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Zehn Jahre lang begleitete Hans Dieter Schaal die Opernarbeit von Ruth Berghaus. Auch für die Opern Heinz Werner Henzes schuf er unvergessliche Bühnenarchitektur. Fast alle wichtigen Operhäuser Europas, wie die in Berlin, Brüssel, Stuttgart, Paris, Wien und Zürich, dienten ihm als Forum seiner außergewöhnlichen künstlerischen Ausdruckskraft, mit der er das Publikum in seinen Bann zu ziehen vermochte.

Produktbeschreibung
Zehn Jahre lang begleitete Hans Dieter Schaal die Opernarbeit von Ruth Berghaus. Auch für die Opern Heinz Werner Henzes schuf er unvergessliche Bühnenarchitektur. Fast alle wichtigen Operhäuser Europas, wie die in Berlin, Brüssel, Stuttgart, Paris, Wien und Zürich, dienten ihm als Forum seiner außergewöhnlichen künstlerischen Ausdruckskraft, mit der er das Publikum in seinen Bann zu ziehen vermochte.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 13.11.2002

Raumskulpturen, die die Welt bedeuten
Der Architekt als Bühnenschöpfer – Fantasie und Formbewusstsein im Raum der darstellenden Künste, ein Denken in bildnerisch-diskursiven Zusammenhängen. Hans Dieter Schaal zählt zu den stärksten Bühnenbildkünstlern hier zu Lande. Zehn Jahre „diente” er der Opernregisseurin Ruth Berghaus: in Frankfurt, Hamburg und Berlin, in Paris und Wien, München und Zürich. Schaal hat durch seine bespielbaren Raumkunstwerke, so muss man seine Bühnenbilder nennen, vor allem Operninszenierungen der Berghaus tief ins Gedächtnis eingepflanzt: Alban Bergs „Lulu” ebenso wie das „Trojaner”-Epos von Berlioz, den „Wozzeck”, den „Tristan” oder „Patmos” von Wolfgang von Schweinitz und Henzes „Orpheus”-Ballett.
Der Bühnenraum sei vor allem „Ausdrucksraum, gebaute Expression”, hat Hans Dieter Schaal einmal seine Arbeit definiert. Nach dem Tod von Ruth Berghaus, deren choreografisch genaue Bewegungssprache, deren spekulativ wuchernder, herber Assoziationsreichtum den Künstler zur elementaren Zeichensprache in wuchtigen Tableaux herausforderten, hat Schaal mit anderen Regisseuren (weiter-)gearbeitet, etwa mit dem jungen Martin Schüler in Mannheim, wo er den „Ring des Nibelungen” in monumentaler Abstraktion auf die Bühne stellte.
„Bühnenarchitektur” nennt sich der geometrisch konsequent gestaltete Fotoband, der die Raum-Ideen und -Erfindungen Hans Dieter Schaals versammelt und dem reflektierenden Blick frei gibt – versehen mit fundierten Erläuterungen seiner Bildkonzeption der betreffenden Stücke. (Edition Axel Menges, Stuttgart/London 2002, 224 Seiten mit etwa 250 Abbildungen, Texte deutsch/englisch, 78 Euro). Im Begleittext von SZ-Autor Gottfried Knapp („Das Leben ein Raum”) werden die theoretischen und formalen Grundzüge der Schaalschen Kunst erläutert, seine Bauten und Bilder beschrieben und in Hinblick auf die befragten Theaterwerke auch interpretiert: „In jedem Fall ist die Bühnenarchitektur inszenierter Scheinraum, provisorischer Kunstraum, offen für Experimente über Realität, Fiktion, Innen und Außen.” Ein Gespräch Frank R.Werners mit Hans Dieter Schaal rundet den eindrucksvollen Band ab.
SZ
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"Wer vergäße je die Hamburger Aufführung von "Tristan und Isolde" 1988, Regie Ruth Berghaus (DDR) - ihres verblüffenden, einprägsamen Bühnenbildes wegen, entworfen von dem Architekten Hans Dieter Schaal. Schade, denkt man, dass man nicht mehr von ihm gesehen hat - etwas, das sich nun in diesem schönen Band nachholen lässt: eine aufregende Sammlung von gut drei Dutzend Bühnenbildern, die in klug erläuternden Texten, Zeichnungen, Fotos vorgef ührt werden. Schaal kamen für diese Profession seine unermüdlichen Erkundungen zugute, die der Ausdruckskraft von Bauwerken galten - bis eines Tages nicht nur Museums-, sondern auch Theaterleute auf ihn neugierig wurden. Unterdessen hat er für nahezu alle großen Opernhäuser Europas gearbeitet. "Der Bühnenraum", sagt er im Interview mit Frank R. Werner, "ist eine Zauberkiste, ein See" (Manfred Sack)