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Wir alle hassen Bürokraten. Wir können es nicht fassen, dass wir einen Großteil unserer Lebenszeit damit verbringen müssen, Formulare auszufüllen. Doch zugleich nährt der Glaube an die Bürokratie unsere Hoffnung auf Effizienz, Transparenz und Gerechtigkeit. Gerade im digitalen Zeitalter wächst die Sehnsucht nach Ordnung und im gleichen Maße nimmt die Macht der Bürokratien über jeden Einzelnen von uns zu. Dabei machen sie unsere Gesellschaften keineswegs transparent und effizient, sondern dienen mittlerweile elitären Gruppeninteressen.Denn Kapitalismus und Bürokratie sind einen verhängnisvollen…mehr

Produktbeschreibung
Wir alle hassen Bürokraten. Wir können es nicht fassen, dass wir einen Großteil unserer Lebenszeit damit verbringen müssen, Formulare auszufüllen. Doch zugleich nährt der Glaube an die Bürokratie unsere Hoffnung auf Effizienz, Transparenz und Gerechtigkeit. Gerade im digitalen Zeitalter wächst die Sehnsucht nach Ordnung und im gleichen Maße nimmt die Macht der Bürokratien über jeden Einzelnen von uns zu. Dabei machen sie unsere Gesellschaften keineswegs transparent und effizient, sondern dienen mittlerweile elitären Gruppeninteressen.Denn Kapitalismus und Bürokratie sind einen verhängnisvollen Pakt eingegangen und könnten die Welt in den Abgrund reißen, warnt David Graeber, der bedeutendste Anthropologe unserer Zeit.

Ausstattung: s/w Abbildungen
Autorenporträt
David Graeber, geboren 1961, war bis Juni 2007 Professor für Ethnologie an der Yale University. Heute lehrt er Ethnologie am Goldsmiths College der University of London. Graeber ist Autor mehrerer anthropologischer und politischer Bücher und bekennender Anarchist.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

David Graeber ist ein Anarchist und als solcher glaubt er, dass weniger staatliche Strukturen im Zweifelsfall zu einer gerechteren Gesellschaft führt, erklärt Rezensentin Lisa Herzog. Es wundert sie also wenig, dass Graeber in seinem Buch "Bürokratie" eben diese zur Zielscheibe seiner Kritik macht. Interessant ist sein Buch vor allem, weil er die Bürokratie nicht nur kritisiert, sondern auch den gefährlichen Reiz herausarbeitet, den die Fantasie der perfekten Mess- und Organisierbarkeit hat, so die Rezensentin. Für Herzog geraten dabei allerdings Machtmechanismen zu kurz, die nicht auf bürokratische Institutionalisierung angewiesen sind. Sie würde lieber in und mit der Bürokratie dieser ein menschliches Antlitz geben, als das Kind mit dem Bade auszuschütten und sie ganz abzuschaffen.

