"Wir waren nur nützliches Beiwerk, Eingesperrte in einem seltsamen Niemandsland zwischen ziviler Welt und jenen uns verschlossenen Pforten, die geradewegs in die Hölle führten. Wir waren wie Hunde an der Leine, liefen hin und her, starrten stumpfsinnig in die Landschaft, bellten gelegentlich aus unseren Lautsprechern und warteten auf die nächste Mahlzeit.Und im Ernstfall? Wir bewachten, wir eskortierten den tausendfachen Tod und sorgten dafür, dass er sicher ins Ziel fand. Wären wir wirklich so unschuldig gewesen?"Stephan GeigerIn seinem Buch "Bunker und Beethoven" beschreibt Stephan Geiger die Jahre 1988 bis 1990 aus einer neuen und unbekannten Perspektive.Unmittelbar nachdem er als Soldat in einem NATO-Sondermunitionslager die Endphase des Kalten Krieges hautnah erlebt hatte, gerät er als junger Student in den Strom der politischen Ereignisse der Wendezeit in Bonn. Geigers autobiografische Collage führt uns die Abgründe und Utopien der späten 1980er Jahre in neuer Deutlichkeit vor Augen.