Adelheid Daminène erzählt von höchst wechselhaften Fügungen zwischen Mann und Frau: aus Körperbewegungen, Stellungen im Raum, pflanzt sich der Atem fort, das Leben wird an Blicken weitergetrieben, die Geschautes und Imaginiertes verkuppeln zum Hologramm eines Wandelbildes. Im Liegen auf tiefem Grund zieht die Existenz in Wellenschwüngen vorbei, eine sitzende Frau folgt Kehre um Kehre der Wendeltreppe einer Fotoserie, die später ein Paar ablichtet, das aufrecht stehend sich mit Tennisschlägern den Herzball zuspielt, unermüdlich hin und her, bis Mann und Frau die Haltung wechseln und im Gehen durch den Jahreskreis zueinanderkommen. Zwischen Warten und Aufbruch stanzt der Leerlauf Sternbilder aus der Nacht und markiert die Wände mit den Kerben seiner Fingernägel.
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Die Sprache steht im Vordergrund, die Sprache ist Programm in Adelheid Dahimenes Prosasammlung, meint Leopold Federmair. All die "Wortarabesken" dienen seiner Auffassung nach dazu, die "Banalität" des Daseins zu verbergen. Wie zum Ausgleich ist die Machart dieser Verhüllung dann aber "preziös, die Wörter funkeln wie Edelsteine". Dass manche Metaphern "schief" daher kommen, verzeiht Federmair der Autorin gerne, die im Gegensatz zur Landsfrau und Kollegin Elfriede Jelinek immer ihre "Geschmeidigkeit" bewahre. Hier gebe es keine dunklen "Obsessionen", sondern "nur ein paar Sehnsüchte und das Glück der einfachen Wahrnehmung". Man darf davon ausgehen, dass Federmair dieses Glück bei der Lektüre durchaus geteilt hat.
© Perlentaucher Medien GmbH
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