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Am Sonntag, dem 1. Juli 1911, eröffnete das Grand Café Odeon um 18.00 Uhr erstmals seine Türen. Zahlreiche Schriftsteller, Maler und Musiker verkehrten regelmässig im Odeon und verliehen dem Café über Jahrzehnte hinweg den Ruf eines Intellektuellentreffpunktes.Lenin, Thomas und Klaus Mann, Albert Einstein, Else Lasker-Schüler, Frank Wedekind, Erich Maria Remarque, Stefan Zweig, James Joyce, Max Frisch und Friedrich Dürrenmatt gehörten zu den Gästen. Ein Vertrauensmann der Emigranten war der Verleger des Europa Verlags, Emil Oprecht, der die Werke vieler Exilschriftsteller druckte und sie meist…mehr

Produktbeschreibung
Am Sonntag, dem 1. Juli 1911, eröffnete das Grand Café Odeon um 18.00 Uhr erstmals seine Türen. Zahlreiche Schriftsteller, Maler und Musiker verkehrten regelmässig im Odeon und verliehen dem Café über Jahrzehnte hinweg den Ruf eines Intellektuellentreffpunktes.Lenin, Thomas und Klaus Mann, Albert Einstein, Else Lasker-Schüler, Frank Wedekind, Erich Maria Remarque, Stefan Zweig, James Joyce, Max Frisch und Friedrich Dürrenmatt gehörten zu den Gästen. Ein Vertrauensmann der Emigranten war der Verleger des Europa Verlags, Emil Oprecht, der die Werke vieler Exilschriftsteller druckte und sie meist ins Odeon einführte. Auch nach dem zweiten Weltkrieg blieb das Odeon ein Treffpunkt der Intellektuellen und Künstler und ist bis heute eines der bekanntesten Kaffeehäuser Europas. Lassen Sie sich begeistern von den Geschichten rund um das opulente Jugendstilcafé, welches nun 100 Jahre alt wird.
Autorenporträt
Curt Riess, ( 21. Juni 1902 in Würzburg; 13. Mai 1993 in Scheuren, Ortsteil von Maur, Kanton Zürich) war ein jüdisch-deutscher Schriftsteller. Riess musste 1933 ins Exil gehen und engagierte sich in seinen Veröffentlichungen gegen den Nationalsozialismus. Er verfasste zahlreiche Biografien und ist mit weit über 100 Büchern, inklusive derer unter Pseudonym und Übersetzungen, im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek aufgeführt.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 16.06.2011

Stürme in der Kaffeetasse

Ein Schriftsteller sitzt im Kaffeehaus und hört, wie am Nachbartisch sein Name fällt. Er spitzt die Ohren: Der Hass, mit dem man von ihm spricht, macht ihn schaudern. Was also tun? Hinübergehen und sich vorstellen - oder besser davonlaufen? Dafür entschied sich Max Frisch im "Café Odeon" am Zürcher Bellevue. Einer der schönsten Plätze der Stadt, um dem Müßiggang zu frönen und mit "The Times" und "Le Monde" über die Ozeane zu segeln. Max Frisch und das "Odeon" teilen das Jahr ihrer Geburt: 1911. Zu ihrem hundertsten Geburtstag werden beide gefeiert: Frisch mit Biographien und Studien und das legendäre Kaffeehaus mit der Neuausgabe eines Buches von Curt Riess (1902-1993), das die Geschichte des Lokals nachzeichnet. Im "Café Odeon", so der Titel des 1973 erstmals erschienenen Bandes, haben sich Künstler und Möchtegernbohemiens getroffen, um das Weltgeschehen und sich selbst zu kommentieren, hierhin haben sich Emigranten wie James Joyce, Therese Giese oder Klaus Mann geflüchtet, hier sind Hugo Loetscher oder Thomas Hürlimann ins Dichterleben hineingewachsen. Vieles veränderte sich im Lauf der Zeit. Das "Odeon" wurde im Frühjahr 1972 geschlossen. Proteststürme brandeten auf. Schon kurz darauf wurde das Café neu, wenn auch stark verkleinert, wieder eröffnet. Davon weiß auch die Journalistin Esther Scheidegger zu berichten, die das Buch von Curt Riess um eine Brücke in die Gegenwart ergänzt hat. Im Zusammenspiel von gestern und heute wird der Band zum launigen Streifzug durch Zürich und seine Kulturgeschichte: vom "Odeon" hinauf zum Schauspielhaus und zum Kunsthaus, zur Universität und zurück zur Limmat. Immer dem Tratsch hinterher, den Disputen, Gerüchten und Anekdoten. "Abbruch! Chasch dänke!" - denkste! also -, soll sich der Volksschauspieler Emil Hegetschweiler Anfang der fünfziger Jahre empört haben, als das Schicksal des Cafés erstmals auf der Kippe stand: "Das ist doch ausgeschlossen. Das Odeon, das gehört zu uns, das ist ein Stück Heimat.

aber

"Café Odeon" von Curt Riess, mit einem Text von Esther Scheidegger. Verlag Europa, Zürich 2011. 343 Seiten, einige Fotos. Gebunden, 22 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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