© Perlentaucher Medien GmbH
»David Graeber gelingt eine Grundsatzkritik am Wirtschaftssystem. Wo die Politik zum Dienstleister der Wirtschaft wird, gerät die vermeintlich neutrale Bürokratie zur Interessenpolitik.« Eike Gebhardt, Deutschlandradio Kultur Buchkritik, 2.5.2016 »Ein fulminanter Angriff auf das Prinzip Bürokratie - und auf unsere heimliche Lust an ihr... Graeber stellt Fragen, die gestellt werden müssen.« Lisa Herzog, Zeit Literatur, März 2016 »Am Ende erscheint Bürokratie gerade nicht als der Versuch, Gerechtigkeit und Transparenz zu schaffen, sondern als schweres liberales Ideenerbe. In einem Jahr, in dem Amerika eine seiner wichtigsten politischen Konstanten, den Liberalismus, überdenken wird, ist Graebers Buch deshalb von besonderer Bedeutung,« Mara Delius, Philosophie Magazin, April/Mai 2016 »Wie sehr Graebers Buch einer neuen "linken Bürokratiekritik" auf die Sprünge helfen kann, wird sich erst weisen müssen. Dass es sich dabei um eine politisch und intellektuell wichtige Aufgabe handeln würde, macht dieses Kompendium unorthodoxer Gedanken aber schon jetzt deutlich.« Christoph Winder, Der Standard, 5.3.2016 »Wer ... anders und angstfrei auf die Gegenwart schauen kann, der sollte dieses unterhaltsame, durch Beziehungssinn witzige, politisch heitere Buch lesen. Wer glaubt, dass es morgen so sein soll, wie es heute ist, der fülle Formulare aus.« Jens Bisky, Süddeutsche Zeitung, 19.2.2016 »Für Europa und die USA kann er zeigen, wie ausgerechnet die Ideologie der marktkonformen, staatsfernen und deregulierten Gesellschaft zu einem Mehr an Regulierung, also Regeln, Verfahren, Formularen, Vorschriften, Zertifikaten und entsprechend damit befassten Beamten und Angestellten geführt hat.« Christian Schlüter, Frankfurter Rundschau, 23.2.2016 »Selten hat jemand so humoristisch und dabei so radikal und klug über dieses uns alle terrorisierende Thema geschrieben.« TOA-Magazin, Juli 2016 »Ein ganz wohltuender Schubser, um aus dem eigenen festgefahrenen Denken auch mal auszubrechen.« detektor.fm, 26.7.2016 »Mit seinen Beobachtungen und Reflexionen über unsere moderne Gesellschaft und ihre inneren Widersprüche hat David Graeber einen wichtigen Beitrag zu gesamtgesellschaftlichen Kontroversen vorgelegt.« Jonas Grygier, hsozkult.de, 15.7.2016 »Eine ungemein erhellende, spannende und sogar vergnügliche Lektüre.« Gitta List, Schnüss Das Bonner Stadtmagazin, Mai 2016 »Eine lesenswerte Gesellschaftsanalyse.« Das Büro, Juli 2016 »Angefüllt mit provokativen Beobachtungen und linksorientierter Forschung. Graebers Buch spannt den Bogen von geistreichen Comic-Buch-Analysen bis hin zu einer tiefschürfenden Diskussion weltverändernder Technologien, die es noch gar nicht gibt. Es entzaubert die vorherrschenden Denkmuster unserer Zeit. Die moderne Bürokratie gaukelt uns vor, die Welt sei von Natur aus rational, doch die Wurzeln dieser Vorstellung reichen, wie Graeber scharfsinnig beobachtet, bis zu den alten Pythagoreern zurück.« John Gray, The Guardian »Ein scharfsinniger, kluger und äußerst lesenswerter Bericht darüber, wie der aufgeblähte Staatsapparat funktioniert - beziehungsweise nicht funktioniert, je nachdem, wie man die Dinge betrachtet.« Kirkus Reviews »Aufrüttelnd.« Boston Globe »Ein zischender, umwerfender Knaller von einem Buch... Unsere zeitgenössischen Bürokraten sind in Wirklichkeit genau wie du und ich: Sie verwalten und vermarkten sich permanent.« The Literary Review »Überzeugend... Graeber wollte mit diesem Buch eine Debatte über das Kosten-/Nutzenverhältnis von Bürokratie lostreten. Das ist ihm auf ganzer Linie gelungen.« The Observer »Graeber untersucht Aspekte der bürokratischen Moderne, an die sich normalerweise niemand herantraut, weil sie so unbequem sind. Unkonventionell und witzig.« Steven Poole, New Statesman »David Graeber ist ein amerikanischer Anthropologe, der gleich mehrere Talente in sich vereint: Er ist ein verblüffend originärer Denker [...] und es gelingt ihm, komplizierte Sachverhalte klar und amüsant zu vermitteln.« The Telegraph…mehr