Ludwig Quidde (1858-1941) war Historiker und pazifistisch orientierter Politiker im Kaiserreich und der Weimarer Republik, wobei er als prominenter Kritiker Wilhelms II. und des deutschen Militarismus hervortrat. 1927 wurde Quidde mit dem Friedensnobelpreis für sein pazifistisches Engagement ausgezeichnet. Seine Schrift "Caligula. Eine Studie über römischen Cäsarenwahnsinn" erschien erstmals 1894 und erreichte sensationelle 30 Auflagen, zum Erfolg trug nicht zuletzt die Parallelisierung zwischen dem pathologischen römischen Kaiser Caligula und dem pompösen Auftreten Wilhelms II. bei. In der vorliegenden Neufassung des Textes aus dem Jahr 1926 hat Quidde unter dem Eindruck des 1. Weltkriegs diese Parallelisierung noch verschärft und konkretisiert.