Campus Medius erforscht und erweitert die Möglichkeiten der digitalen Kartografie in den Kultur- und Medienwissenschaften. Simon Ganahl dokumentiert die Entwicklung des Projekts von einer historischen Fallstudie zur Mapping-Plattform. Ausgehend von der Frage, was eine mediale Erfahrung ist, werden die Konzepte des Dispositivs und des Akteur-Netzwerks in ein Datenmodell übersetzt. Als Labor dient ein Zeit-Raum von 24 Stunden im Mai 1933 in Wien, der von einer austrofaschistischen »Türkenbefreiungsfeier« geprägt ist. Diese Massenkundgebung wird multiperspektivisch kartografiert und in medienhistorische Netzwerke eingeflochten, die sich vom 17. Jahrhundert bis in unsere Gegenwart aufspannen.
»Gerade weil es so schwierig ist, zur selben Zeit unterschiedlichste Facetten eines Gegenstands in ihren Wechselwirkungen zu rekonstruieren und zu präsentieren, gehört es zum unbestreitbaren Verdienst dieses Ansatzes, dem historischen Gegenstand seine Multidimensionalität zuzugestehen, ihn nicht auf eindimensionale Perspektiven zu reduzieren. [...] Zweifellos weist das Projekt den Weg, der im neuen historiografischen Zeitalter (auch) zu gehen sein wird. [...] Formal bleibt anzumerken, dass der Text trotz der mitunter recht komplexen Materie ausgesprochen verständlich formuliert ist, dabei hohe fachliche Kompetenz und sprachliche Meisterschaft ausstrahlt.« Wolfgang Pensold, medien & zeit, 38/1 (2023) »'Campus Medius' unternimmt einen wissenschaftlich anspruchsvollen und höchst innovativen Schritt, um die deutschsprachigen Digital Humanities voranzutreiben. Die faszinierenden Erkenntnisse erstrecken sich auf die Germanistik, die Medienwissenschaft und die Kulturgeschichte im weiteren Sinne - und erforschen zugleich die vielfältigen Überschneidungen zwischen und unter diesen Feldern.« Jaimey Fisher, The German Quarterly, 96/2 (2023), übersetzt aus dem Amerikanischen »Den Leser*innen bzw. User*innen bietet sich ein faszinierendes Panorama der österreichischen Kulturgeschichte der Zwischenkriegszeit. 'Campus Medius' bietet einen anregenden neuen Zugang zu den Austrian Studies und ein sehr hohes Maß an fruchtbaren theoretischen Einsichten und Reflexionen. Das Projekt demonstriert das große Potenzial unabhängiger digitaler Forschung in den Kultur- und Geisteswissenschaften: Wir brauchen mehr davon.« Christian Zolles, Journal of Austrian Studies, 56/2 (2023), übersetzt aus dem Amerikanischen »Simon Ganahl gelingt eine großartige Leistung: Man liest nicht nur über das Phänomen medialer Erfahrungen, sondern erfährt sie samt aller Differenzierungen auch am eigenen Leib. Damit ist ein Eintauchen im Campus Medius nicht nur aus wissenschaftlicher, sondern auch persönlicher Perspektive ein Gewinn und sollte vielfach nachgeahmt werden.« Erkan Osmanovic, medienimpulse, 60/3 (2022) Audio: »Ein Versuch, das Publikationssystem in den Humanities voranzutreiben« - Simon Ganahl im Research Library Podcast am 08.04.2022. Besprochen in: Interview mit dem Autor in Ö1, Salzburger Nachtstudio, 21.09.2022
Besprochen in:
Interview mit dem Autor in Ö1, Salzburger Nachtstudio, 21.09.2022
Interview mit dem Autor in Ö1, Salzburger Nachtstudio, 21.09.2022