Frühlingszeit! Die Sonne schimmert durch das Fichtengrün. Eine schlanke Dirne ist schon eine Strecke weit durch das Wäldchen am Hügel gewandert. Die leichte Last, ein verdeckter Korb, den sie auf dem Kopfe trägt, nimmt ihr nicht den Atem; so kommt ihr, sie weiß eigentlich selber nicht warum, die Lust zu singen an: »Es soll kein andrer sein, Der mich soll nehmen ein, Als du, o schönes Kind! Dir bleib i treu!« Da stockt sie aber schon wieder, um sich nach den Frühlingsblumen zu bücken. Während sie sich langsam niederbeugt, damit ihr Korb nicht ins Wanken gerät, hebt eine Männerstimme an; »Stoß mir das Heiz entzwei, Wenn eine falsche Treu' Oder nur falsche Lieb' Bei mir verspürst!« Dunkelrot läuft's über die Wangen des Mädchens. Der Gesang hat ganz hübsch geklungen; aber es ist ein Vers aus demselben Liede, das sie begonnen hat, und sie so zu unterbrechen, erscheint ihr eine arge Keckheit. Sie springt so rasch auf, daß sie mit beiden Händen ihre Last vor dem Herabstürzen bewahren muß, ¿ nein, die Freude, daß sie erschreckt worden ist, soll der dreiste Geselle nicht auch noch haben.
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