An evocative, beautifully imagined and incredibly moving wartime story by celebrated author Timothée de Fombelle.
In this astonishingly-drawn wartime story, a little girl called Rosalie is a captain on a very secret mission; a mission to learn how to read. Mother reads often to Rosalie, especially when Father sends them letters from the front line describing the forest in the distance, the churned-up soil and the soldiers hiding in holes. But as Rosalie gets further along in her mission and begins to piece together the words in her father's letters, the truth about the consequences of war are finally and irrevocably revealed.
In this astonishingly-drawn wartime story, a little girl called Rosalie is a captain on a very secret mission; a mission to learn how to read. Mother reads often to Rosalie, especially when Father sends them letters from the front line describing the forest in the distance, the churned-up soil and the soldiers hiding in holes. But as Rosalie gets further along in her mission and begins to piece together the words in her father's letters, the truth about the consequences of war are finally and irrevocably revealed.
The centenary of the First World War has brought a full postbag of titles about children and war, including Michael Morpurgo's Our Jacko and Poppy Field and The Button War by the Newbery medal winner Avi, to name but a few. These three are excellent reads, but the greatest discovery has been a small book by Timothée de Fombelle, a French playwright and author known, but not previously by me, for his Vango adventure series and "Toby" books, who has collaborated with the talented illustrator Isabelle Arsenault... De Fombelle writes minimally for maximum effect and Arsenault's mostly red, black and white ink and watercolours are stunning. A perfect little book about war, grief and peace that packs a mighty punch. Alex O'Connell The Times
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 27.12.2021Rosalies geheime
Mission
Ein Mädchen aus Frankreich
und der Erste Weltkrieg
Das Bilderbuch über die Geschichte von Rosalie passt gut zu einem alten britischen Vorurteil über Franzosen: Das seien große Denker, immer forsch dabei, den Lauf der Welt neu zu ordnen, mit dem Ergebnis, dass nichts besser werde, aber alles immerhin unverständlich. Timothée de Fombelle hat eine Kindergeschichte geschrieben, die für kleine Menschen unverständlich ist.
Das kleine Mädchen Rosalie vermisst seinen Vater. Der ist Soldat im Ersten Weltkrieg. Er schreibt Briefe aus dem Feld. Rosalie kann noch nicht lesen; die Mutter liest ihr die Briefe vor. Rosalie allerdings fürchtet, die Mütter könne ihr beim Vorlesen etwas vormachen. In der Schule, in der sie aufgenommen wird, obwohl sie eigentlich noch nicht das Alter dafür hat, stellt sie sich vor, ein Hauptmann zu sein, betraut mit einer Mission.
Der Autor setzt voraus, dass kleine Kinder über den Ersten Weltkrieg Bescheid wissen. Für kleine Franzosen mag das gelten, weil der Waffenstillstandstag 11. November in Frankreich ein Feiertag ist. Deutsche Kinder, auch wenn sie schon lesen können, sind darauf angewiesen, dass ältere Leute ihnen erklären, worum es geht.
Das Buch ist in Frankreich gepriesen worden – von Erwachsenen. Die Pointe: Rosalies „Mission“ als geheimer Militär besteht darin, lesen zu lernen. Mit Verlaub: Lesen lernen steht bei heutigen Kindern, die vom Krieg nichts wissen (und deren Eltern so gebildet sind, dass sie dieses Buch kaufen), sowieso auf dem Programm. Ebensowohl könnten Kinder den Ruf „Räum dein Zimmer auf!“ sich zur geheimen Mission machen. Aus Kindersicht gesprochen: Das ist ziemlich blöd.
Das Buch ist ausgestattet mit schönen Zeichnungen von Isabelle Arsenault, die zu denken und zu fantasieren geben. Wer Freude an Zeichnungen hat, wer Kinder in der Umgebung hat und die Geduld, ihnen die Geschichte zu erklären, mag es als Geschenk in Betracht ziehen.
FRANZISKA AUGSTEIN
Timothée de Fombelle: Rosalie. Als mein Vater im Krieg war. Mit Illustrationen von Isabelle Arsenault. Aus dem Französischen von Tobias Scheffler und Sabine Grebing. Gerstenberg 2020. 64 Seiten, 15 Euro.
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Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Mission
Ein Mädchen aus Frankreich
und der Erste Weltkrieg
Das Bilderbuch über die Geschichte von Rosalie passt gut zu einem alten britischen Vorurteil über Franzosen: Das seien große Denker, immer forsch dabei, den Lauf der Welt neu zu ordnen, mit dem Ergebnis, dass nichts besser werde, aber alles immerhin unverständlich. Timothée de Fombelle hat eine Kindergeschichte geschrieben, die für kleine Menschen unverständlich ist.
Das kleine Mädchen Rosalie vermisst seinen Vater. Der ist Soldat im Ersten Weltkrieg. Er schreibt Briefe aus dem Feld. Rosalie kann noch nicht lesen; die Mutter liest ihr die Briefe vor. Rosalie allerdings fürchtet, die Mütter könne ihr beim Vorlesen etwas vormachen. In der Schule, in der sie aufgenommen wird, obwohl sie eigentlich noch nicht das Alter dafür hat, stellt sie sich vor, ein Hauptmann zu sein, betraut mit einer Mission.
Der Autor setzt voraus, dass kleine Kinder über den Ersten Weltkrieg Bescheid wissen. Für kleine Franzosen mag das gelten, weil der Waffenstillstandstag 11. November in Frankreich ein Feiertag ist. Deutsche Kinder, auch wenn sie schon lesen können, sind darauf angewiesen, dass ältere Leute ihnen erklären, worum es geht.
Das Buch ist in Frankreich gepriesen worden – von Erwachsenen. Die Pointe: Rosalies „Mission“ als geheimer Militär besteht darin, lesen zu lernen. Mit Verlaub: Lesen lernen steht bei heutigen Kindern, die vom Krieg nichts wissen (und deren Eltern so gebildet sind, dass sie dieses Buch kaufen), sowieso auf dem Programm. Ebensowohl könnten Kinder den Ruf „Räum dein Zimmer auf!“ sich zur geheimen Mission machen. Aus Kindersicht gesprochen: Das ist ziemlich blöd.
Das Buch ist ausgestattet mit schönen Zeichnungen von Isabelle Arsenault, die zu denken und zu fantasieren geben. Wer Freude an Zeichnungen hat, wer Kinder in der Umgebung hat und die Geduld, ihnen die Geschichte zu erklären, mag es als Geschenk in Betracht ziehen.
FRANZISKA AUGSTEIN
Timothée de Fombelle: Rosalie. Als mein Vater im Krieg war. Mit Illustrationen von Isabelle Arsenault. Aus dem Französischen von Tobias Scheffler und Sabine Grebing. Gerstenberg 2020. 64 Seiten, 15 Euro.
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