Nach einer privaten Enttäuschung ist Romanautorin Ella Martin froh, als ihr ihr Verlag anbietet, im Rahmen einer neuen Liebesromanreihe für Recherchezwecke 6 Monate nach Canterbury zu ziehen. Um dort Freunde zu finden, tritt Ella einem örtlichen Chor bei u. lernt dort Aileen kennen. Doch schon nach
Ellas erster Probe hat Aileen einen tödlichen Unfall mit Fahrerflucht, der sich jedoch bald als Mord…mehrNach einer privaten Enttäuschung ist Romanautorin Ella Martin froh, als ihr ihr Verlag anbietet, im Rahmen einer neuen Liebesromanreihe für Recherchezwecke 6 Monate nach Canterbury zu ziehen. Um dort Freunde zu finden, tritt Ella einem örtlichen Chor bei u. lernt dort Aileen kennen. Doch schon nach Ellas erster Probe hat Aileen einen tödlichen Unfall mit Fahrerflucht, der sich jedoch bald als Mord entpuppt. Ella ist geschockt, erst recht als die Polizei bei ihr auftaucht u. sie quasi zur Verdächtigen macht. Aileen hatte eine hohe Dosis Beruhigungsmittel im Blut, die ihr eigentlich erst nach der Chorprobe verabreicht sein konnte u. Ella diejenige war, die mit Aileen zum aufräumen zurückgeblieben war u. somit die Einzige, die eine Gelegenheit gehabt hätte, Aileen das Beruhigungsmittel zu verabreichen. Ellas Neugier ist geweckt u. sie beginnt in Aileens Umfeld nachzuforschen.
Der 1. Band von Gitta Edelmanns Canterbury Reihe hat bei mir gerade am Anfang doch etwas zwiespältige Gefühle zurück gelassen. Eigentlich mag ich Cozy-Krimis ganz gern u. hab auch keine Probleme damit, wenn es eher gemächlich zu geht, doch der Einstieg ins Buch ist ziemlich holprig. Vermutlich um englisches Flair zu erzeugen fügt die Autorin in fast jedem Dialog englische Floskeln wie „come on“, „I see“, „oh dear“, "can I help you", "see you" etc., hinzu. Für mich war das aber eher stören, ich brauche keine englischen Vokabeln um mir vorstellen zu können, wo das Buch spielt. Außerdem hat das Buch das auch gar nicht nötig, es wird fleißig über das Wetter geredet das, wen wunderts typisch englisch ist, ebenso viel Tee getrunken und im Pub gesessen, hier wird schon reichlich stimmige Atmosphäre erzeugt, da braucht man nicht noch landestypische Vokabeln um Lokalkolorit zu spüren. Nur gut das die Autorin keinen Roman geschrieben hat, der in China spielt!
Dass sich die Autorin in Canterbury auskennt, merkt man dem Roman an, sehr dicht sind die Schilderungen der geschichtsträchtigen Stadt u. vermitteln ein gelungenes Setting, das hat mir sehr gut gefallen, hier baut sich eine stimmige Atmosphäre auf, in die man eintauchen kann.
Auch mit Ella wurde ich zunächst nicht so ganz warm, als Autorin von Liebesroman hat sie selbst im Privatleben wenig Glück und die Männer auf die sie während ihrer Ermittlungen trifft, ob bei der Polizei oder bei der Pub-Clique der sie sich anschließt und die passender Weise auch Aileen kannten, lösen öfter mal ein "Ziehen in der Bauchgegend" bei Ella aus.Sie flirtet reichlich ohne eigentlich selbst zu wissen, wem sie denn ihre Zuneigung schenken will u. so bleibt Ella den ganzen Roman durch ein wenig blass u. konturlos, erst als sie ein familiäres Problem lösen kann und im Krimifall auch ins Visier des Täters rückt, wurde sie für mich ein wenig greifbarer und sympathischer. Ihre Ermittlungen, bzw. Nachforschungen waren aber sehr gut nachvollziehbar, hier kann man als Leser gut mit raten und spekulieren, wer wohl der Mörder ist. Verdächtige gibt es so einige!
Auch wenn das letztendliche Motiv für mich doch ein wenig unglaubwürdig war, so wird das Buch im letzten Drittel dann doch noch recht spannend, der eigentlich Mörder war für mich dann zwar doch recht zweifelhaft, seine Entlarvung war aber ganz gelungen und gegen Ende wurde mir auch Ella etwas sympathischer, so dass ich den 2. Teil auch noch lesen werde. Der Schreibstil der Autorin ist leicht und angenehm, störend sind wie schon erwähnt lediglich die geballt auftretenden englischen Vokabeln, hier ist weniger einfach mehr!
FaziT: ein Serienauftakt mit noch reichlich Potenzial nach oben! Die Hauptfigur blieb für mich noch ein wenig blass und konturlos, die vielen englischen Vokabeln waren für mich eher störend als dass sie englisches Flair verbreiteten, aber das Setting ist sehr gelungen u. der Krimifall wurde dann doch noch ganz spannend, obwohl das Motiv des Täters schon ein wenig unrealistisch für mich war. Insgesamt lockere u. leichte Lektüre mit einigen Stolpersteinen.