Öffentliche Diskussionen und umstrittene Projekte zeigen, dass es Bedarf gibt, die Beteiligung von BürgerInnen an städtebaulichen Entscheidungsprozessen über gesetzlich geregelte Verfahren hinaus zu intensivieren. Vor diesem Hintergrund hat sich in den vergangenen Jahren die Anwendung so genannter "informeller Beteiligungsverfahren" deutlich verstärkt. Während sich bisher Untersuchungen zur Anwendung solcher Verfahren hauptsächlich auf größere Städte beschränkt haben, wird in dieser Arbeit untersucht, in welchem Umfang in den kleinteiligen Verwaltungsstrukturen der kreisangehörigen Städte in Schleswig-Holstein solche Verfahren angewendet werden. Die Ergebnisse zeigen, dass die Mehrzahl der Städte bereits informelle Beteiligungsverfahren angewendet hat und ihnen offen gegenübersteht. Es wird aber auch festgestellt, dass rund ein Drittel der Städte aus Mangel an Ressourcen, und weil Wissenslücken bestehen, auf die Anwendung solcher Verfahren verzichtet. Ziel dieser Arbeit ist es daher, die festgestellten Wissensdefizite zu beheben und für die Praktiker vor Ort Empfehlungen zur Vorbereitung und Durchführung informeller Beteiligungsverfahren zu geben.