Die Idee der Welt als einer Einheit, die 'dem' Menschen bildhaft ansichtig werden könnte, gerät mit dem 20. Jahrhundert ins Wanken und rutscht im beginnenden 21. Jahrhundert in eine Krise. Dies geht mit der Globalisierung und zunehmenden Vereinheitlichung globaler Zusammenhänge einher. Und es hat Auswirkungen auf szenische Künste, ihre Darstellungsweisen und ihren politischen Anspruch.
Bereits die Annahme, dass Erfahrungen zu einem Bild der Welt zusammengefasst werden können, das dann als Welt als solche aufgefasst werden kann, entwickelte sich parallel zur Konstruktion neuzeitlicher Schauanlagen. Doch insbesondere szenische Arbeiten der letzten Jahre verlangen es, anders über die Welt und die Bühne nachzudenken - mithin neu zu fragen, was Theater sein kann.
Das Buch untersucht diese Verschiebung vom Bildhaften hin zu räumlichen Praktiken und damit vom Globalen zum Planetarischen. Erörtert wird, wie die Vor- und Darstellung der Welt als universale Einheit erzeugt, durchbrochen und verändert wird. Anhand von Grenzbewegungen wird analysiert, wie das, was in der vereinheitlichenden Annahme keinen Platz findet, dennoch mit seinen je spezifischen Ansprüchen Raum erhalten kann. Welche anderen Weltzugänge und -verhältnisse können durch kritische Darstellungspraxis erfahrbar werden? Wie ließe sich ein Gemeinsames, Geteiltes zeigen, ohne falsche Rückschlüsse zu einem fixen Bild und allgemeingültigen Behauptungen zu summieren?
Detaillierte Studien herausragender exemplarischer Inszenierungen (von Antonia Baehr, Romeo Castellucci, Kate McIntosh, Rimini Protokoll, Walid Raad und Tino Sehgal) treten in Dialog mit philosophischen Positionen (v.a. von Martin Heidegger, Hannah Arendt, Michel Foucault, Jacques Derrida und Jean-Luc Nancy). So wird ein Denken der Vielheit an Welt(en) entfaltet und das Potenzial gegenwärtiger szenischer Künste aufgezeigt. Denn Bühnen stehen nicht als Bild der Welt vor uns, sondern gehen uns als veränderliche und pluriversale Welten anders an: als Verzweigung, Affizierung, Verhandlung über das Bezugnehmen selbst.
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Bereits die Annahme, dass Erfahrungen zu einem Bild der Welt zusammengefasst werden können, das dann als Welt als solche aufgefasst werden kann, entwickelte sich parallel zur Konstruktion neuzeitlicher Schauanlagen. Doch insbesondere szenische Arbeiten der letzten Jahre verlangen es, anders über die Welt und die Bühne nachzudenken - mithin neu zu fragen, was Theater sein kann.
Das Buch untersucht diese Verschiebung vom Bildhaften hin zu räumlichen Praktiken und damit vom Globalen zum Planetarischen. Erörtert wird, wie die Vor- und Darstellung der Welt als universale Einheit erzeugt, durchbrochen und verändert wird. Anhand von Grenzbewegungen wird analysiert, wie das, was in der vereinheitlichenden Annahme keinen Platz findet, dennoch mit seinen je spezifischen Ansprüchen Raum erhalten kann. Welche anderen Weltzugänge und -verhältnisse können durch kritische Darstellungspraxis erfahrbar werden? Wie ließe sich ein Gemeinsames, Geteiltes zeigen, ohne falsche Rückschlüsse zu einem fixen Bild und allgemeingültigen Behauptungen zu summieren?
Detaillierte Studien herausragender exemplarischer Inszenierungen (von Antonia Baehr, Romeo Castellucci, Kate McIntosh, Rimini Protokoll, Walid Raad und Tino Sehgal) treten in Dialog mit philosophischen Positionen (v.a. von Martin Heidegger, Hannah Arendt, Michel Foucault, Jacques Derrida und Jean-Luc Nancy). So wird ein Denken der Vielheit an Welt(en) entfaltet und das Potenzial gegenwärtiger szenischer Künste aufgezeigt. Denn Bühnen stehen nicht als Bild der Welt vor uns, sondern gehen uns als veränderliche und pluriversale Welten anders an: als Verzweigung, Affizierung, Verhandlung über das Bezugnehmen selbst.
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