Die Bürgertumsforschung hat sich in den letzten zehn, fünfzehn Jahren stürmisch entwickelt. Bürgertum, Bürgerlichkeit und die bürgerliche Gesellschaft sind ein Thema, das nicht nur Historiker beschäftigt und auch außerhalb der Wissenschaft interessiert. Die historische Erkundung des Bürgertums hat mit vielen neuen Erkenntnissen eine Forschungsgruppe vorangebracht, die 1986/87 am Zentrum für interdisziplinäre Forschung der Universität Bielefeld gearbeitet hat. Die Ergebnisse ihrer Arbeit sind 1988 in drei Bänden im Deutschen Taschenbuch Verlag veröffentlicht worden. Diese Ausgabe ist seit längerem vergriffen. Eine Auswahl wichtiger Beiträge wird hier wieder zugänglich gemacht.
Sie behandeln hauptsächlich das 19. Jahrhundert, oft das bürgerliche Jahrhundert genannt. Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur, Lebensweise und Moral, gelegentlich auch die Politik waren bürgerlich geprägt. Die Bürger, um die es hier geht, waren Kaufleute, Bankiers und Fabrikanten, Ärzte, Anwälte, Professoren und Beamte, am Rand auch Handwerker, Kleinhändler und Angestellte. Wie war ihr Verhältnis zu anderen sozialen Gruppen? Was hielt das Bürgertum zusammen und worin bestand seine Kraft? Im Vordergrund steht die Entwicklung des Bürgertums in Deutschland, jedoch in vergleichender Perspektive; einzelne Beiträge befassen sich mit anderen Ländern.
Inhaltsverzeichnis:
Band I:
Jürgen Kocka (Berlin): Das europäische Muster und der deutsche Fall
Eric J. Hobsbawm (London): Die englische middle-class 1780-1920
Hartmut Kaelble (Berlin): Französisches und deutsches Bürgertum 1870-1914
Marco Meriggi (Trient): Italienisches und deutsches Bürgertum im Vergleich
Ernst Bruckmüller / Hannes Stekl (Wien): Zur Geschichte des Bürgertums in Österreich
Albert Tanner (Bern): Bürgertum und Bürgerlichkeit in der Schweiz. Die »Mittelklassen« an der Macht
Györgi Ránki (†) (Budapest): Die Entwicklung des ungarischen Bürgertums vom späten 18. zum frühen 20. Jahrhundert
Auswahlbibliographie.
Sie behandeln hauptsächlich das 19. Jahrhundert, oft das bürgerliche Jahrhundert genannt. Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur, Lebensweise und Moral, gelegentlich auch die Politik waren bürgerlich geprägt. Die Bürger, um die es hier geht, waren Kaufleute, Bankiers und Fabrikanten, Ärzte, Anwälte, Professoren und Beamte, am Rand auch Handwerker, Kleinhändler und Angestellte. Wie war ihr Verhältnis zu anderen sozialen Gruppen? Was hielt das Bürgertum zusammen und worin bestand seine Kraft? Im Vordergrund steht die Entwicklung des Bürgertums in Deutschland, jedoch in vergleichender Perspektive; einzelne Beiträge befassen sich mit anderen Ländern.
Inhaltsverzeichnis:
Band I:
Jürgen Kocka (Berlin): Das europäische Muster und der deutsche Fall
Eric J. Hobsbawm (London): Die englische middle-class 1780-1920
Hartmut Kaelble (Berlin): Französisches und deutsches Bürgertum 1870-1914
Marco Meriggi (Trient): Italienisches und deutsches Bürgertum im Vergleich
Ernst Bruckmüller / Hannes Stekl (Wien): Zur Geschichte des Bürgertums in Österreich
Albert Tanner (Bern): Bürgertum und Bürgerlichkeit in der Schweiz. Die »Mittelklassen« an der Macht
Györgi Ránki (†) (Budapest): Die Entwicklung des ungarischen Bürgertums vom späten 18. zum frühen 20. Jahrhundert
Auswahlbibliographie.