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A veteran New York Times economics reporter, Ed Andrews was intimately aware of the dangers posed by easy mortgages from fast-buck lenders. Yet, at the promise of a second chance at love, he succumbed to the temptation of subprime lending and became part of the economic catastrophe he was covering. In surprisingly short order, he amassed a staggering amount of debt and reached the edge of bankruptcy. In Busted, Andrew bluntly recounts his misadventures in mortgages and goes one step further to describe the brokers, lenders, Wall Street players, and Washington policymakers who helped bring that…mehr

Produktbeschreibung
A veteran New York Times economics reporter, Ed Andrews was intimately aware of the dangers posed by easy mortgages from fast-buck lenders. Yet, at the promise of a second chance at love, he succumbed to the temptation of subprime lending and became part of the economic catastrophe he was covering. In surprisingly short order, he amassed a staggering amount of debt and reached the edge of bankruptcy. In Busted, Andrew bluntly recounts his misadventures in mortgages and goes one step further to describe the brokers, lenders, Wall Street players, and Washington policymakers who helped bring that money to his door. The result is a penetrating and often acerbic look at the binge and bust that nearly bankrupted the United States. Enabled by know-nothing complacency in Washington, Wall Street wizards used "collateralized debt obligations," "conduits," and other inscrutable financial "innovations" to put American home financing into hyperdrive. Millions of Americans abandoned the safety of thirty-year, fixed-rate mortgages and loaded up on debt. While regulators insisted that the markets knew best, Wall Street firms fragmented and repackaged unsound loans into securities that the rating agencies stamped with triple-A seals of approval. Andrews describes a remarkably democratic debacle that made fools out of people up and down the financial food chain. From a confessional meeting with Alan Greenspan to a trek through the McMansion bubble of the OC, he maps the arc of the Frankenstein loans that brought the American economy to the brink. With on-the-ground reporting from the frothiest quarters of the crisis, Andrews locates what is likely to be the high-water mark in America's long-term embrace of higher borrowing, higher risk-taking, and the fervent belief in the possibility of easy profits.
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Autorenporträt
Edmund L. Andrews is an economics reporter. A contributor to the New York Times for sixteen years, he is currently a senior Washington writer for the Fiscal Times. He lives in Silver Spring, Maryland.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 28.07.2009

Nur einmal im Leben!
Ein Reporter im Irrsinn des amerikanischen Häusermarkts
Der Journalist Nick Paumgarten versuchte jüngst in einem 17-seitigen Aufsatz im New Yorker summarisch all die Gründe aufzuzählen, die zur derzeitigen Weltwirtschaftskrise beigetragen haben.
Er identifiziert technologische, mathematische, kulturelle, demographische, bilanztechnische, volkswirtschaftliche, verhaltenspsychologische, rechtliche und politische Gründe, versammelt in seiner Liste der echten oder vermeintlichen Schuldigen – unter vielen anderen – den Personalcomputer, die Abschaffung des Goldstandards, Rating-Agenturen, Wall Street, zu hohe Gehälter, Bretton Woods, Basel II, Alan Greenspan, Hedgefonds, moderne Finanztheorie, die geburtenstarken Jahrgänge, Flachbildschirme und ein nachgiebiges, unzulänglich gebildetes Volk.
Irgendwann gibt Paumgarten auf und sagt, um die Geschichte im richtigen Kontext und allen notwendigen Details zu erzählen, bedürfte es eines Edward Gibbon. Gibbon allerdings benötigte für seine Geschichte vom „Verfall und Untergang des römischen Imperiums” sechs Bände und schlappe 2296 Seiten.
