Feste strukturieren Zeit, bilden Rhythmen, ordnen Zusammenhänge und ermöglichen Orientierung. Zudem bringen sie die soziale Identität der Feiernden und deren individuelle Emotionen zum Ausdruck. Aber wie formiert sich am Ende des 18. Jahrhunderts ein neues Verständnis des Festlichen? Welchen Einfluss hat in diesem Zusammenhang das erstarkende Bürgertum? Und wie gestaltet sich diese Transformation in einem dichten Ereignisraum wie Weimar-Jena? Die Autorin gibt einen Überblick über die verschiedenen Formen des Festlichen. Im Mittelpunkt steht dabei der private Raum der bürgerlichen Familie. Anhand zahlreicher bisher noch nicht berücksichtigter Quellen stellt sie die Feste des Lebens- beziehungsweise Jahreslaufes dar. Dabei zeigt gerade der Wandel des Festlichen das erstarkende Selbstverständnis des Bürgertums.