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Die Serie wurde 2021 beim 13. Aenne-Biermann-Preis mit einer Auszeichnung bedacht. Die Initialzündung zu ihrer eindrucksvollen fotografischen (Selbst-)Reflexion "C50.9 G"* beschreibt Annette Rausch mit nüchterner Präzision, fast schon wie ein wissenschaftliches Experiment. Das wäre vielleicht nicht weiter bemerkenswert, gäbe es da unterschwellig nicht das beklemmende Gefühl, das der Befund, um den es hier geht, bei Betroffenen und Betrachter*innen gleichermaßen auszulösen vermag: "Mein Leben erfuhr durch die Diagnose Brustkrebs 2016 einen radikalen Wandel. Mein Alltag und mein (Über-)Leben…mehr

Produktbeschreibung
Die Serie wurde 2021 beim 13. Aenne-Biermann-Preis mit einer Auszeichnung bedacht. Die Initialzündung zu ihrer eindrucksvollen fotografischen (Selbst-)Reflexion "C50.9 G"* beschreibt Annette Rausch mit nüchterner Präzision, fast schon wie ein wissenschaftliches Experiment. Das wäre vielleicht nicht weiter bemerkenswert, gäbe es da unterschwellig nicht das beklemmende Gefühl, das der Befund, um den es hier geht, bei Betroffenen und Betrachter*innen gleichermaßen auszulösen vermag: "Mein Leben erfuhr durch die Diagnose Brustkrebs 2016 einen radikalen Wandel. Mein Alltag und mein (Über-)Leben wurde dominiert von 16 Chemotherapien, 2 Operationen und 28 Bestrahlungen." Rauschs Herangehensweise ist auch insofern ungewöhnlich, da (Foto-)Bücher zum Thema Krebs formal betrachtet meist Autoporträts sind, bei dem die Betroffenen klar und erkennbar im Fokus stehen. Rausch verweigert sich jedoch dieser klassischen "Tradition" in der öffentlichen Darstellung und zeigt (bis auf einmal) lediglich betroffene Körperpartien. Kunst als pars pro toto. Chronologisch geordnet, mal einzeln oder als Tableau. In der Gestaltung lässt die Fotografin bewusst "Leerstellen - für eigene Gefühle, Assoziationen und Gedanken." Rausch nutzt dazu eine Ästhetik, die in ihren bildfüllenden Ausschnitten an die Körper-Polaroids der Schweizer Bildhauerin und Fotografin Hannah Villiger erinnert. Villiger hatte sich bereits in den 80er Jahren intensiv mit der Betrachtung des eigenen Körpers auseinandergesetzt. Die Bildserie "C50.9 G" schreibt damit das Sujet "Krankheit im Bild" fort, das von Géricault van Gogh, Munch oder Monet bis hin zur Art brut immer wieder neu interpretiert worden ist. Und zwar mit einem Konzept, das auf Versachlichung des Behandlungsprozesses setzt, ohne explizit Dokumentation sein zu wollen. "C50.9 G" von Annette Rausch lässt sich aber auch als eine Art Tagebuch lesen, in dem wir die Bedeutung der Bilder für uns in letzter Konsequenz selbst entschlüsseln müssen. Es sind Bilder des Betroffenseins, die trotz oder vielleicht gerade wegen ihrer nüchternen Sachlichkeit, immer wieder Betroffenheit auslösen. Ein Buch, das unter die Haut geht. Schon allein deswegen
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Autorenporträt
2021 - 13. Aenne-Biermann-Preis Anerkennung