Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung im Buddenbrookhaus Heinrich-und-Thomas-Mann-Zentrum Lübeck (11.9. - 8.11.2015) und im Theodor-Storm-Haus Husum (26.11.2015 -15.4.2016).
'Er ist ein Meister, er bleibt.' Dieser Satz, mit dem Thomas Mann 1930 seinen Essay über Theodor Storm kulminieren ließ, hatte weitreichende Folgen, denn er befreite den Husumer endgültig vom Ruf des Heimatdichters. Bereits seit seiner Jugend hatte sich Thomas Mann intensiv mit Storms Werk beschäftigt: Von den 'Buddenbrooks' über die 'Betrachtungen eines Unpolitischen' bis in seine letzten Briefe hinein spielen Theodor Storm und seine Lebenswelt, seine Gedichte und Novellen eine wesentliche Rolle. Die Novelle 'Tonio Kröger' hat Thomas Mann seine Version von 'Immensee' genannt.
Die tiefe Verwandtschaft zwischen den beiden zugleich bürgerlichen und antibürgerlichen Schriftstellern ist literatur-, sozial- und kulturgeschichtlich gleichermaßen faszinierend. Beide bleiben lebenslang ihrer bürgerlichen Herkunft verpflichtet, deren Forderungen sie jedoch nicht gerecht werden können. In ihren Auffassungen von Kunst und bürgerlicher Tätigkeit, ihrer Liebe zu Poesie und Musik, in ihren erotischen Verwirrungen, in ihrer Neugier auf das Einbrechen des Phantastischen in die vernünftig geordnete Welt, in ihrem intensiven und schwierigen Verhältnis zur Religion, in ihrem unausweichlich werdenden politischen Handeln: in alldem sind sie 'Bürger auf Abwegen'.
'Er ist ein Meister, er bleibt.' Dieser Satz, mit dem Thomas Mann 1930 seinen Essay über Theodor Storm kulminieren ließ, hatte weitreichende Folgen, denn er befreite den Husumer endgültig vom Ruf des Heimatdichters. Bereits seit seiner Jugend hatte sich Thomas Mann intensiv mit Storms Werk beschäftigt: Von den 'Buddenbrooks' über die 'Betrachtungen eines Unpolitischen' bis in seine letzten Briefe hinein spielen Theodor Storm und seine Lebenswelt, seine Gedichte und Novellen eine wesentliche Rolle. Die Novelle 'Tonio Kröger' hat Thomas Mann seine Version von 'Immensee' genannt.
Die tiefe Verwandtschaft zwischen den beiden zugleich bürgerlichen und antibürgerlichen Schriftstellern ist literatur-, sozial- und kulturgeschichtlich gleichermaßen faszinierend. Beide bleiben lebenslang ihrer bürgerlichen Herkunft verpflichtet, deren Forderungen sie jedoch nicht gerecht werden können. In ihren Auffassungen von Kunst und bürgerlicher Tätigkeit, ihrer Liebe zu Poesie und Musik, in ihren erotischen Verwirrungen, in ihrer Neugier auf das Einbrechen des Phantastischen in die vernünftig geordnete Welt, in ihrem intensiven und schwierigen Verhältnis zur Religion, in ihrem unausweichlich werdenden politischen Handeln: in alldem sind sie 'Bürger auf Abwegen'.