Obwohl er in Zürich einer der erfolgreichsten Gestalter war, der mit seinen Plakaten zum weltweiten Ruf der Schweizer Werbegrafik wesentlich beigetragen hatte und für das Cabaret Cornichon Bühnenbilder, Kostüme und Requisiten entwarf,zog sich Alois Carigiet 1939 nach Platenga im Bündner Oberland zurück, um hier bis 1950 als Maler und Zeichner zu wirken. In Lithografien, Ölbildern, Zeichnungen und Wandmalereien interpretierte Carigiet die heimatlichen Bündner Alpen und das Leben in den Bergdörfern unbefangen und frisch mit eckig-markanten Strichen aus intensiv leuchtenden Farben. Der grösste Teil der frühen Bilder berichtet vom einträchtigen Leben in den Bergen, vom Gleichklang zwischen Mensch und Natur, vom Tagwerk einer zwar harten, aber harmonischen Existenz. Die stimmungsvollen und expressiven Landschaften, Tierdarstellungen, Stillleben und Genreszenen sind nicht nur Zeugnisse einer engen Beziehung zur Bergheimat, sondernzum Teil auch beklemmende Kommentare in einer schwierigen Zeit zwischen Idylle und latenter Bedrohung.Neben ausführlichen Werkbetrachtungen untersucht Beat Stutzer die Rezeption eines Künstlers zwischen Heimatkunst und Avantgarde sowie seinen Stellenwert in der damaligen Schweizer Kunst.