Edmund L. Andrews ist kein Historiker und, aus Sicht der Zunft noch schlimmer, ein Zeitzeuge, aber einer der besonderen Art. Seit sechzehn Jahren arbeitet er als Wirtschaftsreporter der New York Times, schrieb über die Finanzkrise in Asien im Jahre 1997, den wirtschaftlichen Zusammenbruch in Russland 1998 und das Platzen der New-Economy-Blase 2000. Und auch über jenen Hypotheken- und Häusermarkt, der schließlich zur großen Rezession führte, berichtete er selbst über viele Jahre hinweg. Alles Wissen aus nächster Nähe, seine tägliche Beschäftigung mit den Risiken und Gefahren expansiver Geldpolitik, die ihm wohlbewusst waren und vor denen er in seinen Artikeln auch mehrfach warnte, hinderten Andrews nicht, vor fünf Jahren selbst ein Haus zu kaufen – mit einem jener waghalsigen Hypothekenkredite, die seine privaten und, aufs Ganze gerechnet, die Mittel des Finanzsystems insgesamt weit überstiegen.
Aber weil er sich das gewünschte Haus nicht leisten konnte, hieß das ja noch lange nicht, wie Andrews schreibt, dass er es nicht kaufen konnte.
Der Satz steht am Anfang von „Busted” (das als „Ruiniert” oder „Erwischt” gelesen werden kann), Andrews’ Geschichte aus dem „Leben innerhalb der großen Hypothekenkrise”. Es ist der seltene Fall von geglückter Betroffenen-Literatur. Die große Stärke des Buches liegt nicht nur in Andrews’ Fähigkeit, die modernen Finanzprodukte, mortgage backed securites, credit default swaps und collateralized debt obligations, ihre Entstehungsgeschichte, ihren Zweck und ihre volkswirtschaftliche Bedeutung so klar und anschaulich wie sonst kaum jemand zuvor zu erklären. Andrews behält auch den gleichen nüchternen Reporter-Ton bei, wenn er von seinem ganz persönlichen finanziellen Ruin berichtet.
2004 trennt sich Edmund Andrews von seiner (ersten) Frau und sucht für seine neue Partnerin, deren Kinder, seine Kinder und sich selbst ein neues Haus in Silver Spring, Maryland – und muss erst einmal feststellen, welche hohen Preise bei den Versteigerungen für gewöhnliche Eigenheime geboten werden. Das Fieber eines romantischen Liebesabenteuers habe mit dem Spekulationsfieber manches gemein: „Beide sind von einem ursprünglichen Hunger und der Verlockung einer Gelegenheit, die sich nur einmal im Leben bietet.” Für 460 000 – geliehene – Dollar kauft Andrews ein Haus – vier Schlafzimmer, keine Klimaanlage – und heiratet Patty.
Andrews’ Reiseführer in die Schattenwelt des amerikanischen Finanzwesens ist der (nicht verwandte) Darlehensberater Bob Andrews. Bob ist der Typ Mann, der von allen nur mit seinem Vornamen angesprochen wird, der freundliche Mann ohne Moral, ein Mephisto der Konsumgesellschaft. Andrews beichtet ihm all seine Makel und Verfehlungen – seine credit history. Andrews muss Unterhalt für seine erste Frau und die Kinder bezahlen. Bob, der niemals urteilt, in dessen Rede sich niemals auch nur ein Unterton der Nachdenklichkeit oder gar eines Zweifels mischt, schlägt deshalb vor, einen Kredit nur unter Angabe des Gehalts zu beantragen, „liar’s loan” genannt, „Lügenkredit”. Da Andrews aber noch mit einer Hypothek für sein Haus aus erster Ehe in den Büchern steht, landet er schließlich noch eine Stufe tiefer auf der Kreditwürdigkeitsskala, beim „no-ratio credit”: beim Kredit „ohne Kennzahl”. Oder auch: „ohne Vernunft”.
Andrews’ Kreditvereinbarung ist mit allerlei Klauseln, versteckten Gebühren und steigenden Zinsraten versehen. Der Reporter gibt zu, zu dem Zeitpunkt nur die Hälfte durchschaut zu haben. Aber Bob wusste ihn zu beruhigen, „don’t worry”, in einigen Jahren sei der Wert seines Haus auch gestiegen und er könne auf einen günstigeren Kredit wechseln.
