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"The world Cal and Frida have always known is gone, and they've left the crumbling city of Los Angeles far behind them. They now live in a shack in the wilderness, working side-by-side to make their days tolerable in the face of hardship and isolation. Mourning a past they can't reclaim, they seek solace in each other. But the tentative existence they've built for themselves is thrown into doubt when Frida finds out she's pregnant. Terrified of the unknown and unsure of their ability to raise a child alone, Cal and Frida set out for the nearest settlement, a guarded and paranoid community with…mehr

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Produktbeschreibung
"The world Cal and Frida have always known is gone, and they've left the crumbling city of Los Angeles far behind them. They now live in a shack in the wilderness, working side-by-side to make their days tolerable in the face of hardship and isolation. Mourning a past they can't reclaim, they seek solace in each other. But the tentative existence they've built for themselves is thrown into doubt when Frida finds out she's pregnant. Terrified of the unknown and unsure of their ability to raise a child alone, Cal and Frida set out for the nearest settlement, a guarded and paranoid community with dark secrets. These people can offer them security, but Cal and Frida soon realize this community poses dangers of its own. In this unfamiliar world, where everything and everyone can be perceived as a threat, the couple must quickly decide whom to trust"--
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Autorenporträt
Edan Lepucki is a graduate of the Iowa Writers' Workshop and a staff writer for The Millions. Her short fiction has been published in McSweeney's and Narrative magazine, among other publications, and she is the founder and director of Writing Workshops Los Angeles. This is her first novel.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 11.06.2015

Die letzte Welt
Edan Lepuckis dystopischer Roman „California“
In den USA entwickelte sich dieser Roman für kurze Zeit zum Fanal gegen die Übermacht von Amazon am Buchmarkt: Um sich höhere Anteile an den Verkäufen von E-Books zu erkämpfen, drohte der Internethändler, Bücher des amerikanischen Verlags Hachette, in dem „California“ erschienen ist, nur mit wochenlanger Verzögerung zu versenden. Der Moderator und Satiriker Stephen Colbert empfahl daraufhin in seiner Sendung Edan Lepuckis Roman und gab gleich noch Hinweise auf ein paar unabhängige Buchhändler. Die Hardcover-Auflage stieg schließlich von geplanten 12 000 auf 60 000 Exemplare, die wenigsten davon wurden über Amazon verkauft. Gewinnerin dieses Kampfes war die junge Autorin, die Creative Writing unterrichtet, Redakteurin bei dem Literaturmagazin The Millions ist und eine Reihe von Kurzgeschichten veröffentlicht hat, unter anderem in der Los Angeles Times. Ihr erstes größeres Werk wollte trotzdem niemand verlegen. Für ihr zweites Buch aber hatte sie nicht nur einen Verlag gefunden, sondern mit dem Roman auch gleich noch einen Bestseller gelandet.
  Die deutsche Ausgabe von „California“ ist zu einem Zeitpunkt erschienen, da der gleichnamige Bundesstaat an der Westküste die schlimmste Dürre seit Jahren erlebt und trinkbares Wasser bereits als mögliches Spekulationsobjekt am Finanzmarkt gilt. Fast scheint es, als folge die Wirklichkeit der Fiktion: Städte wie Los Angeles und San Francisco sind in Lepuckis Zukunftsvision zu gefährlich, um ein normales Leben zu führen. „Die berühmte Straßenbahn war vermutlich verrostet, ihre Glocke geklaut. Die Wasserspiele, die Touristen und Kinder angezogen hatten, waren vertrocknetoder mit giftigem Schlamm verstopft.“
  Autos, Konsumgüter, Universitäten – all das gibt es noch in „California“, aber das meiste davon ist unbezahlbar teuer geworden. Wer es sich leisten kann, ist längst in eine der „Communities“ gezogen, kleine Gemeinschaften, die Stadtstaaten ähneln, so streng abgeriegelt sind wie heute die Grenze zu Mexiko und als einzige Orte noch eine Grundversorgung mit Strom, Wasser und Sicherheit garantieren.
  Das junge Pärchen Cal und Frida aber hat sich für einen anderen Lebensentwurf entschieden. Vor zwei Jahren haben sie sich die beiden aus L.A. verabschiedet und sind als Selbstversorger in eine abgelegene Hütte in der Wildnis gezogen – ein kleines Idyll inmitten der Katastrophe. Das Verstreichen der Zeit wird am Erscheinen eines fahrenden Händlers namens August gemessen, der auffällig wenig von der Welt da draußen erzählt. Wie die Schiffbrüchigen oder jene Kolonisten der Katastrophen, die das konjunkturelle Genre der Postapokalypse bevölkern, werden Cal und Frida aber von der zunehmenden feindlichen Umwelt bedrängt.
  Die Welt reduziert sich erst auf eine Hütte im Wald, dann wird sie zu einem Schrank oder einer Kiste, und selbst die ist eigentlich auch noch zu groß, um zu fassen, was geblieben ist: Artefakte einer untergegangenen Welt, etwa ein Kopfkissen, das inzwischen wie ein kleines Wunder erscheint. Das Wissen darum, was ein Flapper war. Mit der Welt verschwinden auch die Möglichkeiten.
  Das Leben in der Wildnis ist hart, die Liebe nutzt sich ab. „Da stand ich also nackt, mit offenem Haar. Und ihm war es egal.“ Trotzdem wird die junge Frau schwanger, und Lepucki stellt das Paar vor die existenzielle Frage, sich Hilfe zu suchen, oder allein zurechtzukommen; sich auszuliefern oder unabhängig zu bleiben – letztlich die Frage, ob die beiden der Zivilisation noch einmal eine Chance geben wollen. Es ist die Möglichkeit des Neuanfangs, die jeder Katastrophe innewohnt, die in „California“ zur Debatte steht. Was lässt sich wirklich ändern? Und was muss man dafür aufgeben? Auch Robinson Crusoe baute sich auf seiner einsamen Insel nur die ihm bekannte Welt nach.
  Lepucki hat ein beunruhigend glaubwürdiges Kalifornien der nahen Zukunft geschaffen, indem sie aktuelle Krisen zuspitzt oder in die USA verlegt. Die gated communities, die gefährlichen Innenstädte und die verfügbaren, aber unbezahlbaren Luxuswaren sind in weiten Teilen der Welt längst Normalität. „California“ könnte überall sein, falls es nicht bereits existiert. In die erste, idyllische Romanhälfte sind noch Szenen aus Grimms Märchen eingeflossen, später lässt Lepucki sich von Kleists Erzählung „Das Erdbeben in Chili“ leiten. Ihr Ton ist oft resignativ, aber auch selbstbewusst. Als wisse der Roman um die Möglichkeit des Scheiterns und nehme sie gerne an.
  Die Handlung ist auf dem Sprung, ein Stephen-King-Thriller zu werden, als sich das Paar aufmacht und bald auf eine eingeschworene Gemeinschaft trifft. Doch immer wieder nimmt sich die Erzählung zurück, um das Verhältnis zwischen Cal und Frida zu erkunden und den kleinen Dingen, den Alltagsgegenständen, eine neue Bedeutung zu geben. „Sie konnten alles und jeden umbenennen, wenn sie wollten“, heißt es einmal.
NICOLAS FREUND
          
  
  
  
Edan Lepucki: California. Roman. Aus dem Englischen von Gesine Schröder. Blumenbar Verlag bei Aufbau, Berlin 2015. 416 Seiten, 20 Euro. E-Book 15,99 Euro.
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