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Alles dreht sich um Califa, oder kurz: CLF. Die Militärführung in Nomandy, auf der anderen Seite des Ozeans, hat Zugriff auf das neue atomwaffenfähige Element - aber was ist mit Cistransatia, dem Gegner im Osten? In der aufgeheizten Stimmung eines geteilten Kontinents, auf dem sich die Weltmächte an den Zonengrenzen des seit dem Krieg besetzten Potatis nahekommen, scheint jede Entscheidung unkalkulierbare Konsequenzen zu haben. Die Börse in der Seestraße wird überraschend geschlossen, um auch die Währung an Califa zu koppeln, ein unruhevoller Abgeordneter wittert den Krieg und wird zum…mehr

Produktbeschreibung
Alles dreht sich um Califa, oder kurz: CLF. Die Militärführung in Nomandy, auf der anderen Seite des Ozeans, hat Zugriff auf das neue atomwaffenfähige Element - aber was ist mit Cistransatia, dem Gegner im Osten? In der aufgeheizten Stimmung eines geteilten Kontinents, auf dem sich die Weltmächte an den Zonengrenzen des seit dem Krieg besetzten Potatis nahekommen, scheint jede Entscheidung unkalkulierbare Konsequenzen zu haben. Die Börse in der Seestraße wird überraschend geschlossen, um auch die Währung an Califa zu koppeln, ein unruhevoller Abgeordneter wittert den Krieg und wird zum Problem, cistransatische Wissenschaftler entwickeln einen Gas-Abwehrschirm und leiten die Evakuierung in die unterirdische Hestermannstadt ein. Denn am Besprechungstisch im Politbüro muss dem »Alten« gebeichtet werden, dass in Cistransatia kein CLF vorhanden ist - doch das weiß in Nomandy niemand... Erstmals erscheint nun dieser Roman, den Justin Steinfeld 1955 in England verfasste, sich aber nie um eine Veröffentlichung bemühte. Das Manuskript geriet in Vergessenheit und wurde erst jetzt wiedergefunden. In Zeiten eines Kriegs in Europa und der erneuten Rede von atomarer Bedrohung liest sich »Califa« bedenklich aktuell und, in der Verbindung aus Politthriller und Satire, Science Fiction und alternativer Geschichte, auch überraschend modern. Steinfelds Fazit bestätigt sich: Solange es Nationen und damit Nationalismus gibt, wird es Krieg geben.
Autorenporträt
Justin Steinfeld, 1886 in Kiel geboren, lebte ab 1892 in Hamburg. Er war Journalist, Herausgeber einer Wochenzeitung und Mitbegründer eines Theaterkollektivs, Mitglied der Deutsch-Israelitischen Gemeinde und stand der KPD nahe. 1933 gelang ihm die Flucht nach Prag, wo er für diverse Organe der deutschen Exilpresse schrieb und sich gegen das Nazi-Regime engagierte. 1939 floh er nach England, wo er bis zu seinem Tod 1970 lebte. Sein - bisher als der einzige geltender - Roman »Ein Mann liest Zeitung« (Neuer Malik Verlag 1984, Neuausgabe bei Schöffling 2020) gilt als bedeutendes Dokument der deutschsprachigen Exilliteratur.
Rezensionen
Rezensionszitate zu »Ein Mann liest Zeitung« »Das Buch ist packend, beunruhigend, verstörend, es fesselt Kopf und Herz. Es ist ein großartiges Buch.« Heribert Prantl, »Prantls Blick«, Süddeutsche Zeitung »Lesen müssten Ein Mann liest Zeitung diejenigen, die sich immer mit der Gewalt arrangiert haben und sich nicht vorstellen können, daß auch sie einmal ein Asyl brauchen könnten. Sie werden es nicht lesen. Dann also wenigstens die, die Erinnerung wollen.« Walter Boehlich, DER SPIEGEL »Eines der eindrucksvollsten Zeugnisse der Exilliteratur.« Peter Zimmermann, Ö1 Ex Libris »Steinfelds 'Betrachtungen eines zeitverschwendenden Zeitungslesers' sind mitreißend und erhellend (...).« Frauke Hamann, taz »Der Roman wird zu einer großen literarischen Chronik der Zeit des 'niederträchtigen Elends'. (...) ein wichtiges Werk der deutschsprachigen Exilliteratur (...).« Niels Beintker, Bayerischer Rundfunk »Ein großer, wichtiger Exilroman: Wie kann 'Ein Mann liest Zeitung', gerade aus Hamburger Sicht, als etwas anderes bezeichnet werden?« Thomas Andre, Hamburger Abendblatt »Wer etwas von der Geschichte der 30er und 40er Jahre begreifen will, wie alles gekommen ist und eins aus dem anderen folgte, dem sei diese Lektüre empfohlen.« Monika Melchert, neues deutschland

Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension

Rezensent Enno Stahl hält die Lektüre von Justin Steinfelds wiederentdecktem Roman von 1952 für lohnend. Zum einen, da der Autor eine humorvolle, temporeiche, expressionistisch tönende Sci-Fi-Satire auf die Blockbildung und atomare Aufrüstung zwischen Ost und West vorlegt, zum anderen, weil Steinfeld als emigrierter Jude in seinem Text "prophetisch" über den jüdisch-palästinensischen Konflikt nachdenkt. Der Roman muss ohne Protagonistenfeinzeichnung und Psychologisierung auskommen und fokussiert stattdessen auf ökonomische und politische Prozesse, erläutert Stahl.

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