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Das Auffällige an der Malerei von Enoc Perez ist die Textur der Farbe, sind die flirrenden Oberflächen, deren Haptik sehr stark zu einer taktilen Überprüfung animiert. Das besondere Geheimnis derart gestalteter realistischer Malerei liegt natürlich im Auftrag der Farbe. Und hier ist Enoc Perez ein manischer Arbeiter. Er legt mit hoher Präzision Farbflächen und Formen an, um sie sodann Schicht um Schicht mit einer Art Frottagetechnik auf die Leinwand zu übertragen. Hat er ein Bild abgeschlossen, fehlt miteins das Interesse an diesem Prozeß, denn mit der ersten Betrachtung des regulären Bildes…mehr

Produktbeschreibung
Das Auffällige an der Malerei von Enoc Perez ist die Textur der Farbe, sind die flirrenden Oberflächen, deren Haptik sehr stark zu einer taktilen Überprüfung animiert. Das besondere Geheimnis derart gestalteter realistischer Malerei liegt natürlich im Auftrag der Farbe. Und hier ist Enoc Perez ein manischer Arbeiter. Er legt mit hoher Präzision Farbflächen und Formen an, um sie sodann Schicht um Schicht mit einer Art Frottagetechnik auf die Leinwand zu übertragen. Hat er ein Bild abgeschlossen, fehlt miteins das Interesse an diesem Prozeß, denn mit der ersten Betrachtung des regulären Bildes beginnt automatisch - nennen wir es einmal - die "romantische Aneignung".
Denn einerseits malt Enoc Perez mit Vorliebe Frauen, die allerdings durch seine Malweise nicht nur etwas rätselhaft Anziehendes besitzen, sondern damit gerade auch in verfänglichen Positionen ganz von einer mystischen Aura umfangen sind. Das erzeugt eine Irritation, die direkt auf das Begehren zielt. Zum anderen malt Enoc Perez mit großem Vergnügen wunderbar anzusehende moderne Hotels und Pools aus den vierziger bis in die siebziger Jahre, die ihren paradiesischen Standort, umgeben von Palmen und üppiger Vegetation, nicht verleugnen wollen. Hier ist nicht nur der Traum von karibischem Luxus zu verorten, vielmehr springt das Begehren traumwandlerisch von den Frauenbildnissen in den vermeintlichen Garten Eden und setzt beide Sujets in eins. Hier würden viele gerne sterben.
Und doch schleicht sich ein Widerspruch ein. Das liegt allerdings nicht daran, daß Enoc Perez seine Motive von fotografischen Schnappschüssen abmalt, vielmehr scheint er ein wenig mit irregulären Ausschnitten zu arbeiten und dabei nur ganz unmerklich Attraktion und Paradies ein wenig zu verschieben. Den Grad der Wahrnehmung der Verschiebung überläßt er allerdings, hier ganz gelernter Romantiker, dem Betrachter seiner Bilder.