Nur 14 Buchstaben, also einen mehr als die Hälfte der Buchstaben unseres Alphabets, braucht Brigitta Falkner, um uns von zwei Dozenten, drei Studenten, einer netten, scheuen Neuen und zwo bunten Tuben bzw. deren physischen und metaphysischen Verwicklungen zu erzählen, nämlich je 1 x Z, W, O, S, C, H, B, R und I, je 2 x T, U und D, 3 x N und 5 x E. In Zeiten des Letternbuchdrucks hätte der Setzer dennoch tief in seinen Setzkasten greifen müssen, denn die Lettern wiederholen sich von Zeile zu Zeile, insgesamt 1064 Zeilen lang, in immer neuen Kombinationen und Variationen. Anagramm wird ein solches Kunststück genannt. Was Brigitta Falkner aber kann, ist weit mehr als flinke Fingerfertigkeit: hier ist auf 38 Seiten Text mehr an Witz und Intelligenz, als 38 Roman-Wunderkinder mit allen 26 Buchstaben zusammenschustern. Und eleganter ist es noch dazu.Brigitta Falkner, geboren 1959 in Wien, lebt in Wien.'Brigitta Falkners Bücher sind buchstabensprudelnde Quellen allerhöchsten Lese-, Kombinations- und Blickvergnügens' (Cornelia Niedermeier, Der Standard)
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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Oliver Ruf ist begeistert von diesem neuen Lyrikband von Brigitta Falkner, deren Produktivität und sprachliche Kreativität ihn auch schon bei ihren früheren Arbeiten überzeugte. Ihre Arbeit mit Anagrammen findet er "spielerisch, witzig, raffiniert". Er nennt die Autorin eine "Kunstzerlegungsentdecker- und -erfinderin" und ist angetan von ihrem surrealen Interesse, ihre Freude am "Verschlüsseln und Enträtseln der Wörter". Trotz dieser Leidenschaft geht sie nach Rufs Meinung inhaltlich stringent vor. "Das Dichten und das Lesen werden gleichermaßen reflektiert. Dazu nutzt Falkner ein enges Korsett". Außerdem gefällt ihm ihr multimedialer Ansatz, ihre Zuhilfenahme von "Comics, Filmstreifen und Storyboards" und auch die schlichte grafische Gestaltung des Buches hat es ihm angetan.
© Perlentaucher Medien GmbH
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