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Wenn Faulheit die Mutter aller Erfindungen ist,dann ist das Automobil ihr Meisterstück. Die frühesteFortbewegung geschah zu Fuß, es folgtedas Reiten auf Pferden oder Kamelen, schließlichmit der Erfindung des Rades die Gelegenheit,Wagen zu benutzen, die die Fortbewegung nichtnur deutlich bequemer machte, sondern auchden Gütertransport auf eine neue Stufe befördete.Der Wagen brauchte dann allerdings Jahrtausende,um vom Pferd oder Ochsen auf Motorkraftzu wechseln, erst dampfbetrieben, dann mitExplosionsmotor und elektrischem Antrieb.Das Automobil war zunächst reine Handwerkskunstund als Pkw…mehr

Produktbeschreibung
Wenn Faulheit die Mutter aller Erfindungen ist,dann ist das Automobil ihr Meisterstück. Die frühesteFortbewegung geschah zu Fuß, es folgtedas Reiten auf Pferden oder Kamelen, schließlichmit der Erfindung des Rades die Gelegenheit,Wagen zu benutzen, die die Fortbewegung nichtnur deutlich bequemer machte, sondern auchden Gütertransport auf eine neue Stufe befördete.Der Wagen brauchte dann allerdings Jahrtausende,um vom Pferd oder Ochsen auf Motorkraftzu wechseln, erst dampfbetrieben, dann mitExplosionsmotor und elektrischem Antrieb.Das Automobil war zunächst reine Handwerkskunstund als Pkw konzeptionell von der Kutschegeprägt. Das Fließband hatte das Kutschenkleidnicht ganz verleugnet, aber doch bereits automobiltypischesProfil gezeigt: gleichgroße Räder,Motorhaube, Fahrgastkabine. Zwischen 1910 und1930 entstandene Automobile zeigen Schwarzals vorherrschende Karosseriefarbe und ein fasteinheitliches Erscheinungsbild aller Marken. Mitder Abkehr von blechverkleideten Holzgerüstenhin zur Ganzstahlbauweise wagte man zögerlichneue Formen. Verbesserte Fahrgestelle und einehöhere Motorleistung fanden ihre ersten Grenzenim Luftwiderstand, der ab etwa 60 Stundenkilometernder kräftigste Widerstand aller Fahrwiderständeist. So kam man zu neuen Karosserieformen,die dem Fahrtwind weniger trotzen.Noch prägten Ingenieure die Form des Automobils,manchmal gelang ihnen dies sogar mitformaler Eleganz. Nur selten haben Angehörigeanderer Professionen, etwa die Architekten LeCorbusier oder Walter Gropius, das Auto eingekleidet.Nordamerika hatte zwischen den beidenWeltkriegen weltweit den höchsten Bestand anAutomobilen; damit ging einher, daß deren Formgebungein immer wichtigerer Verkaufsfaktor wurde.Das Automobildesign etablierte sich, Ausbildungsmöglichkeitenzogen nach. Neben seinertechnischen Weiterentwicklung entfernte sich dasAutomobil in den 1950er Jahren immer mehr vonder physikalisch logischen Form des bewegtenKörpers. Eines der letzten - und geglücktesten -Beispiele einer dem Fahrtwind optimal trotzendenForm ist der Citroën ID/DS von 1955. Andere, jabeinahe alle, setzten auf die reine Symbolik vonGeschwindigkeit und Kraft. Heckflossen undChrombesatz waren die wichtigsten Rezepte dafür.Heute hat sich bei einer Weltjahresproduktionvon annähernd 100 Millionen Pkws der automobileStil zu einem Angebot fast jeder denkbarenForm entwickelt.
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Autorenporträt
von Mende, Hans-UlrichHans-Ulrich von Mende ist Architekt, seit 1990 freiberuflich mit Partnern im eigenen Büro.Seit 50 Jahren schreibt und zeichnet er zum Thema Automobildesign, in Büchern, Fachzeitschriften (mot,autobild) und Tageszeitungen (FAZ, Süddeutsche Zeitung)