig (2026).
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.