Wurde die Leistungsideologie der Nationalsozialisten durch eine List der Vernunft zur Ressource des Wirtschaftswunders? Sind die Achtundsechziger politisch gescheitert? War die DDR eigentlich bloß eine Fußnote zur Geschichte der Bundesrepublik? Die Thesen des fünften und letzten Bandes von Hans-Ulrich Wehlers "Deutscher Gesellschaftsgeschichte" sorgen für Streit. Im Sommer 2008 debattierten Historiker, Schriftsteller und Politiker das Buch im Internet-Lesesaal der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vor dem Hintergrund der Krise des Sozialstaates und der Finanzmärkte. Wehler nahm aktiven Anteil am virtuellen Kolloquium zu seinen kritischen Ehren, und sogar Harald Schmidt schaltete sich ein. Der Band versammelt die markantesten Wortmeldungen: eine Bilanz der Geschichte der Bundesrepublik in Rede und Gegenrede.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 20.11.2009DER LESESAAL IM BUCH. Im Sommer 2008 diskutierten Historiker, Politiker, Schriftsteller und andere Leser im virtuellen Lesesaal dieser Zeitung den fünften Band der "Deutschen Gesellschaftsgeschichte" des Bielefelder Historikers Hans-Ulrich Wehler. Der Abschluss des Hauptwerks der dezidiert kritischen politischen Sozialgeschichte bot den Anlass, das "Modell Bundesrepublik" einer so gründlichen wie lebhaften vergleichenden Prüfung zu unterziehen. In diesen Tagen erscheint ein Buch, das die Mehrzahl der Beiträge dokumentiert, ergänzt um den auf dieser Seite abgedruckten Aufsatz von Daniel Koerfer, eine Übersicht über die Rezeption der "Gesellschaftsgeschichte" und ein Protokoll der Harald-Schmidt-Sendung vom 30. Oktober 2008. ("Bundesrepublik und DDR". Die Debatte um Hans-Ulrich Wehlers ,Deutsche Gesellschaftsgeschichte'. Herausgegeben von Patrick Bahners und Alexander Cammann. Verlag C. H. Beck, München 2009. 424 S., br., 14,95 [Euro].)
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