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Brisant, provokant, mitreißend In einem alten Schuppen mitten in einem militärischen Sperrgebiet entdecken zwei Achtzehnjährige ein illegales Waffenlager: Alex, Sohn eines Wildhüters, kennt sich mit Waffen aus und will mit dem gefährlichen Fund nichts zu tun haben. Der naive Levi aber möchte schnelles Geld verdienen und erzählt ausgerechnet dem Waffennarr Max von dem Fund. Als Alex Schlimmeres verhindern will, ist es schon zu spät, denn der verantwortliche Hauptfeldwebel hat bereits seine Soldaten auf die Eindringlinge angesetzt ...

Produktbeschreibung
Brisant, provokant, mitreißend
In einem alten Schuppen mitten in einem militärischen Sperrgebiet entdecken zwei Achtzehnjährige ein illegales Waffenlager: Alex, Sohn eines Wildhüters, kennt sich mit Waffen aus und will mit dem gefährlichen Fund nichts zu tun haben. Der naive Levi aber möchte schnelles Geld verdienen und erzählt ausgerechnet dem Waffennarr Max von dem Fund. Als Alex Schlimmeres verhindern will, ist es schon zu spät, denn der verantwortliche Hauptfeldwebel hat bereits seine Soldaten auf die Eindringlinge angesetzt ...
Autorenporträt
Ally Kennen wuchs auf einer einsamen Farm zusammen mit zahlreichen Pflegekindern im Exmoor, England, auf. Bevor sie mit dem Schreiben begann, hatte Ally Kennen die verschiedensten Jobs, wohnte in Neuseeland, Amerika und Frankreich und war als Sängerin erfolgreich. Heute lebt sie mit ihrem Mann und drei kleinen Kindern in Somerset. Ihre international erfolgreichen Jugendromane wurden vielfach prämiert und nominiert, u.a. für die renommierte Carnegie Medal. Weitere Infos unter www.allykennen.com.

Heike Brandt, geboren 1947, wuchs in Berlin auf. Sie studierte dort Pädagogik und arbeitete vier Jahre in einer Obdachlosensiedlung. Danach arbeitete sie in einem von ihr mitgegründeten Kinderbuchladen-Kollektiv. Seit 1986 ist sie freiberuflich als Übersetzerin und Autorin tätig. Weiterhin rezensiert sie Kinder- und Jugendbücher für den Rundfunk.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 12.07.2013

Böser Bruder
„Bullet Boys“ – ein langer
Sommer in Dartmoor
Ich war böse, Bruder, richtig böse . . . muss weg aus dem Dreck, laufe weg, laufe weit, segel durch den Nebel in die Ewigkeit . . . Ja, so sieht Max sich am liebsten, als böser Bube, immer zur Provokation bereit, gegen die Spießer, gegen jede Ordnung, gegen die Schule, gegen den Vater, gegen das Militär, in das nun auch sein Bruder eingetreten ist. Max der Unbelehrbare und Unerziehbare, der Schikanierte und Verfolgte. Max der Rapper, mit seinen harten Max-Cosgrove-Nummern. Wegen einer schlimmen Terroristen-Nummer ist er vor Kurzem von der Privatschule geflogen, deswegen brutal bestraft worden vom Vater (die Clockwork-Orange-Methode, der Vater liebt diesen Film). In der neuen Schule hat Max immerhin ein paar Freunde gefunden, Einzelkinder. Levi, der mit seiner Mutter lebt – und einen schwarzen Vater hat –, und Alex, der mit dem Vater auf dem Land lebt. Gemeinsam erleben die Jungs einen Sommer in der Hügellandschaft von Dartmoor, in klassischer englischer Jugendbuchtradition, aber auch mit Alex und Levi bleibt Max der böse Bube, aggressiv und leicht panisch. Und plötzlich hat er diesmal ein richtiges Gewehr in der Hand, geladen.
  Alex hat seit vielen Jahren Umgang mit einem Gewehr, er hilft dem Vater, der ein Wildhüter ist auf einem großen Anwesen, sie kümmern sich um die Vogelzucht, sind verantwortlich für die großen Jagden, die der Besitzer im Winter abhält. Eine intime, magische Landschaft, die Steine haben Namen hier. Ein Leben in Freiheit und Unabhängigkeit, das auf Zusammenarbeit basiert, dem Miteinander, aber auch die Einsamkeit kennt. Die Mutter ist früh gestorben, als Alex fünf war, vor ihrem Tod hat sie noch dreizehn Briefe an den Sohn geschrieben, einen für jeden Geburtstag, erst immer dann zu öffnen.
  Wenn nachts rote Lampen leuchten und tagsüber rote Fahnen aufgesteckt sind, wird das Moor zum Sperrbezirk, zum militärischen Übungsgebiet. Mit Soldaten, die dann durch die Landschaft streifen, geraten die Jungs da aneinander, Männlichkeitsrituale, Kriegerspiele. Plötzlich finden sie ein geheimes Waffenlager, geraten in undurchsichtige kriminelle Aktionen, in tödliche Gefahr. Gewehre und Lasersuchgeräte, seit dem Falklandkrieg heimlich ins Land geschafft und teuer verkauft.
  Haben Hasen womöglich Zauberkräfte, hat Alex’ Mutter in ihrem letzten Brief gefragt. Wie viele wilde Tiere hast du ermordet, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben, fragt provozierend die junge Freundin Sasha, die schon einen Sohn hat, aber Alex reagiert ganz gelassen: „Ich schieße oder fange nur Tiere, die unsere Küken gefährden . . . Wenn die Schafe lammen, kommen die Raben in riesigen Schwärmen aus Wales und schnappen sich die schwachen Lämmer . . . Glaub mir, wenn du mal sehen würdest, wie ein Lamm bei lebendigem Leib von einem Fuchs gefressen wird . . .“ Ein Buch über schmerzliche Erfahrungen der Jugend, unsentimental und lakonisch, fürs Erwachsensein bewahrt. Die Jugend als Sperrbezirk.
FRITZ GÖTTLER
Ally Kennen: Bullet Boys. Thriller. Aus dem Englischen von Heike Brandt. dtv 2013. 333 Seiten, 12,95 Euro.
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