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Pepys Road, eine Straße wie sie in jeder Großstadt zu finden ist. Jedes Haus hat über die Jahrhunderte viel Glück und viel Leid gesehen, Leben, die begannen und solche, die endeten. All die Menschen, die hier leben, suchen nach ihrem Glück, sowohl die Reichen als auch die Armen. Anhand ihrer verschiedenen Leben zeichnet John Lanchester ein Bild der heutigen Gesellschaft. Ein Roman voller Mitgefühl, Humor und Protagonisten, die man nicht mehr missen möchte.

Produktbeschreibung
Pepys Road, eine Straße wie sie in jeder Großstadt zu finden ist. Jedes Haus hat über die Jahrhunderte viel Glück und viel Leid gesehen, Leben, die begannen und solche, die endeten. All die Menschen, die hier leben, suchen nach ihrem Glück, sowohl die Reichen als auch die Armen. Anhand ihrer verschiedenen Leben zeichnet John Lanchester ein Bild der heutigen Gesellschaft. Ein Roman voller Mitgefühl, Humor und Protagonisten, die man nicht mehr missen möchte.
Autorenporträt
William Horwood John Lanchester, geboren 1962 in Hamburg, wuchs im Fernen Osten auf und arbeitete in England als Lektor beim Verlag Penguin Books, ehe er Redakteur der "London Review of Books" wurde. Daneben war er für Zeitungen und Zeitschriften wie "Granta" und "The New Yorker" tätig sowie als Restaurantkritiker für "The Observer" und Kolumnist für "The Daily Telegraph". Er gehört zu den bedeutendsten Schriftstellern und führenden Intellektuellen Englands.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.12.2012

In der Finanzhauptstadt

Eines muss man vorwegschicken: "Kapital" des britischen Autors John Lanchester ist zuallererst und in allerschönster Form ein London-Roman. Seine zahlreichen Protagonisten, vom Banker bis zur Politesse, wohnen oder arbeiten alle in der Pepys Road in London. Doch das Buch ist auch ein Roman über die Krisenjahre des Finanzkapitalismus, wie man ihn selten findet. Glaubwürdig, lebendig und gleichzeitig kaum moralisierend. Der Investmentbanker, sonst gerne Repräsentant für das Böse, ist hier sogar eine Art inoffizieller Held. Und das Beste: Das Buch ist so unterhaltsam, dass 682 Seiten nicht zu viel sind.

lika.

John Lanchester: Kapital.

Klett-Cotta 24,95 Euro

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 12.12.2012

Lesen wir über Geld Die SZ-Wirtschaftsredaktion empfiehlt Bücher für Weihnachten
Roman einer Epoche
Da ist Freddy, ein afrikanischer Fußballer mit seltsamer Haltung und Hoffnung auf ein Millionensalär. Roger, dem wegen Verschwendung die Pleite droht, wenn sein Banker-Bonus mal eine Million Pfund unterschreitet. Und Zbigniew, ein polnischer Handwerker, der in London in Aufträgen ertrinkt, weil seine britischen Konkurrenten überteuert sind und unzuverlässig. Freddy, Roger und Zbigniew sind drei der vielen Figuren, die der Autor leichthändig zu einem Epochenroman verwebt. Nein, das Wort ist nicht zu groß: John Lanchester setzte sich ein paar Jahre hin, um aus seinem Zeitalter die Essenz zu destillieren. Und „Kapital“ fängt mit seinen ganzen Figuren tatsächlich das London des Booms ein, des unerhörten Booms vor der Finanzkrise: den Hunger nach Aufstieg und die Gier der Aufgestiegenen, die Mühen der migrantischen Dienstleisterarmee und die Spekulation auf immer noch höhere Immobilienpreise.
  Hauptfiguren dieses Romans sind nicht nur Menschen, sondern auch die Häuser einer Straße. Einer Straße im Süden Londons, einst Quartier für jedermann, heute Bankern und anderen Millionären vorbehalten: „Jetzt aber wurden die Häuser für die Menschen, die bereits darin wohnten, so wertvoll und für die, die gerade erst einzogen, so teuer, dass die Gebäude selbst die Rolle von Hauptdarstellern übernahmen.“
  Der Titel Kapital hat zwei Bedeutungen: Es bezeichnet die Geldströme, die alles durcheinanderwirbeln – und das englische Wort für Hauptstadt. Wobei der Dickroman von John Lanchester nicht nur ein Panorama Londons ist, sondern auch das anderer Hauptstädte von Industriestaaten: die Einsamkeit der Alten, die Muslime unter Terrorverdacht, die Sehnsüchte der Normalverdiener – und der Reichtum einer Bankerkaste, der vermeintlich todsicheren Algorithmen entstammt, die Abteilungsleiter Roger längst nicht mehr versteht. Und dann schüttelt die weltweite Finanzkrise alles durch.
  Ist der Roman daher nur Abbild der Vergangenheit? Von wegen. Londons Banker verdienen längst wieder prächtig. Und der Immobiliencrash, den Lanchester voraussah, kam gar nicht. Nach kurzer Delle steigen die Preise erneut, weil sich Vermögende aus aller Welt in London einkaufen. Diesmal, bekennt der Autor im Gespräch ratlos, sieht er nicht, wie es einen Crash geben könnte. Obwohl er die Immobilienpreise so übertrieben findet.
  Setz’ dich hin, Mann, und schreib weiter.
ALEXANDER HAGELÜKEN
John Lanchester:
Kapital. Klett-Cotta.
682 Seiten. 24,95 Euro.

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