Albert Camus' mysteriöser Todesfall neu aufgerollt: eine perfide Verschwörung des KGB? Eine Mischung aus Investigativ-Roman und Spionage-Thriller - glänzend recherchiert und hochspannend.Frankreich, Januar 1960: Albert Camus und sein Verleger Michel Gallimard sind auf dem Weg nach Paris, als ihr Auto ins Schleudern gerät und gegen einen Baum prallt - Camus ist sofort tot. Die Kollision wird als tragischer Unfall zu den Akten gelegt. Doch mehr als vierzig Jahre später tauchen Informationen auf, die ein neues Licht auf das angebliche Unglück werfen: Sind dem Autor seine sowjetkritischen Reden letztlich zum Verhängnis geworden? Wurde Camus' Tod vom KGB geplant?
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Nein, nein, nein, Rezensent Roman Bucheli kann mit diesem Buch überhaupt nichts anfangen. Camus soll nicht durch einen gewöhnlichen Autounfall umgekommen, sondern vom KGB ermordet worden sein? Gewiss, Camus war ein scharfer Kritiker der Sowjetunion - insbesondere nach der Niederschlagung des Aufstands in Ungarn - aber für eine Manipulation des Unfallwagens gibt es nicht den geringsten Beweis, schimpft Bucheli. Dass ein tschechischer Schriftsteller in seinem Tagebuch behauptet hat, er habe dies von einem - anonym bleibenden - Informanten erfahren, ist für Bucheli nur Klatsch. Zumal der angebliche Auftraggeber, der sowjetische Außenminister Dmitri Schepilow, zum Zeitpunkt von Camus' tödlichem Unfall schon drei Jahre außer Amtes war. So unfähig ist der KGB nicht, dass er für einen Anschlag auf eine Zivilperson drei Jahre braucht, schnaubt der Kritiker. Den angeblichen Tathergang ergänze Autor Giovanni Catelli auch noch mit der Phantasie eines zweitklassigen Krimiautors - dieses Buch ist total unglaubwürdig, findet der schaudernde Rezensent.
© Perlentaucher Medien GmbH
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