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Als er in der Morgendämmerung auseinem Berliner Club und ans Ufer derSpree tritt, sieht er, zwischen Ästentreibend, die Leiche einer Frau. Stattzur Polizei zu gehen, behält HubertCanitz den Fund für sich. Doch derAnblick verfolgt ihn - und er beschwörtdie Erinnerungan eine Totenmaskeherauf, die während seiner Kindheit imFlur der Eltern hing: die Unbekannte ausder Seine. Als er seine Mutter danachbefragt, bildet sich ein aprikosengroßerhektischerFleck in ihrem Gesicht, nervösweicht sie ihm aus. Getrieben, beginnter über Wasserleichen zu forschen,in der Literatur, Kunst und Geschichte,bis ihm…mehr

Produktbeschreibung
Als er in der Morgendämmerung auseinem Berliner Club und ans Ufer derSpree tritt, sieht er, zwischen Ästentreibend, die Leiche einer Frau. Stattzur Polizei zu gehen, behält HubertCanitz den Fund für sich. Doch derAnblick verfolgt ihn - und er beschwörtdie Erinnerungan eine Totenmaskeherauf, die während seiner Kindheit imFlur der Eltern hing: die Unbekannte ausder Seine. Als er seine Mutter danachbefragt, bildet sich ein aprikosengroßerhektischerFleck in ihrem Gesicht, nervösweicht sie ihm aus. Getrieben, beginnter über Wasserleichen zu forschen,in der Literatur, Kunst und Geschichte,bis ihm etwas dämmert.War nicht dieSchwester seiner Mutter auf der Fluchtaus Westpreußen im Frischen Haffertrunken,in den kalten Monaten desJahres 1945? Liegt hier der Grund fürdas merkwürdige Verhalten der Mutter,für ihr beharrliches Schweigen? Eskommt zu einem dramatischen Richtungswechselin Canitz' Suche, und dieEntdeckung, die er schließlich macht,ist schockierend und befreiend zugleich.In ihrem Debütroman verbindetZora del Buono ein spektakuläres Ereignisdeutscher Geschichte mit einerbewegenden Familiengeschichte -meisterhafterzählt und spannend biszur letzten Seite.
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Autorenporträt
Zora del Buono, geboren 1962, wuchs in Zürich auf und lebt seit 1987 in Berlin. Nach ihrem Architekturstudium arbeitete sie mehrere Jahre als Architektin und Bauleiterin, bevor sie sich zu einem Berufswechsel entschloss und mit dem Schreiben begann. Sie ist Gründungsmitglied der Zeitschrift mare und betreut heute im Wechsel mit Martina Wimmer deren Kulturressort. Im mareverlag erschienen ihre Romane »Canitz' Verlangen« (2008) und »Big Sue« (2010), die beide von der Stiftung Buchkunst im Wettbewerb der schönsten deutschen Bücher prämiert wurden. 2011 erschien - ebenfalls bei mare - ihr Reisebuch »Hundert Tage Amerika«.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Über dieses Debüt staunt Angelika Overath nicht schlecht: Spannend und dicht zugleich geschrieben, mit soviel Atmosphäre, dass man immer wieder zurückkehrt zu bestimmten Passagen, auch wenn einen der intelligente Plot vorwärts treibt. Alle Achtung. Worum es geht, beschreibt Overath so: Ein Literaturwissenschaftler entdeckt in der Spree eine Wasserleiche, doch statt die Polizei zu informieren, konsultiert er die Literaturgeschichte von Shakespeare bis Rimbaud, von Seneca bis Benn nach dem "Ophelia-Motiv". Dabei treibt ihn nicht nur, versichert Overath, die "deformation professionelle", sondern auch eine in Vergessenheit geratene Familiengeschichte: Seine Tante soll einst - aus Angst vor der Roten Armee - zusammen mit 900 anderen Frauen im vorpommerschen Demmin ins Wasser gegangen sein. Was Zora del Buono, "ausgewiesene Reporterin" und Mitbegründerin der Zeitschrift "mare", kann, davon hat Overath einen sehr vielversprechenden Eindruck bekommen.

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