Unter dem Vorzeichen der sogenannten Heimatbewegung gab es im katholischen Teil Südwestfalens zu Weimarer Zeit einen erneuten Auftakt zum plattdeutschen Theaterspiel. Nach der aktuellen Gesamtausgabe aller Mundartstücke des "Altmeisters" Friedrich Wilhelm Grimme (1827-1887) erschließt dieser neunte Band der Reihe "Sauerländische Mundart-Anthologie" jetzt sechs Bühnentexte aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Autoren sind der aus Schmallenberg-Bödefeld stammende Gottfried Heine (1849-1917), Jost Hennecke (1873-1940) aus Meschede-Remblinghausen, der in Finnentrop-Habbecke geborene…mehr
Unter dem Vorzeichen der sogenannten Heimatbewegung gab es im katholischen Teil Südwestfalens zu Weimarer Zeit einen erneuten Auftakt zum plattdeutschen Theaterspiel. Nach der aktuellen Gesamtausgabe aller Mundartstücke des "Altmeisters" Friedrich Wilhelm Grimme (1827-1887) erschließt dieser neunte Band der Reihe "Sauerländische Mundart-Anthologie" jetzt sechs Bühnentexte aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Autoren sind der aus Schmallenberg-Bödefeld stammende Gottfried Heine (1849-1917), Jost Hennecke (1873-1940) aus Meschede-Remblinghausen, der in Finnentrop-Habbecke geborene Attendorner Johannes Schulte (1864-1948) und Franz Rinsche (1885-1948) aus Brilon-Scharfenberg. Die Stücke spiegeln das Leuteleben in der Landschaft und die sozialen Standorte der Verfasser. Mit Ausnahme des "niggen Fürsters" von Schulte sind sie ganz dem Genre "Lustspiel" zugehörig. Thematisch stehen wieder Liebesdinge, Komplikationen der Brautwerbung ("Friggen") und Fragen nach der materiellen Basis für Heiratspläne im Mittelpunkt. Auch für ledige Jungfern und "Oihmen" im fortgeschrittenen Alter stellt sich die Frage: Ist es wirklich zu spät für eine glückliche Jugend?Magdalene Fiebig hat diese Edition mit Texten zwischen 1905 und 1938 bearbeitet. Von Peter Bürger (Chr. Koch-Mundartarchiv am Museum Eslohe) stammt die Einführung zu den Dichtungen. Die Bände 8-10 dieser Reihe sind erneut unter Förderung der Rottendorf-Stiftung entstanden.Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Gottfried Heine (1849-1917) aus (Schmallenberg-)Bödefeld, bestand 1870 sein Examen am Lehrerseminar Büren und wurde - wegen seiner herausragenden Musikalität - 1883 an das Gymnasium Paulinum Münster berufen. In Münster gründete er 1898 zusammen mit Bernhard Stehling aus Berlar den Verein "De Suerländer". Heine war der erste Präsident und ab 1909 auch "Ehrenpräsedänt" dieses Vereins von Sauerländern, die in Münster sogar ihr eigenes Schützenfest feierten. Genau besehen handelte es sich bei diesem Verein um einen landsmannschaftlichen Stammtisch, für dessen wöchentliche Zusammenkunft am Dienstag die Devise ausgegeben wurde: "Kuier platt, Drink saat, Nit twiäß, Goh late, Kumm fake!" Zur Heimatvergewisserung gehörten "nette Vertellekes un schoine Dönekes" aus dem Sauerland, die sich die Stammtischbrüder aus den Kreisen Arnsberg, Meschede, Brilon und Olpe erzählten. Heine wurde mit der Sammlung und der 1905/1907 erfolgten Veröffentlichung dieser mündlich ausgetauschten Schwänke beauftragt. - Quelle: Regionales Mundartautorenlexikon "Im reypen Koren" (2010) von P. Bürger.
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