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Ein wesentliches Merkmal der antiken griechischen Geschichte war die Neigung zu gewaltsamen Auseinandersetzungen innerhalb der politischen Gemeinschaften, die sich nicht selten mit auswärtigen Kriegen verbanden. Gegen diesen »inwendigen Explosivstoff« (F. Nietzsche) haben sich diese Gemeinschaften auf vielfältige Weise zu sichern gesucht. Da viele der treibenden Faktoren im Ringen um Ehre, Rang und Überlegenheit ihren Ursprung in den Bürger-Kriegern der Gemeinschaften hatten, entwickelten diese Praktiken der Erziehung, die den ehrbewussten Nachwuchs in die Bürgergemeinde integrierten, ohne…mehr

Produktbeschreibung
Ein wesentliches Merkmal der antiken griechischen Geschichte war die Neigung zu gewaltsamen Auseinandersetzungen innerhalb der politischen Gemeinschaften, die sich nicht selten mit auswärtigen Kriegen verbanden. Gegen diesen »inwendigen Explosivstoff« (F. Nietzsche) haben sich diese Gemeinschaften auf vielfältige Weise zu sichern gesucht. Da viele der treibenden Faktoren im Ringen um Ehre, Rang und Überlegenheit ihren Ursprung in den Bürger-Kriegern der Gemeinschaften hatten, entwickelten diese Praktiken der Erziehung, die den ehrbewussten Nachwuchs in die Bürgergemeinde integrierten, ohne dessen kompetitiven Elan zu bremsen. Einsichten griechischer Intellektueller wie Platon, Xenophon und Aristoteles über den Zusammenhang von körperlicher Übung und psychisch-mentaler Einstellung spielten dabei eine große Rolle. So wird ein spezifisches Kennzeichen der griechischen Kultur, die Sozialisation junger Männer und Epheben im vielfältigen sportlich-mentalen Training im Gymnasion ('Nacktplatz'), in diesem Buch auf neue Weise erklärt, als ein Mittel zur Vermeidung von Spaltung und zur Förderung von Gemeinsinn.
Autorenporträt
Hans-Joachim Gehrke lehrte als Professor für Alte Geschichte in Würzburg, Berlin und Freiburg und war von 1999 bis 2005 Mitglied im Senat, im Kuratorium und im Hauptausschuss der Deutschen Forschungsgemeinschaft, von 2008 bis 2011 Präsident des Deutschen Archäologischen Instituts. Seit 2009 ist Gehrke Mitglied der Academia Europaea, seit 2010 der Leopoldina und seit 2011 Direktor für Außenbeziehungen am University College Freiburg (UCF). 2010 wurde Gehrke das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. Er ist u.a. Autor mehrerer erfolgreicher und mehrfach übersetzter Überblicksbände zur Alten Geschichte bei C.H. Beck.