"Nie gibt es für das Verständnis eines Bildes nur den einen gültigen 'Schlüssel'. Jeder Betrachter sollte seinen eigenen Zugang finden. Mein Rat an ihn lautet: Nicht so sehr über die Bilder nachdenken (oder gar nach den Intentionen des Malers fragen!), sondern mit ihnen nachdenken." sagt Hermann Buß über seine Bilder. Der ostfriesische Künstler hat zum 850. Jubiläum des Klosters Loccum für die Johanneskapelle, die einst Bußkapelle der Zisterziensermönche war, gemalt: Vier Monumentalbilder, je fünf mal drei Meter, mit Motiven aus dem Kloster Loccum und der Umgebung. Um an seinem "Lebenswerk" zu arbeiten, hat Hermann Buß viel Zeit in Loccum verbracht und dabei Mauern, Tore und Steine des Klosters skizziert. Detailgetreue Gemälde sind das Ergebnis der fast einjährigen Arbeit. Die hannoversche Landeskirche würdigt die Bilder, die jetzt den Besuchern der Johanneskapelle einen Impuls für neue Fragen an die Welt geben sollen. Anlässlich dessen erscheint im Lutherischen Verlagshaus, in Zusammenarbeit mit den Herausgebern Arend de Vries und Christian Stäblein, das Buch 'Buß-Bilder'. Darin zeigen Kirchenvertreter und Kulturbeauftragte anhand der Bilder von Hermann Buß auf, wie derartige Malerei den kirchlichen Dialog mit Kunst und Kultur fördert. ''Es sind keine religiösen Bilder, die Hermann Buß malt. Doch der Betrachter entdeckt beim zweiten Hinschauen viele religiöse Dimensionen, die im Blick des Malers auf die Wirklichkeit der Welt aufscheinen", erklärt Arend de Vries, Prior des Klosters Loccum und Geistlicher Vizepräsident des Landeskirchenamtes Hannover, im Vorwort.