Unter den neuen Nachbarn gibt es kaum ein anderes Thema als den Preis ihrer Häuser. Auf einer Gartenparty fragt Mike von nebenan, wie viel Andrews denn für sein Heim bezahlt habe. Über die Antwort scheint Mike einen Moment lang etwas unzufrieden zu sein, er beginnt dann aber im Kopf einige Rechnungen anzustellen, was das denn wohl für den Wert seines eigenen Hauses auf der anderen Straßenseite bedeute. „Du hast aber keine zentrale Klimaanlage!”, fällt Mike fast schon glücklich ein. Die Nachbarn waren offensichtlich allesamt im Bilde, was Anzahl, Größe und Reparaturbedürftigkeit der Bade- und Schlafzimmer in Andrews’ Haus betraf. Überhaupt schätzte die Nachbarschaft fortlaufend ihren Immobilienwert neu ab, mit der gleichen Nervosität, mit der sie nur einige Jahre zuvor den Kurswert ihrer America-Online-Aktien geprüft hatten, bemerkt Andrews nicht ohne einen etwas heiklen Sarkasmus.
Die Kreditindustrie beruhe auf drei Beinen, erklärt ihm Paul Reddam, selbst einst Gründer einer der Firmen, die sich auf Darlehen mit mangelhafter Kreditwürdigkeit spezialisiert hatten. Das erste Bein sei die Zahlungsfähigkeit einer Person, das zweite Bein deren Wille zu zahlen und das dritte die Sicherheiten, die der Schuldner aufbringen könne. Die Menschen, die solche Darlehen anbieten, hätten herausgefunden, dass man eines dieser Tischbeine wegschlagen, den Zinssatz erhöhen und immer noch gute Geschäfte machen könne. „Und dann passierte es, dass sie begannen, alle drei gleichzeitig umzuhauen.” Andrews beschreibt all die Formen des zwischen 2004 und 2007 immer hemmungsloser werdenden Verkaufs von Krediten und befragt die erst erfolgreichen und dann spektakulär gescheiterten Finanzunternehmer, er verfasst ein glänzendes Porträt von Alan Greenspan und analysiert scharf die „Politik des billigen Geldes” der US-Zentralbank, alles in bester Reportermanier. Gleichzeitig ist sich Andrews bewusst, welche Gefahren für seine journalistische Arbeit bei der Times darin liegen, selbst ein „Betroffener” zu sein. Die Hälfte seiner Interviewpartner hätten einen Schuldner wie ihn für den „Abschaum der Menschheit” gehalten.
In seinem Buch verschweigt Andrews nichts, er listet Ausgaben für Lebensmittel, Kosmetika und Weihnachtsgeschenke ebenso auf, wie er von den zusehends heftigeren Auseinandersetzungen mit Patty erzählt. Für das Haus muss er mehrere neue, noch „hässlichere” Kredite aufnehmen und steht am Ende doch kurz vor der Insolvenz.
In der Verquickung von Reportage, Analyse und Beichte entsteht eine erhellende Parabel auf die Gegenwart. Ob er seine Ehe retten und sein Haus behalten kann, weiß Edmund Andrews am Schluss selbst noch nicht. Aber für die ganze Geschichte der Finanzkrise in Gibbon’schen Dimensionen verbleiben ihm ja auch noch einige Jahre und etwas mehr als 2000 Seiten. LUTZ LICHTENBERGER
EDMUND L. ANDREWS: Busted. Life Inside the Great Mortgage Meltdown. W. W. Norton, New York 2009. 220 Seiten, 25,95 US-Dollar.
Es ist der Bericht eines Wirtschaftsjournalisten der „New York Times”, der den Kreditwahnsinn selber mitmachte
„Busted” heißt „ruiniert” oder „erwischt” – eines der vielen, aber auch eines der besonders gelungenen Bücher, die in den USA derzeit über die Finanzkrise erscheinen. Foto: Verlag
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